Journal Samstag, 8. Juli 2017 – Hochsommersamstag mit Gewitter

Sonntag, 9. Juli 2017 um 8:20

Früh aufgewacht, was mir allerdings gut in die Tagesplanung passte, weil ich vor der angekündigten großen Hitze und den deshalb erwartbaren Menschenmengen Schwimmen gehen wollte.

Überm Morgenkaffee auf dem Balkon endlich den Mittelteil des Spaniensommerurlaubs gebucht, zumindest die Unterkunft. An- und Abreise müssten mit Bus und Zug ohne Probleme abzudecken sein. (Wir haben beide gemerkt, dass Mietauto für uns wirklich die allernötigste Notlösung wäre.)

Beim Nachlesen meienr Twittertimeline beobachtete ich befremdet die Eskalationen in Hamburg um den G20-Gipfel, von Polizei, Randalierern und Kommentaren. Fühlte mich sehr rentnerisch, weil ich mich beim Gedanken “Offensichtlich geht’s uns zu gut” ertappte. Und die PRlerin in mir weiß, dass durch die Bilder (sehr schöner Artikel über ihre Rolle in der Wochenend-SZ – gegen Geld) gerade die G20-Gäste aus repressiven Staatssystemen Argumente gegen die offene, demokratische Gesellschaft mit heim nahmen.

Einkaufsrunde für Lebensmittel. Während es auf meinem Balkon noch angenehm frisch gewesen war (in der Nacht davor hatte es gewittert und geregnet), schlug die Sonne draußen bereits wieder mit der Hitzekeule zu.

Zu Fuß ins Schyrenbad. Angenehme Schwimmrunde, die Schmerzen in linker Schulter bis in den Arm ließen sich aushalten, allerdings merkte ich, dass ich durch den eingeklemmten Nerv deutlich langsamer bin. Gut eingecremt und mit Musik auf den Ohren ein Sonnen- und Wolkenbad genommen (mehr Wolken in allen Farben als Sonne). Ich dachte daran, dass sich sonnen auf Spanisch tomar el sol heißt, die Sonne einnehmen, wie tomar algo etwas essen, etwas trinken heißt. So fühlte es sich nämlich an, wenn die Sonne mal wieder richtig herauskam und mir auf die Haut prallte: Als söge meine Haut sie auf.

Nussschnecke zum Frühstück. Am Himmel zwei große Möwen, dazwischen eine Krähe, die sie ärgerte. Wenige Male quer über dieses Eck der Liegewiese laut schnarrend eine Wacholderdrossel.
Einmal segelte eine wunderschöne Seifenblase über mich hinweg. Ich sah mich um: Ein junger Mann blies für ein ganz kleines Kind Seifenblasen, das sie mit höchstem Vergnügen jagte.

Rückweg über den Postkartenanblick von Wittelsbacherbrücke, Westermühlbach, Südfriedhof.

Ich kann’s immer wieder schier nicht fassen, dass dieses Idyll nur zehn Minuten zu Fuß von meiner Innenstadtwohnung entfernt liegt.

Eine Stunde, nachdem ich heimgekommen war, brach ein Gewitter mit Regen aus. Von da an gewitterte und regnete es immer wieder bis in die Nacht. Ich bereitete Kartoffelsalat für Abendessen (Kartoffeln und Gurke aus Ernteanteil), las Zeitung. Zum Kartoffelsalat gab’s abends bayerische Fleischpflanzerl; ich hatte mit dem Gedanken gespielt, sie orientalisch zu würzen und mit Feta zu füllen, mich dann aber dagegen entschieden.

§

Am meisten herumgereicht wurde in meiner Twitter-Timeline dieses Merkel-Putin-GIF. Viel besser aber finde ich den erweiterten Ausschnitt mit Vorgeschichte (der mich daran erinnere, dass die Frau promovierte Physikerin ist).

Völlig nebensächlich, aber ein Kichern wert:
“Donald Trump ‘has trouble finding hotel room at G20 summit'”.

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Samstag, 8. Juli 2017 – Hochsommersamstag mit Gewitter“

  1. MissJanet meint:

    Ich bin immer wieder verblüfft, wieviel Freude mir Frau Merkels Reaktionen auf Macho-Politiker, die sich für besonders schlau halten, bereiten. Genau so reagiere ich auch auf diese Sorte Männer.

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