Jean-Yves Ferri, Didier Conrad, Klaus Jöken (Übers.), Asterix bei den Pikten

Sonntag, 27. Oktober 2013 um 14:23

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Mit Asterix und Maestria hatte Uderzo endgültig das Kraut bei mir ausgeschüttet: Dieser Blödsinn enthielt nichts mehr von dem, was ich an Asterixheften so liebte. Der letzte Asterix, der für mich zum Kanon gehört und aus dem ich zitiere, ist Der große Graben („Gleich platz’ ich… glei… glei… gleich platz’ ich!“).

Die Nachricht, dass nun ein neues Team an den Stoff gelassen würde, war für mich also sofort erfreulich: Es konnte nur besser werden. Und zu meiner allergrößten Erleichterung kann ich berichten: Wurde es.

Asterix bei den Pikten ist wieder ein echter Asterix. Fritz Göttler1 bespricht den Band in der SZ, und ich stimme ihm vollumfänglich zu. Auch wenn ich eine Bemerkung zu den beiden Übersetzungsvarianten im Deutschen vermisste (hach, die gute Gudrun Penndorf) – ham’s ihm sicher rausredigiert, weil eh schon so lang.

Wir bekommen (nur knapp und möglichst ohne Spoiler aufgezählt): Herrlich detaillierte Szenen im gallischen Dorf inklusive kleinem roten Faden um Majestix’ Transport, eine kleine Nebenhandlung dortselbst, die Piraten, Essen & Trinken, niedliche (aber nicht zu niedliche) Tiere, einen Bösewicht, der einem französischen Schauspieler nachempfunden ist, schlimme Kalauer, Anspielungen auf die Gegenwart, historisch Fundiertes, Zitierfähiges (“ein seltsam unvollständiges Karomuster”, “Erst denken, dann hauen!”, “Karriere und Suppe!”, “Sind noch ein paar Lachse übrig?”), einen sanft geänderter Zeichenstil.

Eine Mäkelei habe ich aber doch: die Typografie. Von mir aus darf sich Ehapa ja vom einst für den Verlag so charakteristischen Maschinenlettering verabschieden – auch wenn die alten Hefte dadurch typografisch schön rund wurden.

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Aber ein völliges Durcheinander an digitalen Schriftarten hat keinerlei Vorteile und erinnert höchstens an Schülerzeitung.

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  1. Ich liege dem Herrn immer mehr zu Füßen: Nicht nur liebt er Cid Charisse aus denselben Gründen wie ich, sondern liest Asterix auch noch korrekt. Wo ich doch so viele Jahre lang seine superintellektuellen Rezensionen immer nur mit einem Augenrollen lesen konnte. []
die Kaltmamsell

8 Kommentare zu „Jean-Yves Ferri, Didier Conrad, Klaus Jöken (Übers.), Asterix bei den Pikten

  1. Julia meint:

    Danke! Ich hatte schon an mir gezweifelt, weil ich wirklich schallend gelacht und die Lektüre genossen habe – trotz der vielen Verrisse in SPON & Co. Schön, dass ich jetzt nicht mehr mit mir hadern muss, beim Teutates!

  2. philine meint:

    Die Pikten hatte ich Freitag gelesen und mich ebenfalls sehr amüsiert. Am Samstag bei meiner wöchentlichen Einkaufsrundfahrt: überall Leute die den Asterix lasen. Eine junge Frau riss den Asterix vor Lehmkuhl aus der Tüte und fing sofort das Lesen an. Kassenschlange beim Netto: hier las ein junger Kerl das neue Heft und später im Hofgarten schallendes Gelächter dreier Mädels auf der Bank neben mir. die Pikten überall…..

  3. Sabine meint:

    Was hat es denn mit den zwei Übersetzungsvarianten im Deutschen auf sich?

  4. smilla meint:

    Ich habe ihn auf dem Tisch liegen; der Mann, der großartige, hat ihn mir gekauft. Und nun spare ich ihn mir dauernd auf, den Asterix, damit ich mich länger freuen kann. Nun hatte ich richtig Sorge, dass du ihn verreisst…
    Puh!

  5. Tanja meint:

    Hach, wie schön, noch eine Besprechung aus berufenem Munde. Unter Buchhandelsleuten driften die Meinungen auseinander, aber das kann auch ganz gut an der Typo liegen. Ich freu mich jetzt jedenfalls richtig.

  6. Uschi meint:

    Wird heute gekauft. Jetzt freue ich mich nämlich drauf.

  7. Uschi meint:

    Und gelesen! Herrlich.

    Übrigens finde ich die aktuelle Typographie in der Geschichte vollkommen prima, der Einleitungsteil ist allerdings unterirdisch. Andersrum hätte es mich aber mehr geärgert… :-)

  8. Frau Klugscheisser meint:

    Am Flughafen gekauft (wegen dieses Beitrages) und an Board gelesen.

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