Journal Mittwoch, 26. Juli 2017 – Aerobic-Nostalgie

Donnerstag, 27. Juli 2017 um 6:50

Durchgehend strömender Regen und so niedrige Temperaturen, dass ich im Büro Strickjacke trug.

Ich wachte trotz später Vornacht schon um fünf auf, Angstkarussell ließ mich nicht wieder einschlafen, also stand ich sehr früh auf. Und wenn ich schon mal auf war, konnte ich ja auch früh in die Arbeit gehen, unterm Schirm. Die Heftigkeit des Regens sorgte dafür, dass ich dennoch reichlich nass ankam.

Der Schlafmangel benebelte mich den ganzen Vormittag (zumindest erledigte sich die eine oder andere Sorge), erst am Nachmittag fühlte ich mich richtig wach. Also sprach nichts dagegen, das mitgebrachte Sportzeug wie geplant zu nutzen: Ich nahm eine S-Bahn in mein Sportstudio am Hauptbahnhof (U-Bahn fiel wegen Personen im Gleis aus), strampelte dort auf dem Crosstrainer und probierte eine Stunde “Latin Dance” aus: Es werden Latinostücke gespielt (sehr, sehr laut, ich stopfte mir schnell Taschentuchfetzen in die Ohren), dazwischen vergeht Zeit, bis sich für das nächste Stück entschieden wurde, dazu tanzt die Vorturnerin einfache Latino-Tanzschritte, die Turngruppe macht nach, was sie vormacht. Erinnerte mich an meine wenigen Zumba-Erlebnisse, fühlte sich nicht so recht wie Training an. Die derzeitige Sportstudiomode hat Cardiostunden fast abgeschafft, hier sind es unter 45 Stunden in der Woche nur noch vier. Ich sehne mich sehr nach Aerobic und Step-Aerobic zurück.
(Außerdem kam die Vorturnerin zehn Minuten zu spät, damit kann ich sehr schwer umgehen.)

Daheim wartete Herr Kaltmamsell mit einer großen Portion bestellter Sushi.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 26. Juli 2017 – Aerobic-Nostalgie“

  1. Christine meint:

    Die Lautstärke der Musik ist ein weiterer Punkt, der mich von der Teilnahme an Zumba und ähnlichen Kursen abhält. Der andere ist, dass ich mir die komplizierten Schrittfolgen nicht merken kann. In meinem Gehirn gibt es offenbar kein Areal zum merken von Choreographien.

  2. die Kaltmamsell meint:

    Bei mir ist es mit den Schritten genau umgekehrt, Christine: Dieses Vor-Tap, Hinten-Tap, Popowackeln und einmal Drehen von Zumba und Latin Dance unterfordert mich nach 25 Jahren Aerobic-Choreographie bis hin zur Verwendung von drei Steps gleichzeitig. Genau damit fing mich ja seinerzeit Aerobic: Dass ich so beschäftigt war mit der Choreographie, dass ich die sportliche Anstrengung gar nicht wahrnahm.

  3. Schneizel meint:

    Ach ja, seufz seufz, Step Aerobic und Aerobic sind ja so was von unmodern. Es gibt hier in Berlin die Aerobic-Freak-Kurse mit lauter Teilnehmerinnen zwischen 50 und 60, und die können alles, schwierigste Kombis, drei Steps, alles über 90 Minuten. Ich glaube, das Aerobicsterben ist teilweise von Anbietern und Teilnehmern selbstverschuldet: In meinen Studios gab es irgendwann keine Anfängerkurse mehr – oder selbst die wurden choreographisch immer anspruchsvoller- und die Freaks forderten von den Trainern immer schwierigere Choreographien zu immer schnellerer Musik. Wer ganz neu einsteigen wollte, hatte irgendwann absolut keine Chance mehr. Und das sage ich als Koordinationsschwein, die noch die Chance dazu hatte, einfach hinterherzustolpern für ein paar Jahre. Mein Trainer sagte nach ca. 10 Jahren (also ca. 2000), als ich irgendwann die Masterclass erreicht hatte: Bei dir hätte ich nie gedacht, dass du so lange durchhältst. — Mittlerweile bin ich froh, wenn eine Vorturnerin schön sauber aufbaut (tap free, bitte schön, damit man nie überlegt, welcher Fuß denn nun dran ist) und genieße auch eine einfache Choreo – das neumodische Zümbeln mit eins, zwei Boppo schnäll geht sogar mir unglaublich auf den Geist. Weil eine gute tap-free-Choreo sehr fließend und elegant ist und man heutzutage, eingetragenes Warenzeichen, nicht mal lernt, wozu die Körperspannung gut sein kann. Jedenfalls seh ich die nicht in den Zümbel-Stunden.

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.


Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen