Filme

Journal Montag, 11. März 2024 – Naomi Alderman, The Future

Dienstag, 12. März 2024

Guter Schlaf, einmal unterbrochen durch eine laut und wirr rufende Männerstimme vorm Schlafzimmerfenster.

Der Morgen sonnig und knackig kalt.

Die Magnolien ganz kurz vorm Platzen.

Emsiger Vormittag, die Sonne und der blaue Himmel vorm Fenster machten sich dennoch hervorragend. Mittagscappuccino bei Nachbars.

Zu Mittag gab es dann Hüttenkäse, außerdem Granatapfelkerne mit Joghurt und Mohn. Und ein wenig Nachlesen der Oscarnacht, auch dieses Jahr war mir die Anstrengung des Live-Guckens zu groß im Verhältnis zu den wenigen selbst gesehenen Filmen. Ich freute mich über die Oscars für Poor Things: Hauptdarstellerin Emma Stone, Bestes Szenenbild, Beste Kostüme, Beste Maske – fehlte nur der Oscar für bestes adaptiertes Drehbuch. Allerdings kann ich den Gewinner in dieser Kategorie, American Fiction, nicht beurteilen, weil halt nicht gesehen.

Der Nachmittag wurde ein wenig stressig, weil Dinge kompliziert waren und ich sie nicht allein lösen durfte, sondern abstimmen musste. (Ich erkenne inzwischen SO klar, dass ich keine Team-Playerin bin.) Außerdem ein seltsamer Abschied.

Auf dem Heimweg (immer noch recht frisch, ich war dankbar um Mütze und Handschuhe) ein paar Supermarkt-Einkäufe.

Kaiser-Ludwig-Platz

Zu Hause eine Runde Yoga-Gymnastik, tat sehr gut. Als Nachtmahl hatte Herr Kaltmamsell das Ernteanteil-Blaukraut auf meinen Wunsch zu Rohkostsalat mit Feta verarbeitet (doppelt so viel Blaukraut, doppelt so viel Feta). Ich hatte mich den ganzen Tag schon darauf gefreut, schmeckte auch wundervoll. Nachtisch Schokolade.

Im Bett die nächste Lektüre, wieder eine vorzeitig verfügbare Vormerkung in der Münchner Stadtbibliothek: Wolf Haas, Eigentum.

§

“Katja Diehl: ‘Wir zahlen für die Autos der Anderen. Ist das gerecht?'”

Wir müssen dieses Narrativ von „wir müssen alle mitnehmen“ hinterfragen. Mein Eindruck ist: Wir tun so, als wenn der jetzige Zustand der Garten Eden ist, in dem es allen gut geht. Und dann kommen diese Leute und wollen uns die Autos wegnehmen. Das stimmt aber einfach nicht.

(…)

Menschen in Armut spielen immer dann eine Rolle, wenn die Benzinpreise steigen oder ähnliches. Ansonsten kümmert man sich aber nie um sie. Dann hätten wir ja zum Beispiel die Gehälter in der Pflege deutlich erhöht. Warum verdienen Menschen in der Pflege so viel weniger als Menschen, die ein Auto herstellen? Es geht dabei nicht darum, die Armut in Deutschland zu beenden. Wir kümmern uns darum, die Autoabhängigkeit aufrecht zu erhalten.

In den Kommentaren habe ich für Sie schonmal vorgearbeitet.

§

Naomi Alderman, The Future.

Der Roman spielt in einer nahen Zukunft, in der die Klimakatastrophe deutlich weiter fortgeschritten ist, und dort zum einen in der Welt der Online-Milliardäre (Amazon, Apple/Microsoft und Facebook/Twitter sind recht klar hinter den drei Techno-Unternehmen mit Weltmacht zu erkennen), zum anderen in der Welt der Prepper, die sich auf ein Überleben der Apokalypse vorbereiten. Die beiden zentralen Figuren sind Martha Einkorn – die engste Mitarbeiterin eines dieser Online-Milliardäre, die als Jugendliche der Weltuntergangs-Sekte entkam, in der sie aufgewachsen war – und Lai Zhen, eine junge Survivaltechnik-Influencerin und -Journalistin, die die Zerstörung ihrer Heimatstadt Hongkong überlebte.

