Archiv für Dezember 2009

Pastorales Rom

Donnerstag, 31. Dezember 2009

Es wäre ja auch seltsam, wenn sieben Jahre Lateinunterricht keine Spuren hinterlassen hätten. Und so sah ich in Rom vor allem den antiken Vorgänger der Stadt. Eine ganz ausgezeichnete Idee des Reisebegleiters war es deshalb, einen Spaziergang auf der Via Appia zu machen. Wir hatten zwar etwas Mühe, mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinaus ans Sebastianstor zu gelangen, da römische Busse keine Fahrpläne haben und wir mal 15, nach dem Umsteigen gut 30 Minuten auf unsere Linie warten mussten. Aber dann war sie da, in goldenem Winterlicht, und beeindruckte uns: die Via Appia. Das alte Straßenpflaster, die Wochenendhäuser (laut unserem Reiseführer mehrheitlich Schwarzbauten aus den 60ern, auch wenn Sie für mich aussahen, als könnte darin Lord Byron abgestiegen sein), Fragmente antiker Gräber, Zypressen und belaubte Bäume, in denen sich grüne Papageien tummelten.

Autos gab es tatsächlich nur wenige, dafür Sportradler, Jogger, Hundegassiführer, Touristen wie uns. Insgesamt war es ruhig wie an einem deutschen Sonntag. Und trotz der Nähe zum römischen Stadtzentrum ausgesprochen pastoral.

Jahresrückblick 2009

Donnerstag, 31. Dezember 2009

Rückblicke 2008, 2007, 2006, 2005 und 2004.

Zugenommen oder abgenommen? Weder noch. Leider habe ich immer noch kein Gefühl für meinen tatsächlichen Umfang: Um zwei Hosen vom letzten Winter machte ich große Bögen, weil ich überzeugt war, dass sie kneifen würden. Als ich sie doch anzog, war das weder bei der einen noch bei der anderen der Fall – sie saßen genauso bequem wie vor einem Jahr.

Haare länger oder kürzer? Länger.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Seit 22 Jahren gleich kurzsichtig.

Mehr Kohle oder weniger. Mehr.

Mehr ausgegeben oder weniger? Etwa gleich viel.

Der hirnrissigste Plan? Nach einer Kaufwohnung zu suchen.

Die gefährlichste Unternehmung? Radfahren durch München.

Mehr Sport oder weniger? Gleich viel viel.

Die teuerste Anschaffung? Neuer Anstrich der Wohnung samt allen Türen.

Das leckerste Essen? Ottolenghi

Das beeindruckenste Buch? Atemschaukel

Das enttäuschendste Buch? Im Keller von Jan Philip Reemtsma.

Der ergreifendste Film? Seven Pounds

Die beste CD? Bebé, Y

Die meiste Zeit verbracht mit…? Lesen, sowohl in der Arbeit als auch daheim.

Die schönste Zeit verbracht mit… ? dem einzigen Menschen, in dessen Gegenwart ich fast so selbstvergessen sein kann wie alleine, mit dem Mitbewohner.

Vorherrschendes Gefühl 2009? Achterbahn

2009 zum ersten Mal getan? Über meinen Geburtstag verreist.

2009 nach langer Zeit wieder getan? Brot gebacken.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? Hysterische Stressanfälle, Chlorschnupfen, mich immer noch nicht zu dem Telefonat aufgerafft zu haben, ob die Besitzer unserer Wohnung sie uns verkaufen würden.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Die Humbugität von Homöopathie.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe? Ein Kurzurlaub in Brighton.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat? Reisebegleitung

Die schönste neue Bekanntschaft, die ich gemacht habe? Eine junge Kollegin in der Nachbarabteilung, die mich völlig umgehauen hat.

Der folgenreichste Satz, den jemand zu mir gesagt hat? Das ist leider ein sehr trauriger Tag.

Der folgenreichste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe? Darf ich dich zu mir zum Abendessen einladen?

2009 war mit 1 Wort…? Durchgehalten

Vorsätze für 2010? Mehr Kabarett und Konzerte.

Roemische Weihnacht

Sonntag, 27. Dezember 2009

Umlaute, Fotos und scharfe S reiche ich nach.

Die Gans vom Viktualienmarkt hat es nach Rom und am Ersten Weihnachtsfeiertag in einen Ofen einer Wohnung am Tiber geschafft (denn in Rom, falls Sie es noch nicht wussten, ist zu Weihnachten keine Gans aufzutreiben). Dass wir so viel fuer sie getan hatten, sie post mortem sogar mal richtig fliegen durfte, hat sie uns allerdings nicht wirklich gedankt: Obwohl nach allen Regeln der Hans Haas’schen Kunst zubereitet, war die stattliche Dame auf dem Teller doch ein wenig zaeh.

Dafuer bekamen wir Suedwind und 20 Grad, gingen im lauen Lueftlein durch die roemische Altstadt spazieren.

Gestern ueberraschten unsere Gastgeber uns mit einem Ausflug in ein wenig bekanntes Stadtviertel Roms, Garbatella, und mit der Bekanntschaft mit einer ausgesprochen aufregenden Dame aus ihrem Freundeskreis. Wenn es nicht Hunde und Katzen regnet, ist Garbatella sicher noch viel reizvoller, aber Hunde und Katzen regnen tat es leider. Ueberzeugend. Ausdauernd.

