Journal Freitag, 21. April 2017 – Kalte Sonne, mehr Flohmarktgehackel

Samstag, 22. April 2017 um 12:00

Ein strahlend sonniger, aber weiterhin sehr kalter Tag.

Auf der Theresienwiese setzte sich frühmorgens das Flohmarktgehackel fort. Ich hörte Wortgefechte zwischen Platzbesetzern (“Da steht aber schon mein Name!”), sah verschiedene Formen der Reservierung mit Bändern, Steinen, persönlich auf Stühlen.

Im Hintergrund die Karawane an Flohmarkthändlern; Aufbau war ab 16 Uhr erlaubt.

Nach der Arbeit ging ich noch eine Runde einkaufen für die samstägliche Abendesseneinladung.

Abends Ferienabschlussfeiern mit Herrn Kaltmamsell über Pizza und einem Glas Wein im Viva Maria.

§

Wenn Menschen ihre Stereotypen hinterfragen, ist das immer eine gute Sache. Auch wenn das für alle Beteiligten anstrengend sein mag.
“My Daughter Is Not Transgender. She’s a Tomboy.”

She is not gender nonconforming. She is gender role nonconforming.

Ich fühlte mich angesprochen, weil ich als Kind oft so war. Eine Zeit lang genoss ich es auch, für einen Buben gehalten zu werden, unter anderem weil ich damit beweisen konnte, dass Mädchen halt auch so aussehen – und das ok ist.

Das muss kurz vor meinem 12. Geburtstag gewesen sein, rechts meine Freundin Iris, die sich noch weniger als ich an stereotype Geschlechtererwartungen gebunden fühlte (aber im Gegensatz zu mir eine Mutter hatte, die daran verzweifelte, weil sie von einer Tochter mit SchleifchenRüschchenBlümchen träumte).

§

Folgen des Umstands, dass die aktuelle Urheberrechtslage und der Stand der Technik so weit auseinander klaffen: Die Tragödie des Projekts Google Books.
“Torching the Modern-Day Library of Alexandria”.

Somewhere at Google there is a database containing 25 million books and nobody is allowed to read them.

Sehr lang, sehr gründlich – und jede Zeile wert. (Nein, ich weiß auch keine Lösung.)

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Freitag, 21. April 2017 – Kalte Sonne, mehr Flohmarktgehackel“

  1. Bettina meint:

    Ich hab das Gefühl, es war früher einfacher, gender role nonconforming zu sein – damals war noch nicht alles rosa und alle haben auch die Klamotten der älteren Brüder tragen können ohne dafür gehänselt zu werden (kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass das problematisch war). Wie stolz ich war, als ich in der 3. oder 4. Klasse zum Friseur durfte und ein (für damals) totschicker Kurzhaarschnitt rauskam. Meine Eltern waren zwar nicht begeistert, aber es war auch kein großes Thema.
    Und wie gut ich mich noch an die Besichtigung des Gymnasiums erinnere, bei der ich meine spätere beste Freundin darüber kennenlernte, dass wir quasi drüber stritten, wer nun mehr wie ein Junge aussieht und doch ein Mädchen ist… Die Tomboys von heute haben es schwerer, so mein Eindruck.

  2. KochSchlampe Vollbio meint:

    Ich hätte gern das rot-schwarze Outfit in meiner Erwachsenengrösse. Besten Dank.

    Ich erinnere mich noch, dass ich meinem Vater keinen grösseren Gefallen als Teenager tun konnte, als mir endlich einen Kurzhaarschnitt zuzulegen. Er stand mir auch ausnehmend gut. Nur war ich es gen Abitur dann doch leid, immer wieder für einen jungen Mann gehalten zu werden. So habe ich mir dann die Haare doch wieder wachsen lassen, so dass ich trotz ausgewachsener Schminkfaulheit dennoch recht einfach in die Kategorie weiblich fiel.

  3. Julia meint:

    Mädchen trugen damals (Jahrgang 75) in meiner Erinnerung Kleidchen und Röcke nur zu Konfirmation/Kommunion oder sonstigen festlichen Anlässen. Ansonsten Jeans, Latzhosen, Shorts. Kleider und Röcke waren absolut verpönt und wurden nur von Streberinnen mit Schleifen im Haar getragen. Wann es zu der Prinzessinnen-Inszenierung von Mädchen kam, weiß ich nicht. In meiner Kindheit waren Klamotten jedenfalls überhaupt kein Thema (ich stimme zu, dass Kleidung von Brüdern/Cousins problemlos aufgetragen werden konnten).

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