Das Genre ist speculative fiction, das what if lautet:
1. Was, wenn der direkte und indirekte Einfluss von Online-Plattformen auf menschliches Verhalten durch subversive Kräfte konstruktiv und zum Guten genutzt würde?
2. Was, wenn Künstliche Intelligenz durch Zugriff auf wirklich alle Echtzeit-Daten hinter diesen Online-Plattformen zur wichtigsten Lebensrettungstechnik würde?

Das 2. wird am Ende mit einer Pointe beantwortet, die mich besonders amüsierte.

Die Handlung wird nicht chronologisch erzählt: Sie fängt gleich mal mit dem Weltuntergang an und blendet von dort in verschiedene Zeiten zurück. Die Wirkung dieser Nicht-Linearität fand ich anfangs etwas verwirrend, doch damit werden Effekte erzielt, die anders nicht zu erreichen wären.

Die Erzählinstanz ist offensichtlich in der Online- und Computerwelt daheim: Zum einen erinnern viele Passagen, vor allem die mit Action, an Ego-Shooter-Perspektiven. Zum anderen, und das gefiel mir gut, spielen Online-Foren eine große Rolle, aus einem wird immer wieder in eigenen Kapiteln zitiert. Die Schilderung menschlicher Interaktionen in solchen Online-Foren deckt sich mit meinen Erfahrungen: Sie werden mit Respekt abgebildet und ernst genommen. Unter anderem wird realistisch erzählt, wie aus der Mischung aus fachlichem und zwischenmenschlichem Austausch richtig große Dinge entstehen können. Und an einer Stelle sorgen sich Forumsmitglieder um eines, dem es nicht gut zu gehen scheint, jemand kümmert sich und sieht nach – auch das habe ich mehrfach erlebt. Für mich war das der erste Roman, in dem ich diese Realität literarisch verarbeitet las.

Das Ergebnis gefiel mir insgesamt sehr gut, unter anderem weil die Handlung viele spannende Technikeinsätze schlüssig durchspielt. Die Grundidee trägt meiner Ansicht nach allerdings nicht so gut durch einen ganzen Roman wie die von Aldermans Meisterwerk The Power. Und er enthielt mir ein paar besinnliche Belehrungen zu viel.

Ich rate dazu, keine Besprechungen des Romans vor der Lektüre zu lesen: Der Plot enthält einige Überraschungen und Wendungen, die man sich dadurch verderben würde.
Danach empfehle ich die Besprechung von Ian Wang in der New York Times:
“In ‘The Future,’ Earth Barrels Toward Fiery Destruction”.

Außerdem die von Stephanie Merritt im Guardian:
“The Future by Naomi Alderman review – survival of the fittest”.

Und die von Ilana Masad in der Los Angeles Times:
“In ‘The Future,’ as in the present, it’s billionaires vs. cult leaders vs. influencers”.

Hier außerdem ein Feature über Naomi Alderman:
“Novelist Naomi Alderman: ‘When I’m feeling distressed I go very intellectual. Which is a defence’”.
(Das Zitat in der Überschrift? It me.)

Journal Sonntag, 28. Januar 2024 – Poor Things verfilmt

Montag, 29. Januar 2024

Wieder wurde es zu einem wolkenlosem Himmel hell, auf den Autodächern weißer Frost.

Nach dem Bloggen verlängerte ich meinen Stadtbücherei-Ausweis um ein weiteres Jahr, die 20 Euro für 2023 hatte ich ja sehr schnell wiederreingelesen.

Ich trödelte sogar ein wenig, um meinen Isarlauf auf eine Startzeit zu schieben, zu der die Sonne etwas mehr wärmen würde. Kurz nach zehn nahm ich eine Tram zum Tivoli und lief isarabwärts. Ich genoss die Sonne, die gar nicht mal so milde Luft, die Schnee- und Matsch-freien Wege, fühlte mich aber nicht ganz fit, meine Beine liefen schon mal leichter.

Frühstück um zwei: Avocado mit Balsamico, Birne, Banane mit Sojajoghurt – zum Glück hatte ich auch Lust auf all diese Speisen, die weg mussten.

Den Nachmittag über las ich, erst die Wochenend-Süddeutsche, dann gefesselt den Aufsatz zum August-Sander-Bildband, aus dem ich eine Menge lernte.

