Journal Freitag, 17. November 2017 – Schilderverwirrung Should I stay or should I go

Samstag, 18. November 2017 um 9:15

Nochmal ein grauer und kalter Tag. Ich hatte wie schon am Donnerstag auf dem Heimweg das dringende Bedürfns nach Jagatee, Bratwurst, Pommes vom Christkindlmarkt, aber so weit sind wir ja noch nicht.

Irritation auf dem Heimweg (die Schilder auf der Gegenseite des Abschnitts waren genauso kombiniert):

Erster Adventeinkauf: Zutaten für Thüringer Weihnachtsstollen besorgt, am Sonntag will ich die erste Runde für den Versand an die italienische Familie backen (nur an die Adresse meiner Tante geschickt, denn es scheint dort Erbzank zu geben, den ich im Detail gar nicht wissen will – die Wirtschaftslage in Italien scheint dazu zu führen, dass auch normale Menschen in der Lebensmitte für normalen Lebensunterhalt auf elterliche Unterstützung angewiesen sind, unter anderem in Form von Erbe).

Zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell auf meinen Wunsch Koteletts vom Weideschwein mit Rosenkohl (Ernteanteil) aus der Pfanne und gebratenen Apfelringen (Ernteanteil).

§

Heute gleich zwei Leseempfehlungen von Blogs der Klasse “Everybody has a voice”. Diese Blogs haben in meinen Augen oft die wichtige Funktion der Zeitzeugenschaft. Die Diskussion, inwiefern Blogs nun Journalismus sind oder nicht, scheint endlich verblasst. Sie verpasste für mich schon immer das Eigentliche: Blogs können ein Pendant zum Journalismus sein, nämlich eine historische Quelle (im Gegensatz zum Journalismus, der Quellen in Verbindung bringt und auswertet). Gerade die Lebensblogs, die ich so gerne lese, haben diese Funktion.

Frau Indica erzählt, wie ihr Freund Emma Deutscher wurde; sie hat ihn zur Einbürgerungsfeier ins Rathaus Neukölln begleitet:
“Die Verdeutscherung”.

Das Techniktagebuch hat ja sogar die expizite Mission der Zeitzeugenschaft. Aufgezeichete Erinnerungen belegen die Grundaussage “Ja, jetzt ist das langweilig. Aber in zwanzig Jahren!” So erinnert sich Drago Starcevic an die Technik zum Postversand in einem Finanzamt Ende der 1980er:
“Lecken und lecken lassen”.

Allerdings könnte man argumentieren, dass auch die Purse-Blogs historische Quellen sind: Sie geben Zeugnis davon ab, wie man heutzutage im Internet Geld verdient.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Freitag, 17. November 2017 – Schilderverwirrung Should I stay or should I go

  1. avalon meint:

    gott, sieht das essen lecker aus!

  2. Berit meint:

    Oh Stollen. Das ist eine gute Idee und kommt gleich mit auf die Nachbackliste.

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