Mal sehen, wie die Via Appia nach diesen Regenguessen aussieht. Man hat uns vor knietiefen Pfuetzen gewarnt, aber nur an Sonn- und Feiertagen ist die schmale Strasse fuer den Autoverkehr gesperrt und halbwegs spazierbar. Vermutlich halbwegs, denn in der roemischen Innenstadt sind die Fussgaengerzonen lediglich an den Schildern erkennbar, keineswegs an der Abwesenheit von Auto- und Motorradverkehr.

Heilig Abend 2009

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Morgens auf dem Heimweg vom Gansholen.

In der Abenddämmerung auf der Suche nach dem Christkind.

Ich wünsche Ihnen schöne Weihnachtstage, ärgerfrei und bekömmlich.

Laune!

Mittwoch, 23. Dezember 2009

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Der internationale Weihnachtsliedklassiker im Ringa-Ringa-Stil.
(via Spreeblicks Gezwitscher)

Digitale Generationen: Und was sind wir?

Dienstag, 22. Dezember 2009

Soso, die Fachwelt unterscheidet also zwischen digital natives und digital immigrants. Die natives seien, so heißt es, „zu einer Zeit aufgewachsen (…), in der bereits digitale Technologien wie Computer, das Internet, Handys und MP3s verfügbar waren“.

Es ist die erste Generation, welche von klein auf mit den neuen Technologien des digitalen Zeitalters aufgewachsenen ist. Computerspiele, E-Mails, Internet, Handys und Instant Messaging sind integrale Bestandteile ihres Lebens, sie wurden schon früh damit sozialisiert.

Als Gegenstück kennt diese Terminologie, die sich spätestens dieses Jahr bei allen Webberatern durchgesetzt hat, die Leute, die „mit diesen Techniken nicht von klein auf vertraut (sind), sie adaptieren ihre Umwelt, um damit zu arbeiten.“ Diese digital immigrants:

drucken eher eine E-Mail aus oder lassen sie sich von der Sekretärin ausdrucken. Sie bringen eher Leute physisch ins Büro, um ihnen eine Webseite zu zeigen, als dass sie nur die URL versenden. Um einen Text zu überarbeiten, drucken sie ihn vorher aus. Sie können sich nicht vorstellen, dass man, während man Musik hört oder Fernsehen schaut, lernen kann, weil sie es selbst nicht können, da sie es in ihren Jugendjahren nicht gemacht haben. Primär sind mit der Gruppe die Geburtenjahrgänge vor 1970 gemeint.

Fällt Ihnen was auf? Wir alle, also Sie und ich vor 1970 Geborenen, wir kommen in dieser Systematik überhaupt nicht vor. Und das, wo wir das Internet praktisch erfunden haben!

Wir schickten 1987 unsere Zeitungstexte per Modem von der Lokal- in die Zentralredaktion, führten 1988 ein koffergroßes Handy mit uns (das noch nicht so hieß), wir saßen 1993 im Rechenzentrum unserer Uni vor dem ersten Webbrowser, wir hielten von dort aus per E-Mail (und unserer Floppy-Disk, auf der wir die Mails speicherten) Kontakt mit den Bekanntschaften aus dem Auslandsstudienjahr, wir fummelten so lange an unserem BIOS rum, bis das neue Computerspiel lief, wir kauften beim ABC-Bücherdienst ein, bevor er von Amazon übernommen wurde, wir klöppelten 1998 die erste Website für unser Unternehmen, wir diskutierten in Foren und schlossen mit den Diskutanten Freundschaften fürs Leben, wir betrieben schwule Internetradios, wir führten Blogs, als es noch keinen Namen dafür gab, wir machten bei unserem neuen Arbeitgeber 2002 einen Höllenwirbel, als der uns erst nach Absolvieren eines mehrteiligen „Internet-Führerscheins“ und mit mehrmonatiger Verzögerung ins Web lassen wollte, (beliebig ergänzen).

Wir können uns allerdings noch sehr gut an eine Welt erinnern, die ohne Internet kommunizierte – auch wenn mir nicht mehr klar ist, wie wir ohne auskamen (fiel mir erst vor kurzem wieder auf, als ich einen skandinavischen Krimi aus den 60ern las, in dem sich Ermittlungen über Wochen hinzogen, weil Informationen und Unterlagen zwischen Europa und USA per Brief und Telegramm ausgetauscht werden mussten).

Auch wenn mir klar ist, wie uninteressant wir für Webberater als Zielgruppe sind – für Webberater, die sich umgekehrt keine Welt vorstellen können, in der Digitales zweckfrei, irrelevant und einfach zum Spaß eingesetzt wird: Ich fordere eine eigene Kategorie für uns. Wir sind nämlich:

Digital Pioneers

Wenn Sie da draußen an den Empfangsgeräten bitteschön diesen Begriff (der doch so passend im frontier-Bild bleibt) immer dann einstreuen könnten, wenn mal wieder von digital natives die Rede ist? Man kann uns doch nicht einfach totschweigen!

Frostjoggen

Sonntag, 20. Dezember 2009

War heute dann doch eher kalt beim Dauerlauf im Sonnenaufgang. (Nein, das Bild ist nicht unscharf: Die Isar dampfte.)


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