Fußmarsch in der letzten Abenddämmerung zur 17:30-Uhr-Vorstellung von Poor Things im Cinema.

Ich war begeistert vom Film (außer dass auch dieser mit 2:20 Stunden zu lang war, darf heutzutage wohl nicht mehr anders – dabei fiel mir hier sofort eine Nebenhandlung ein, auf die man verzichten hätte können): Die gelungenste Literaturverfilmung, die ich je gesehen habe.

Drehbuch, Besetzung, Kamera, Ausstattung, Regie, Maske, Kostüme, Musik (atonal!), Emma Stone, Mark Ruffalo – überschüttet den Film mit Oscars! Wie der Film von Leuten rezipiert wird, die den Roman nicht kennen, kann ich mir natürlich nicht vorstellen.

Sehr wahrscheinlich profitierte die Verfilmung davon, dass sie erst jetzt passierte, nicht kurz nach dem Erscheinen des Romans vor 30 Jahren. Der Film löst sich in vielerlei Hinsicht von der Vorlage (die u.a. sehr von ihrer Buchigkeit lebt, siehe Rahmenhandlung, Erzählung durch Briefe, Illustrationen), setzt den eigentlichen Inhalt und die Abgefahrenheit aber mit filmischen Mitteln hervorragend um. Es kommen mehr Frauen vor als im Roman (yay!), die Art der gezeigten Nacktheit, von Sex, seiner klaren, nüchternen Benennung inkusive Geschlechtsteilen wirkt genauso schockierend wie in der Viktorianik der Vorlage. Das längste Kapitel im Buch, das auch so heißt und sich ziemlich zieht, ist sogar ganz anders umgesetzt und dadurch deutlich verbessert.

Emma Stone (auch Co-Produzentin) spielt umwerfend, rein handwerklich bewunderte ich, dass sie auch aus dem 50. Orgasmus nochmal etwas Neues rausholte. Mark Ruffalo habe ich in noch keiner Rolle so schillernd gesehen (und ich sah ihn als Hulk!), als Überraschung taucht auch noch Hanna Schygulla auf.

Eine abgefeimte Rolle spielt die Musik von Jerskin Fendrix: Sie ist fast durchgehend atonal und seltsam, und sie tut nicht, was man von Filmmusik gewohnt ist – mehr wissen als die Zuschauer. Entsprechend brutal fühlen sich manche Schnitte an (der Herr neben mir im Kino zuckte immer wieder sichtlich zusammen, und wenn der Schnitt unvermittelt auf OP-Schnitte in Körper ging, verschwand er sympathischerweise völlig in seinem Sitz), dadurch wurde mir erst bewusst, wie fürsorglich vorbereitend Musik im Film sonst wirken kann.

Selbst der Abspann steckte voller origineller gestalterischer Ideen, Liebe zum Detail Hilfsausdruck.

Interessanterweise scheinen sich auch hier die englischsprachigen Rezensionen mehr mit der politischen Aussage des Films zu befassen (feministisch oder nicht?) als mit Kunst und Machart, eine Entwicklung in der Film- und Literaturrezeption, die an mir immer weiter vorbei geht.

Nach Hause nahm ich die U-Bahn. Herr Kaltmamsell hatte das späte Nachtmahl vorbereitet: Dicke Bohnen aus dem Römertopf mit roter Paprika, Zwiebeln, Tomate, Kartoffeln. Nur dass die Bohnen nach zweieinhalb Stunden noch nicht gar waren, wir brachen nach ein paar Gabeln voll ab und stellten den Topf zurück in den Ofen. Zum Sattwerden gab es Haferflocken und Süßigkeiten.

§

Ein Verdutz-Moment bei der Zeitungslektüre vergangene Woche. Im Interview sagt der Leiter des Münchner Mobilitäts-Referats, Georg Dunkel, und das ist auch die Überschrift des Artikels (€):
“‘Es gibt zwar mehr Autos, aber sie werden seltener benutzt'”.

Will heißen: Ja, die Zulassungszahlen für private Pkw stiegen auch in der Grünenwähler*innen-Hochburg München. Aber die kontinuierliche Zählung und Analyse der Verkehrsteilnehmenden zeigt, dass ihre Zahl im Verkehr sinkt. Bumm.

