Archiv für Oktober 2004

Der Mann, den ich liebe

Freitag, 29. Oktober 2004

– hat mir beigebracht, dass Reiseproviant nichts mit Vernunft zu tun hat (Äpfel, Vollkornbrot), sondern mit Unterhaltung (Gummibären, Schokolade).
– hat mir bewiesen, dass auch Ineffizienz Freude bereiten kann.
– ist gerne sehr rechtzeitig vor der Abfahrt am Bahnhof und murmelte eben: “Ich glaube, bei Inlandszügen reicht es, wenn man eine Stunde vorher da ist…”

(Sein Sie doch so nett, ein bisschen auf meine Sachen hier zu achten, solange ich weg bin, ja?)

Über die Herbstferien nach Berlin

Freitag, 29. Oktober 2004

Morgen fahre ich für eine Woche nach Berlin. Einige Tipps habe ich mir schon geholt, die Fresshinweise der Meisterköchin habe ich glücklicherweise noch vor ihrem Verschwinden gespeichert. Weiß sonst noch jemand Dinge, die ich unbedingt sehen oder machen sollte, und auf die ich von allein nicht käme?

Damentaschen II

Mittwoch, 27. Oktober 2004

pepa will es wissen, bitteschön.

Wirklich scheissgute Qualitaet

Meine Tasche für alle Tage ist ebenfalls von Bree. Ich gebe eine Affinität zu diesem Hersteller zu; mag damit zu tun haben, dass ich ein paar von den Leuten dort kennen gelernt habe und damit deren Ideale und Ansprüche. Die sie meiner Meinung nach einhalten.

Content Management

Und hier der Inhalt. Filofax ist nicht dabei: Da ich den nur in der Arbeit brauche, bleibt er die Woche über in der Arbeit. Basisausstattung für die Handtasche außerhalb der Arbeit: Geldbeutel, Schlüssel, Taschentücher. Im Winter brauche ich dafür keine Handtasche, das passt auch in Jacke oder Mantel.

Damentaschen I

Mittwoch, 27. Oktober 2004

Erstmal muss ich vor Rene (der mit dem Toilettenpapier von Gucci) mit meinem Tampontäschchen in hellblauem Lackleder von Bree angeben:

Hellblau

Innerei

Innen sehen wir links Tampons in verschiedenen Größen, auf der rechten Seite die Notfall-Tablette gegen Menstruationsschmerzen sowie eine Notration Visitenkarten.

Plädoyer für die Veröffentlichung gescheiterter Werke

Mittwoch, 27. Oktober 2004

Mir gefällt der Büchnerpreis-Träger Genazino immer besser. Mittlerweile habe ich Angst, eines seiner Bücher zu lesen – ich möchte nicht enttäuscht oder überfordert werden.

In diesem Essay-Ausschnitt (via bov) schlägt er vor, Autoren sollten auch ihre misslungenen Werke veröffentlichen. Oder Teile. Oder Anfänge oder Enden.

Kennt er Blogs?

“Funkelnde Scherben”

(Außerdem musste ich sofort an Robert Gernhards Aufsatz “Darf man Dichter verbessern?” denken.)

Nächtliches Türenschlagen

Dienstag, 26. Oktober 2004

Mmmmh! – nach Jahren mal wieder eine echte Cola. Durch Rühren von Kohlensäure befreit und in winzigen Schlücken getrunken.

Dazu – mmmmmh! – Rindsbouillon für die Salz- und Flüssigkeitszufuhr. Und damit das Verdauungssystem sich in Ruhe überlegen kann, ob es den Abstand zwischen Nahrungseingang und -ausscheidung nicht doch wieder von wenigen Minuten auf ein paar Stunden hochschrauben mag.

Es ist das erste Mal, dass der Mitbewohner und ich gleichzeitig am selben erkranken. Lustige Geräuschkulisse in der Nacht, als mal seine Schlafzimmertür ging, mal meine, gefolgt jeweils von der Klotür, das alles immer recht laut weil hastig.
Aber sonst geht’s gut, danke.

The Door in the Floor

Montag, 25. Oktober 2004

Coming of age in der John-Irving-Variante, als Kammerspiel inszeniert: The Door in the Floor erzählt von Ted Cole, einem Kinderbuch-Autor, der an der neuenglischen Küste lebt; seine Ehe mit Marian zerbricht gerade am Jahre zurückliegenden Tod der gemeinsamen jugendlichen Söhne. Leidtragende ist unter anderem die kleine Tochter Ruth. Ted engagiert den blutjungen Eddie über die Sommerferien als Assistenten.

Ich habe den Film genossen, bin aber möglicherweise nicht die beste Quelle für eine Einschätzung: Ich kenne die verfilmten Passagen der Romanvorlage Widow for one Year zu gut, als dass ich die Erzähltechnik des Filmes auch nur sähe. Den Gesprächen, die ich im Anschluss auf dem Damenklo belauschte, entnahm ich, dass einige Informationen die Zuschauerinnen überraschten – die ich von vorneherein kannte.

Der Film besteht praktisch nur aus den Figuren und ihrem Umgang miteinander. Umso mehr fiel mir auf, wie stark mich die Besetzung mit berühmten Schauspielern stören kann. Jeff Bridges in der männlichen Hauptrolle war durchaus grandios, verkörperte zudem die Irving-typische Mischung von Tragik und Komik ideal – und doch sah ich ständig Jack Lucas aus The Fisher King durchscheinen. Irritierend.
Bei Kim Basinger hat die Besetzung als Marian allerdings trotz ihrer unweigerlich anwesenden Filmographie funktioniert. Sie spielt so abgrundtief zerstört und traurig, dass sogar die 80 Prozent des Romans, die nicht verfilmt wurden, sichtbar sind.

Die Musik von Marcelo Zarvas (wer?) – nun, sie hat mir zumindest zu der Erkenntnis verholfen, dass es generische New-England-Filmmusik gibt.

Wem die Kinderbuch-Illustrationen in The Door in the Floor gefallen, der kann sich ja mal auf der Homepage vom Jeff Bridges umschauen: Auch diese Bilder sind von ihm selbst.