Journal Mittwoch, 21. März 2018 – Der möglicherweise grässlichste Cocktail der Welt

Donnerstag, 22. März 2018 um 6:11

Aufgewacht zm Schabgeräusch des Schneeräumens und Schneefall. (Aber beim Weckerklingeln um 6 Uhr war der Tag schon angebrochen.)

Wie schon seit Montag war meine Süddeutsche wieder nicht bis zum Verlassen der Wohnung kurz nach halb acht geliefert worden, ich musste mir mittags ein Exemplar zum Lesen ausleihen (nach Feierabend bin ich zu unkonzentriert zum Zeitunglesen). Wenn das nicht spätestens nächste Woche besser wird, werde ich protestieren müssen (es ist Auslieferung bis 7 Uhr zugesagt).

Wieder keine Lust auf Abendsport. Pünktlich Feierabend gemacht, daheim mit einem (koffeinfreien) Milchkaffee gemütlich im Sessel den Zombieroman The girl with all the gifts gelesen.

Dienstag hatte Herr Kaltmamsell Rindfleisch gekocht, aus der reduzierten Brühe wollte er einen klassischen, aber besonders verwegenen Cocktail machen: Bullshot. Den servierte er als Aperitiv: Schmeckte ganz außerordentlich grässlich. Mir zumindeste, der Herr brachte sogar zwei davon runter.

Kulinarische Rettung des Abends: Ich bekam Carbonara serviert.

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Gestern entdeckte ich, dass Sibylle Berg eine wunderbare Interviewerin ist. Sie führt nämlich für republik.ch die Reihe “Nerds retten die Welt!”. Aktuelles Interview:
“Folge 3:
Gespräch mit Jens Foell, Neuropsychologe.”

Zum Beispiel:

Sie haben über Nekrophilie geforscht. Ein relativ schlecht erforschtes Hobby. Was haben Sie herausgefunden?

§

Viele Eltern haben es tatsächlich schwer, ihre Kinder von Internet-Endgeräten wegzubekommen, wenigsten für ein paar Stunden am Tag. Das kann schon mal in die Nähe von Verzweiflung führen:
“*düdelüt*”.

§

Der unsinnigen Aussage, man dürfe in Deutschland $unfreundlicheAussage nicht mehr sagen, kann man nur mit Humor begegnen. Weil der sich noch am vernünftigsten anhört. Sophie Passmann macht’s vor:
“Flutschfinger und Hitlergruß”.

Solange es rumst in Deutschland, haben wir keine Meinungsdiktatur. Solange wir streiten und spucken und beißen, uns empören über Montagsdemos von “Reichsbürgern” und die sich wiederum empören über die Bürgerlichen, solange die Tagesschau die Kriegsbilder aus Afrin zeigt und gleichzeitig von der Reise der AfD-Politiker ins “sonnige Syrien” berichtet, streiten wir weiter, und keine Meinung wird diktiert. Gesundheitsminister Jens Spahn darf den Paragrafen 219a aus der ganz rechten Ecke verteidigen, und außer böse Gegenrede hat er nichts zu befürchten.

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Außerdem war gestern World Down Syndrom Day.

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https://youtu.be/Biex1XR_mpo
die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 21. März 2018 – Der möglicherweise grässlichste Cocktail der Welt“

  1. Elfe meint:

    Gerne gelesen, alles, auch das Cocktailrezept. Nur, ob ich das auch probieren würde, weiß ich nicht …

  2. Trulla meint:

    Den Ärger hatten wir zu Zeiten unserer Berufstätigkeit leider öfter, unsere Zeitungen wurden erst geliefert, nachdem wir das Haus bereits verlassen hatten. Ein Grund, dass wir heute alle verfügbaren Medien digital lesen. Mein Tablet liegt neben dem Bett. Mein Kindle daneben. Als early bird greife ich mitunter schon vor dem Frühstück danach. Und ein Morgen ohne Zeitunglesen ist uns undenkbar. Zwar vermisse ich das haptische Vergnügen, doch gerade in der gegenwärtigen Lebenssituation (Alter, vermehrte Auslandsaufenthalte) ist diese Möglichkeit, sowohl aktuell auf dem laufenden zu sein als auch ohne Bücher im Koffer reisen zu können, äußerst attraktiv.

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