Seither denke ich an diesem Phänomen herum. Die plausibelste Erklärung, die mir einfällt: Viele Menschen kaufen sich Autos gar nicht in erster Linie zum Fahren, sondern zum Besitzen. Ich weiß ja, dass Menschen große Freude aus Besitz von Dingen ziehen können, erst kürzlich lernte ich, dass manche von ihnen teure Armbanduhren kaufen, ohne sie jemals tragen zu wollen (also: wirklich nie): Sie bewahren sie auf und schauen sie manchmal an, freuen sich daran, sie zu besitzen. Vielleicht ist das mit Autos ähnlich? Dafür müsste man es allerdings nicht zulassen. Wahrscheinlich, so spekuliere ich, kommt das angenehme Gefühl dazu, jederzeit damit losfahren zu können. Was man im konkreten Fall dann doch nicht tut, weil Radeln/Öffis halt praktischer sind. Damit kann ich gut leben, vor allem wenn diese fast reinen Besitz-Autos nicht auf öffentlichen Flächen stehen.

Journal Sonntag, 31. Dezember 2023 – Berlin-Rückfahrt, abgekürzter Silvesterabend

Montag, 1. Januar 2024

Tiefer Schlaf, rechtzeitiger Wecker für Rückreise. Abschied vom wirklich schönen Hotel Henri.

Diesmal dann doch Weltbild-rüttelnd: Nach Morgencappuccino am Berliner Hauptbahnhof fuhr der ICE-Sprinter direkt nach München nicht nur pünktlich ein, sondern auch wie angekündigt gereiht und intakt. Die Türen öffneten sich, unsere reservierten Plätze existierten. Ich begann, existenzielle Katastrophen unterwegs zum Ausgleich zu befürchten.

Zugfahrt unter mittelbewölktem Himmel mit sehr tief stehender Wintersonne. Das Wasser, das weiterhin in vielen Senken von Wiesen und Feldern stand, erzeugte damit interessante Anblicke: Helle Spiegelflächen, im Hintergrund oft lockere Windradgrüppchen, mal waren nur die sachte kreiselnden Rotorblätter sichtbar, mal das gesamte Windrad.

Zum Teil aber auch schier endlose Überschwemmung.

Ankunft am ersten planmäßigen Halt in Halle zwei Minuten ZU FRÜH (Katastrophen-Symptom, ganz sicher).

Doch dann: Entspannung des Weltbilds bei der Anfahrt auf Nürnberg. Die Schaffnerin informiert über eine Stellwerkstörung bei Ingolstadt (also auf unserer regulären Reststrecke), sie müsse erst noch herausfinden, wie sich das auf die Ankunft in München auswirken werde.

Daraus wurde eine gut 20 Minuten verspätete Ankunft im hellen, milden München, aber hey: Alle Menschen, die nur bis Nürnberg mitgefahren waren, hatte eine perfekte, Weltbild störende ICE-Fahrt gehabt. (20 Minuten hin oder her für die lange Strecke Berlin-München finde ich wirklich nicht schlimm, das erwartet auch von einer Autoreise niemand – ich gehöre aber auch nicht zu den Leuten, die gestern dadurch ihren Zug nach Budapest verpassten, den es sehr wahrscheinlich nicht so oft am Tag gibt.)

Auf der Münchner Bahnhofsbaustelle kaufte ich uns Frühstückssemmeln, die gab es nach Blumengießen, Kofferausräumen, Einschalten der Waschmaschine zum Frühstück um zwei, davor einen Apfel. Draußen bereits regelmäßiges Geböller.

Wie von langer Hand geplant setzte ich dann Brotteig an, der den Bestand an altem Sauerteig aufbrauchte: Auffrischbrot Jule.

Zwischen zwei Strech&Folds endlich wieder Yoga-Gymnastik, eine Einheit für den ganzen Körper (während draußen Regen prasselte – der zu meiner Überraschung das Geböller keineswegs minderte).

Silvester-Abendessen:

Die Artischocken, die wir in Berlin gekauft hatten, gab es mit selbst gemachter Majo (so köstlich! auch noch als Dip verdünnt mit Joghurt und mit reichlich Knoblauch), dann ein wenig Linsen (dazu hatte ich Herrn Kaltmamsell überredet, weil sie ein traditionelles italienisches Silvester-Gericht sind, die Linsen sollen Glück bringen und Münzen symbolisieren), dann noch spanische Pimientos de piquillo gefüllt mit Feta und weiteren spanischen Käse. Alkohol dazu war Aperol Spritz, Nachtisch edle Pralinen aus Königsbrunn, die wir zu Weihnachten geschenkt bekommen hatten, sowie spanischer Turrón, ebenfalls Weihnachtsgeschenk. Doch mal wieder überfressen.

