Journal Montag, 2. Mai 2016 – Tag 1 re:publica

Dienstag, 3. Mai 2016 um 9:02

Team Lerche, bestehend aus einer alten Internetliebe und mir, traf sich schon um halb neun an der Station zum gemütlichen Einchecken. Als Radstrecke hatte ich mir eine von Google vorschlagen lassen, die mich auf den letzten Metern hinten um den Park am Gleisdreieck führte: So entdeckte ich, dass hier liebevoll eine großzügige Grünanlage geschaffen worden war. Ich nehme an, dass dieser auch das neue Stück re:publica-Gelände zu verdanken ist: Heuer geht es hinter der großen Stage 1 in eine weitere Halle mit Glasfront und von dort in einen weiteren Außenbereich.

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Die Zeit bis zum Start der re:publica verbrachte ich aber auf einer Bank in vorderen Hof, traf Menschen aus dem Internet, antwortete auf Fragen der ARD, merkte, dass ich mich vor der Sonne hüten musste.

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Willkommen auf der zehnten re:publica, oder wie Johnny Häusler rief: “Post love, not hate.”

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Von Markus Beckedahl ließ ich mir das vergangene Jahr der Netzpolitik zusammenfassen.

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Auf Heather Armstrong aka dooce hatte ich mich gefreut, obwohl ich sie schon länger nicht mehr lese. Über ihr Blog habe ich viele Jahre ihres Lebens begleitet. Sie berichtete kurz und schlüssig, warum sie mit persönlichen Internet-Attacken mittlerweile ganz anders umgeht als früher: “The courage of compassion“. Ich war sehr überrascht, dass ihr Vortrag nur wenig besucht war, anscheinend ist sie für weniger Menschen eine interessante Berühmtheit, als ich dachte.

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“Refugees@ARD” stellte Projekte vor, die Landesanstalten und Deutsche Welle für Flüchtlinge auf die Beine gestellt haben, online und offline, in Wort, Ton und Bild.

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Ein neues Format waren “Lightning Talks”, bei denen in zwei Ecken der neuen Halle Themen vorgestellt wurden – über dem Grundlärm der bevölkerten Halle und ohne Verstärkung leider nur für die erste Reihe hörbar. Hier erklärt Angela Leinen das Projekt “Willkommen: Deutsch – fremdenfreundliches Schreiben”.

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Eben hatte ich beim Ratschen mit der Techniktagebuchredaktion noch gemault, dass Ukuleles auf der re:publica keine Rolle spielen, da bekam ich schon zwei zu hören: Der Vortrag “Enclosures, Sheep, and the Open Web” wurde mit einer Renaissance-Weise eingeleitet. Und ging ähnlich interessant weiter.

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Sascha Lobo war nach einem Jahr Pause wiedergekommen und gab einen deprimierenden Statusbericht über den Stand des Internets. Er betitelte ihn zwar mit “The Age of Trotzdem” und beschwor ein ums andere Mal seinen Optimismus, doch als Mitglied der von ihm so benannten “digitally lost generation” gehe ich durchaus davon aus, dass wir verloren haben, die wir das Internet einst als die leuchtende Zukunft gesehen hatten. Sascha lieferte genug Daten, die beweisen: Effizient und durchschlagend zur Mobilisierung genutzt haben das Internet mittlerweile vor allem die rechten nationalistischen und rassistischen Kräfte. Und all unser Aktivismus, Protest und Reden mit der Politik haben weder Vorratsdatenspeicherung, Leistungsschutzrecht noch flächendeckende Überwachung verhindert.

Trotzdem (…) war es ein hoch erfreulicher erster Konferenztag – vor allem wegen des kuschligen Gefühls des heimkommens zu my people. Wir mögen weiterhin eine machtlose Minderheit sein, aber zumindest haben wir einander. Glaube ich.
Ich war überrascht, wie wach und alert ich die mehr als zwölf Stunden in der Station war, ohne einen einzigen Durchhänger. Hoffentlich bleibt das so.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Montag, 2. Mai 2016 – Tag 1 re:publica“

  1. Anke meint:

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    Gerne gelesen

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  2. Croco meint:

    Jetzt bin ich ein bißchen neidisch.
    Da wäre ich auch gerne gewesen.
    Danke für den Bericht.

  3. Micha meint:

    Seit Jahren nehme ich Ihre re:pulica-Eindrücke als spannendes Stimmungsbild – dank den prägnanten und fleißgen Zusammenfassungen Ihrer selektierten Vorträge!

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