Journal Mittwoch, 26. Oktober 2016 – Abgebrochener Tag

Donnerstag, 27. Oktober 2016 um 6:58

Ein ausgesprochen seltsamer Tag. Meine Schnupfensymptome klangen ab, also ging ich trotz Kopfschmerzen und Benommenheit in die Arbeit. Dort ging es mir aber immer schlechter, bis ich mittags Zusammenbruch ankündigte und wegen kompletter Nutzlosigkeit heimging. Daheim aß ich mein für die Mittagspause geplantes Müesli und ging ins Bett – wo ich bis abends praktisch durchschlief. Dann doch schon wieder irgendwas Migränoides, diesmal komplett atypisch?

Lichtblick des Tages: PokémonGo hat mit einem Update ein Halloween-Special gestartet, das unter anderem viel häufigere Monster und schnelleren Punktgewinn durch Herumlaufen enthält. Ich konnte mich gestern vor den sonst so seltenen Tragossos kaum retten.

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Laurie Penny ist ja im gleichen Maß Science-Fiction-Expertin wie politische Feministin. Für The Baffler schreibt sie einen Artikel darüber, warum in der Science Fiction feministische Utopien gerne mal die allerschlimmsten Dystopien sind:
“Fear of a Feminist Future”.

Warum, so fragt Laurie Penny, fällt es uns so schwer, eine Utopie ohne Kapitalismus oder Patriarchie zu erfinden?

Gestern überlegte ich an einer fiktiven Welt herum, in der die bisherigen Errungenschaft des Feminismus rückgängig gemacht würden, Frauen ihren Zweck in der modernen Welt darin sähen, Männern das Leben so schön wie möglich zu machen und nicht etwa selbst eine Rolle zu spielen, in der man sogar endlich mal wieder sagen dürfte, dass Frauen vielleicht doch keine Menschen sind, und wenn, dann aber ohne Seele.

Ist natürlich schon längst erdacht, diese Welt, sie heißt The Stepford Wives.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 26. Oktober 2016 – Abgebrochener Tag“

  1. Christine meint:

    Mich hat Pokemon Go gestern mit Mauzis geflutet. Finde die Aktion auch sehr nett und ich hoffe, dass ich ein paar Erfahrungspunkte extra rausschlagen kann in den kommenden Tagen.

  2. Madame Graphisme meint:

    Ah, das erklärt das gestrige Meowth, wo sonst nur tausend dröge Pidgeys herumgluckten! Ich dachte, es gäbe nur Zusatzbonbons zu Halloween. Zusatzpokémon sind natürlich deutlich schicker.
    Das werde ich ausnutzen. Die Flut der “gewöhnlichen” Pokémon hat mich ein wenig von Pokémon Go Abstand nehmen lassen, da man fast keine Chance hatte, seltenere Viecher aufzuleveln, wenn man im Monat vielleicht ein anderes der Spezies finden konnte und sonst nur Ratten, Tauben und Würmer.

  3. Hande meint:

    The Handmaid’s Tale schon gelesen? Edit: naturlich. hatte ich erst nachgucken, dann schreiben sollen.

  4. Trude meint:

    Von hier sende ich “gute Besserungswünsche”. Kommen Sie schnell wieder auf die Beine, liebe Frau Kaltmamsell. Taschentuch mal reiche……
    Liebe Grüße und winke, die Trude.

  5. arboretum meint:

    Gute Besserung!

    Im “Guardian” las ich vorhin einen Artikel, der Sie interessieren könnte:

    Migraines could be caused by gut bacteria, study suggests

    Ich weiß nicht, ob Sie den schon gesehen haben. Ich habe ihn erst heute Abend entdeckt und ihn Ihretwegen und wegen Frau Novemberregen gelesen – ich selbst hatte ja zum Glück noch nie im Leben Migräne.

  6. Julia meint:

    Gute Besserung! Möge der Krabat dabei helfen. Eines meiner Lieblings-Jugendbücher, da es überhaupt nicht verniedlichend ist oder alles “zu Gruselige” von jungen Lesern fernhalten will. Ist der Krabat Privatlektüre oder besprechen Sie den in Ihrem Buchclub?

  7. die Kaltmamsell meint:

    Nachdem Herr Kaltmamsell Krabat kürzlich mal wieder mit Schülern gelesen hat und davon sprach, Julia, fiel mir auf, dass ich das Buch möglicherweise seit früher Jugend nicht mehr in der Hand hatte. Damals hat es mich tief mit seiner Düsternis bewegt. Jetzt gefällt es mir immer noch gut – auch wenn es ein wenig an Magie verliert, wo ich die Orte wie Hoyerswerda als real erkenne und nicht wie damals für erfunden halte.

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