Im Fernsehen ließen wir Das große Rennen rund um die Welt laufen, den ich noch nicht kannte, der mir als Klassiker angepriesen wurde – und den Herr Kaltmamsell praktisch mitsprechen konnte: Er hatte den Film als Kind oft gesehen. Ich wurde nicht recht warm mit dieser Art Albernheit, erkannte zwar die Hommage an Stummfilmzeiten (Väter der Klamotte durfte ich freitags am Vorabend ansehen), fand sie aber zu platt. Wir hielten eh nicht den ganzen Film durch, um halb elf war Bett und Lichtaus (Ohrstöpsel und geschlossene Fenster), das Datum würde sich auch ohne uns korrekt umstellen.

§

Langsam, langsam nähere ich mich einem Zustand, in dem der Kauf eines neuen Rechners eine Option wird. Der jetzige, ein McBook Pro, ist zehn Jahre alt, und eigentlich wollte ich ihn behalten, solange er Betriebssystem-Updates mitmacht und nicht kaputt geht. Doch anders als seine Vorgänger geht dieser hier immer nur ein kleines bisschen mehr in kleinen Funktionen kaputt, so graduell wie seinerzeit unsere alte Küche, so dass ich mich mit Work-arounds daran gewöhne. Ich fürchte, ich könnte dadurch übersehen, dass er eigentlich ein Sicherheitsrisiko darstellt.

§

Formschub schwärmt vom Kochen und allgemein vom praktischen Umgang mit Lebensmitteln in einer Weise, die ich kenne:
“Herdgedanken”.

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In ihrem Debütroman ergründet Anne Rabe, wie die Gewalt der DDR bis heute nachwirkt. Hier berichtet sie vom Schweigen bei ihrer Lesereise.

“Schweigen über Gewalt in der DDR:
Durchwachte Nächte”

Rabes autofiktionaler Roman Die Möglichkeit von Glück gehörte zu meinen wichtigsten Lektüren 2023. Er hatte viel Nachdenken bei mir ausgelöst, dieser Artikel jetzt weiteres, unter anderem darüber, wie elterliche Gewalt Urvertrauen und ein grundlegendes Sicherheitsgefühl zerstören kann, statt dessen hart machen (erst vor wenigen Wochen von einem Altergenossen ein nur wenig lustig gemeintes “Uns hat’s a ned g’schad!” gehört, diesmal den Widerspruch “Doch.” runtergeschluckt).

Journal Montag, 25. Dezember 2023 – 1. Weihnachtsfeiertag mit Familie eine Seite

Dienstag, 26. Dezember 2023

Etwas unruhige Nacht, der Alkohol. Draußen nur noch wenig Wind, es wurde zu dem angekündigten sonnigen Tag hell.

In Ruhe gebloggt, Milchkaffee und Tee getrunken. Dann Fertigmachen zur Familienverabredung in bei Augsburg.

Der Zug ging pünktlich und kam pünktlich an, in Augsburg wurden wir abgeholt und zu Schwiegers gefahren. Dort trafen nach und nach die fast vollständige Familie von Seiten Herrn Kaltmamsells ein, es gab einen Krankheitsausfall.

Anstoßen mit alkoholfreiem Sekt, Umzug an die große Tafel. Dort gab es bei heiteren Gesprächen
– Rinderboullion mit Flädle
– vegane Paté (erstellt von Herrn Kaltmamsell) mit Brot
– Entenbrust mit Kartoffelknödeln und Blaukraut (Letzteres hatte ich mitbringen dürfen)
– Walnuss- und Salzkaramelleis

Ich freute mich über das gute Essen, noch mehr aber über das Wiedersehen mit teils lang vermissten Familienmitgliedern. Jetzt bin ich zumindest über eine berufliche Weiterentwicklungen auf neuestem Stand.Und Geschenke bekamen wir auch noch!

Bei Tagesende wurde wir zurück zum Bahnhof Haustetter Straße gefahren.

