Journal Mittwoch, 4. März 2015 – Shoppen

Donnerstag, 5. März 2015 um 7:42

Crosstrainer, Arbeit, vorm Fenster Schneeflocken, später Sonne, mehr Arbeit, dabei viel über Datenschutzbestimmungen für Dienstleister von Großunternehmen gelernt.

Nach der Arbeit Übung in “Shoppen” in der Münchner Innenstadt: Ich habe mir ja erklären lassen, dass man dabei im Unterschied zum “Einkaufen” in Dingen stöbert, die man gar nicht braucht, sich in Geschäften umsieht, auch einige dabei zufällig entdeckte Dinge kauft.

Gestern brauchte ich eigentlich bloß Kaffeebohnen, blieb dann aber in der Feinkostabteilung des Kaufhofs am Marienplatz an den Trockenfrüchten in Schokolade hängen (in Plexiglaskästen zum Selbstschaufeln), nahm eine Tafel der besten Milchschokolade von allen mit, bekam Sehnsucht nach dem Geschmack von echter CocaCola (immer noch Kindheitserinnerung an Urlaub in Spanien, als Cuba Libre Jugenderinnerung). Kaffee von Dinzler kam aber auch in den Einkaufskorb.

Auf dem Heimweg bog ich in den Gummibärenladen in der Sendlinger Straße ein und kaufte noch ein Kilo Buntes.

Kann ich Shoppen oder was?!

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Die Prinzessinenreporter packen auch gaaaanz heiße Eisen an:
“Gaza darf nicht vergessen werden!”

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Zweifel, ob “Gesundheit” als Ziel und Ideal überhaupt sinnvoll ist:
“Von Krankheiten und Gesundheiten”.

Gefällt mir gut als Überlegungsansatz: “Gesund” (von “Karotten sind gesund” bis “Übergewicht ist nicht gesund”) ist ja einer der wackligsten und am meisten missbrauchten Begriffe überhaupt, dadurch bereits fast so sinnleer wie “natürlich”.

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 4. März 2015 – Shoppen“

  1. Micha meint:

    Gefällt mir auch, der Gedanke, wer ist wie gesund genauer formulieren zu können. So wie Isländer einfach mehrere Wörter für Schnee kennen. Aber in Zeiten, in denen der Wortschatz eher schrumpft, wohl eine schöne Utopie. An dem Ideal *gesund* halte ich allerdings fest – wer einen Garten hat, weiß warum.

  2. pepa meint:

    Einem Konzept der “Gesundheiten” wird (annähernd) im Modell der ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health) der WHO (2001 als offizielle Klassifikation verabschiedet) durchaus Rechnung getragen.
    Es geht in der ICF nicht um Krankheit allein, sondern um “funktionelle Gesundheit” auf der Basis eines bio-psycho-sozialen Modells.
    Man spricht hier nicht von “Gesundheiten” sondern eher von Ressourcen.

    Das ganze Teil ist mächtig kompliziert (wie ich finde…), um es vereinfacht auszudrücken, erfasst es, welche Folgen eine Erkrankung für den jeweils Einzelnen hat. Der Verlust der Funktion eines Fingers bedeutet für einen Pianisten halt etwas anderes, als für einen Bankangestellten, als für einen Bauarbeiter.

    Genug geschwafelt. Was ich eigentlich sagen wollte: Die differenzierte Betrachtungsweise funktioneller Gesundheit ist nicht ganz neu – aber auch noch nicht ganz alt.

  3. Trulla meint:

    Sich eine Denkweise zu eigen zu machen, die den Fokus nicht auf den Mangel richtet sondern auf die Ressourcen wäre sicher für viele Menschen hilfreich, benötigt aber wohl eher eine positive Grundstruktur des Charakters.
    Ich habe das Glück, trotz altersbedingter, somit “natürlicher” (falsches Wort, Frau Kaltmamsell?) Einschränkungen, die ich akzeptiere, mich gesund zu fühlen, kenne aber Menschen, die gegen diese in ihren Augen krankhaften Veränderungen kämpfen, erfolglos und frustrierend.

    Gesund zu sein, was sagt das genau aus? Sich gesund zu fühlen reicht doch

  4. die Kaltmamsell meint:

    Vielen Dank für den Hinweis, pepa. In den Medien ist ja immer nur die offizielle Liste von Krankheiten (ICD) der WHO – die auch schon viel über den Stand der Menschheit aussagt.

    Kommt darauf an, Trulla, ob Sie “Natur” als alles ohne menschlichen Einfluss definieren oder den Menschen dazu zählen.

  5. Anikó meint:

    Frau Kaltmamsell, danke für den Gesundheiten-Krankheiten-Artikel! Stößt mich gerade sehr an, eben nicht nur meine MS-bedingten Mängel zu sehen, sondern mich vielleicht darauf zu konzentrieren, was ich (noch?) gut kann und das eben weiter zu fördern als mich über das Fehlende zu ärgern. Das hilft irgendwie gerade sehr :-)

  6. Trulla meint:

    Was auf der Welt ist noch ohne menschlichen Einfluss, wenn man absieht von wenigen unerforschten Reservaten. Aber sollte man nur diese als “natürlich” bzw. naturbelassen betrachten? Wobei fraglich ist, ob und in welcher Weise auch hier globale, durch den Menschen verursachte Veränderungen eine Rolle spielen. Der Mensch beeinflusst die Natur und umgekehrt. Ich beziehe deshalb den Menschen mit ein. Von der Wiege bis zur Bahre unterliegt er den Gesetzen der Natur. Bislang ist es nicht gelungen, diese auszuhebeln.
    Ich neige dazu, zwar alles Mögliche für natürlich, weil es eben existiert, jedoch nicht immer für tolerierbar oder gar akzeptabel zu halten.

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