Journal Montag, 20. Oktober 2014 – Stockholmeuphorie

Dienstag, 21. Oktober 2014 um 6:25

Na gut, dann ist das da in den oberen Atemwegen, was ich seit Samstag ignoriere, halt doch eine kleine Erkältung. Weil ich erst letzte Woche laut sagte, dass ich dieses Jahr noch gar nichts hatte. Aber wirklich nur eine kleine.

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Sportpause für den durchwanderten, durchjoggten Körper. Im Lauf des Tages nur zweimal Treppen gelaufen, dafür aber acht Stockwerke inklusive denen über dem Büro.

Dieser Euphorieschub, wenn nach wochenlangem Termingeschubse (elf Termine zwischen jeweils durchschnittlich zehn sehr terminverplanten Menschen auf drei Kontinenten arrangieren, inhaltlich bei den Terminen nicht mitdenken können, die Menschen nicht kennen) ein Nottermin an der Zusage eines Menschen hängt, und der dann zusagt. So sehr habe ich mich noch über kein Beförderung gefreut. Hat auch was von Stockholmsyndrom.

Was ich auf jeden Fall in diesem Job gelernt habe: Es hat nichts damit zu tun, wie gern oder ungern ich etwas tue – ich werde mich immer fürs Ergebnis verantwortlich fühlen und bei Nichtgelingen leiden wie ein Hund.

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Sonst kenne ich lustige Autogeschichten nur von novemberregen. Diesmal hat mek eine geschrieben (falls Sie den Herrn noch nie erlebt haben: mit leicht niederländischem Akzent gelesen vorstellen):
“autofahrschwierigkeiten”.

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Was gegen Stereotypen hilft, begrüße ich immer. Diese Fotoserie von Vatern und Töchtern im Iran gehört dazu.
“Iranian Fathers and the Diverse Daughters They’ve Raised”.

While Motlaq doesn’t think the relationship between fathers and daughters in Iran is too different from those in other countries, she was keen to use it as a way to highlight the country’s “diversity of families, opinions, and classes of society.”
(…)
“My culture may have lots of weakness and things that I don’t agree with, but, whatever it is, it’s far from the current image that the media have been created for people of the world,” she said. “When you live outside Iran, you get tired of those wrong perceptions, those weird questions and dark images people have about your country. They judge everything based on that false information. I think knowing the reality and truth is very important even if it’s bitter sometimes.”

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Wunderschöner Tanz auf Spitzenschuhen, und die Menschen, die diese Schuhe machen – sehr anrührend:
“The Perfect Fit
Far from the dance studio, craftsmen hammer and form ballet shoes with their own rough grace”.

All the ballerinas get dodgy feet, don’t they, so I get dodgy hands from making the shoes.

via @ankegroener

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Nach Zombie Run kommt Tampon Run. Ja, genau was Sie jetzt denken.
“Taking Aim at The Tampon Taboo
Girl coders give video games a new spin.”

The goal is to stop police from chasing you, using nothing but a bloody tampon as your weapon. This may seem strange to some, but as the girls so aptly explained, what is even stranger is the idea that, as a society, we accept guns as commonplace while menstruation remains taboo.

The girls got the idea for Tampon Run from an incident involving last year’s anti-abortion case in Texas. State police confiscation of feminine hygiene products such as tampons and maxi pads in fear that women would throw them on the Senate floor. While women were asked to hand over their tampons, people holding handguns with concealed carry permits were expedited through the checkpoint.

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Ich finde interessant, die Diskussion über die Folgen von Einwanderung auch in anderen europäischen Ländern zu verfolgen. Zum Beispiel in UK. Ein Artikel im Guardian befasst sich mit den tatsächlichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Einwanderung von EU-Bürgern:
“Immigration: Could we – should we – stop migrants coming to Britain?
Britain is convulsed with anxiety about immigration, with claims of too many EU citizens coming here, the benefits system being abused and wages being forced down. An expert on immigration looks at the evidence”.

The government’s own figures show that migrants are about half as likely to be in receipt of a DWP out-of-work benefit as people born here. Many migrants from the EU, however, are in low-paid work (including self-employment) and so receive tax credits; as the numbers settling here permanently have grown, and they start having kids, this has become quite a significant phenomenon. But it’s not benefit tourism.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Montag, 20. Oktober 2014 – Stockholmeuphorie“

  1. Mareike meint:

    Toll, der Kurzfilm!

  2. Anja meint:

    Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung, ich freue mich für Sie!

  3. Gaga Nielsen meint:

    (@Anja: mal versuchen, die Beförderung als Vergleichsbeispiel zu lesen.)

  4. die Kaltmamsell meint:

    Ich fürchte, Anja, die letzte Beförderung ist ein paar Jahre her. Aber sie freute mich nicht so sehr, wie das “Zugesagt: Termin XY” vor Herrn H., das in meinem Posteingang auftauchte.

  5. kid37 meint:

    Diese Tampon-Geschichte ist ja bizarr, zumal im Vergleich zum Umgang mit Feuerwaffen. Wobei Körperflüssigkeiten, mal losgelöst von Geschlechterfragen, generell die (Ekel-)Tabugrenze berühren. Und somit natürlich “waffenfähig” sind. Mit einem vollgeschnodderten Taschentuch könnte man sich Menschen auch auf Distanz halten. (Aber vielleicht keine Bank ausrauben.) ich spare jetzt mal weitere Details.

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