Auch die Rückfahrt ereignislos. Daheim Häuslichkeiten, dann eine Runde Yoga-Gymnastik.

Vorbereitungen für unseren Berlinurlaub ab Mittwoch. Zum Glück hatte ich bereits in der ersten Reisevorfreude nach Buchung Lokale und Wege recherchiert, denn seither hatte ich das Thema aus den Augen verloren. Jetzt konnte ich auf die Recherche zurückgreifen, damit planen, reservieren.

Wer sich am Weihnachtsmittag nicht überfrisst, hat für Abendessen richtig Hunger! Es gab den Rest ensaladilla rusa, je eine Portion Orangencreme, reichlich Panettone.

Im Fernsehen ließen wir die Verfilmung von Der Name der Rose laufen um zu checken, wie gut der sich gehalten hatte (ich schaffte nur die erste Stunde, dann zu müde): Hatte er sich durchaus, doch einerseits war ich überrascht, dass auch im Film der Anfang dick gepackt mit anstrengenden historischen Informationen ist (wie die ersten 100 Seiten des Romans, durch die man erstmal durch muss), das hatte ich bei Veröffentlichung nicht bemerkt. Andererseits sah ich erst jetzt die oft sehr plumpe Kamera und Maske.

§

Katatonik hat Wim Wenders Film über den Arbeitsalltags eines Toilettenreinigers in Tokyo, Perfect Days, angesehen und schreibt ihre Reflexionen als frühere Tokyo-Bewohnerin auf:
“Wim Wenders, Perfect Days (Japan 2023, 123 min.)”.

Journal Samstag, 2. Dezember 2023 – Wie ich NICHT zu einer Geburtstagsfeier in die Schweiz fuhr, oder: Eingeschneit

Sonntag, 3. Dezember 2023

Ich fasse es immer noch nicht, aber wir kamen gestern tatsächlich nicht raus aus München zur Geburtstagsfeier in die Schweiz. München war eingeschneit, die Polizei riet offiziell dazu, das Haus nicht zu verlassen.

Aber erstmal: Guten Schlaf ausgeschlafen, draußen fast ein halber Meter Neuschnee bei weiterhin leisem Schneefall.

Wegen der geplanten Bahnfahrt in die Schweiz galt der erste Check bahn.de:

Wintereinbruch

Der Bahnverkehr in Süddeutschland ist aktuell stark beeinträchtigt. München Hauptbahnhof aktuell nicht anfahrbar.

In den Medien wurde die Bahn mit “voraussichtlich bis 12 Uhr” zitiert, unser Zug wäre um 11:02 Uhr abgefahren. Also angespannter Vormittag mit kontinuierlichem Check möglicher Verbindungen, zunächst war ich noch zuversichtlich, dass wir irgendenen Weg zur Freundin finden würden, die wegen Pandemie drei Jahre lang ihren Geburtstag nicht gefeiert hatte.

Immer wieder Check auf bahn.de, doch wie wir es auch drehten und wendeten: Kurz vor zwölf mussten wir uns eingestehen, dass wir nicht aus München rauskamen.

Die Meldungsreihenfolge:

– Kein Fernverkehr ab München Hbf bis mindestens gestern Betriebsschluss.
– Fahrtmöglichkeiten zwischen München und Basel wechselten alle Viertstunde, verschwanden dann wieder, mal nannte die Website eine Verbindung über Lindau, Feldkirch, Zürich. Zack, dann schon nicht mehr, jetzt über Kufstein, Wörgl. Es sah alles danach aus, dass das Programm sich verzweifelt irgendwas zusammensuchte, was in einem Moment möglich war.
– Die SBB kannte die Sperrung des Münchner Hauptbahnhofs für den Fernverkehr gar nicht, schickte munter eine Nachricht zu unserer gebuchten Verbindung mit einer Gleisänderung in Karlsruhe.
– Und dann interne Widersprüche: Angezeigt wurde eine Verbindung über Lindau-Reutin, in den Details hieß es aber “Schnee und Eis: Zwischen München Hbf und Lindau-Reutin wurde der Bahnbetrieb vorübergehend eingestellt.”
– Irgendwann dann insgesamt und offiziell: “Am Hauptbahnhof in München ist der Zugverkehr den ganzen Samstag über eingestellt.”

Dazu eben die offizielle Empfehlung der Polizei, das Haus gar nicht zu verlassen, schon überhaupt nicht Auto zu fahren. Fassungslos musste ich mir eingestehen: Wir waren eingeschneit. Ich musste die so sehr befreute Geburtstagseinladung absagen, mit tiefer Enttäuschung. Dazu die nagenden Schuldgefühle, mich vielleicht doch einfach nur nicht genug angestrengt zu haben.

Ich benachrichtigte die Gastgeberin, packte mit hängenden Flügeln den Übernachtungsrucksack wieder aus.

Gegen eins las ich, dass das Heimfußballspiel des FC Bayern abgesagt wurde. Da begann ich, die Dimensionen der Einschränkungen durch die Schneemassen ein wenig klarer zu sehen. Kurz darauf die Meldungen: Tierpark Hellabrunn geschlossen, Messe Heim&Handwerk geschlossen. Im Großraum München ging tatsächlich nichts mehr.

Wir würden also das Wochenende daheim verbringen, ich fand meine Fassung so schnell nicht wieder – obwohl meiner Vernunft doch klar sein musste, dass sowas nunmal im Winter passieren kann. Herr Kaltmamsell meldete Einkaufspläne an, auch um sich das dickweiße Draußen näher anzusehen. Na gut, dann begleitete ich ihn halt, langsam beruhigte ich mich.

Es schneite weiter, ziemlich nass.

Vorm Haus war eine mächtige Eibe unter der Last aus den Wurzeln gekippt und über die Altglas-Container gestürzt.

(Kann man die nicht einfach wieder aufstellen und unten festdrücken, *schluchz*?)

Im Nußbaumpark sahen wir zahlreiche abgebrochene Äste. Auf den Straßen herrschte fast gespenstische Ruhe, nur hin und wieder schlürfte ein Auto durch den Matsch – die so rührige Münchner Schneeräumung kam schon lang nicht mehr hinterher.

Herr Kaltmamsell kaufte Weihnachtskarten, Grützwurst und Pinkel für den vorgezogenen Wirsing-Eintopf am Sonntag. Auf dem Christkindlmarkt vorm Rathaus entdeckte er echten türkischen Honig – und in seiner Kampagne “Rettet den türkischen Honig!” musste er dann auch einen kaufen.

Für die Mengen an Schnee war in der Innenstadt gar nicht wenig los – aber die U-Bahnen fuhren ja (keine Trambahnen und Busse).

Alle Bäume bogen sich unter der Schneelast, ich hätte sie gern befreit.

Panettonekauf bei Eataly. Über Jakobsplatz nach Hause ins Warme.

Frühstück um drei: Selbst angesetztes Kimchi, Semmeln, Orange. Jetzt las ich die Meldung: Der regionale Bahnverkehr war jetzt auch offiziell Bayern-weit gesperrt.

Der Zwangs-Daheimtag sollte unbedingt zu etwas gut sein: Ich wollte mit Herrn Kaltmamsell nach vielen Jahren mal wieder auf dem Sofa einen Film anschauen. (In den vergangenen Jahren rede ich immer nur davon, dass ich diesen oder jenen Film endlich mal sehen oder wiedersehen möchte, schaffe nie die Zeit dafür.) Es wurde Bill & Ted’s Excellent Adventure von 1989, hatte ich nie gesehen, und eine Inhaltsangabe hatte mich vor Kurzem mit einer Handlung überrascht, die interessant klang.

War dann… ein Erlebnis, das ich keineswegs missen möchte. Starke Erzähl-Ökonomie, es wird erstaunlich wenig erklärt oder gezeigt, dazu ein Baby-Keanu und 90er Jugend-Humor.

Eine Runde Yoga-Gymnastik, draußen hatte der Schneefall mittlerweile aufgehört.

Herr Kaltmamsell servierte als Nachtmahl den für Sonntagabend geplanten Flammkuchen (der Ernteanteil hatte rote Zwiebeln enthalten und mich auf den Wunsch gebracht), dazu die zweite Flasche Wein aus Sussex, die wir aus unserem Englandurlaub mitgebracht hatten, weil er uns vor Ort so gut geschmeckt hatte: Stopham Pinot Blanc.

Der Wein hatte nicht ganz genug Säure als Begleiter zum Flammkuchen mit viel Zwiebel, passte dennoch überraschend gut. Nachtisch Schokolade.

In der Tagesschau wurde behauptet, in München habe es “noch nie” so viel geschneit, wir Münchner*innen hatten uns auf Mastodon den Tag über immer wieder an den 5. März 2006 erinnert, als München ebenfalls eingeschneit war und gar nichts mehr fuhr und lief, als Schulunterricht ausfiel.
Nachtrag: Korrekt ist wohl, dass es in München IM DEZEMBER noch nie so viel geschneit hat.

Während auf ARD die große Advent-Schlagershow “Was der/die lebt noch?!” lief, guckte ich auf arte den Dokumentarfilm von 2017 Maria by Callas über die einzigartige Sängerin – mit vielen Interviews, eines davon nie gesendet, und mit Ausschnitten aus Briefen von ihr, sehenswert.

Journal Sonntag, 12. November 2023 – Ein Jahr Mastodon

Montag, 13. November 2023

Erfrischt und früh aufgewacht – das war gut, denn ich hatte ein wenig zu tun vor dem Aufbruch nach Ingolstadt. Erst mal stellte ich den Möhrenstrudel fürs vegane Mittagessen fertig und buk ihn, der Ofen meiner Mutter würde ja mit Gänsen besetzt sein.

Wäscheaufhängen, Bloggen mit Milchkaffee, Wasser, Tee.

Problemlose Zugfahrt nach Ingolstadt, vor den Fenstern Holledau in Herbstsonne, kahle Hopfengärten, drumrum Laubbaumfasching.

Es folgten schöne Stunden mit meinen Eltern, den lieben Schwiegers, Teilen der Bruderfamilie, einer Dithmarschen Gans.

Beilagen: Wirsing, Blaukraut, Kartoffelknödel. Nachtisch Rotweincreme.

Der Möhrenstrudel wurde als schmackhaft bezeichnet (war in der Mikrowelle erwärmt worden).

Da Herr Kaltmamsell noch arbeiten musste, brachen wir am mittleren Nachmittag bereits wieder auf. Der Zug zurück nach München war voll, traf aber pünktlich ein. Allerdings regnete es mittlerweile heftig, bis daheim waren wir ordentlich durchgefeuchtet.

Häuslichkeiten, eine Folge Yoga-Gymnastik (anstrengend, endlich mal wieder), Brotzeitvorbereitungen. Abendessen war restliches Linsen-Curry vom Vorabend, Apfelkuchen, Schokolade.

Abendunterhaltung im Fernsehen: Der erste Winnetou-Film Der Schatz im Silbersee. Herr Kaltmamsell erinnerte sich, wie er den als Kind sah, das Erlebnis in hunderten Zeichnungen verarbeitete. Meine Spielkamerad*innen im Wohnblock verarbeiteten durch Nachspielen, und da ich den Film nicht sehen hatte dürfen (Abendprogramm! außerdem war ich wirklich zu klein dafür), musste ich fürs Mitspielen gut gebrieft werden.

§

Ein Jahr nach dem Umzug, weshalb ich mich auf Mastodon mittlerweile so wohl fühle: Weil ich dort das kriege, was ich mir auch auf Twitter geholt habe, dort halt immer mühsamer zusammengestellt aus all den aufgezwungenen Veränderungen. Ich bekomme Einblicke in den Alltag von Leuten, die ich kenne, Alltagsbeobachtungen, oft auch pointiert formuliert, Hinweise auf Lesenwertes, seriöse Welt- und Lokalnachrichten, schöne Fotos, Interessantes – und das nur von Kanälen, die ich selbst abonniert habe und in chronologischer Reihenfolge. Zum Beispiel abgefahrene Threads von Leuten, die viel, viel schlauer sind als ich.

(Nachtrag: Hier sind auch die Drukos sehr interessant. Weiterer Pluspunkt Mastodon.)

Und ich habe mal wieder das Glück, dass ich nicht saublöd, Laune-vermiesend ankommentiert werde. Dazu kommt ganz untwitterig, dass die kleine Instanz, auf der ich meinen Account habe, von jemandem gehostet wird, den ich persönlich kenne und dem ich komplett vertraue, technisch und menschlich.

Dass sich andere von einer Microblogging-Plattform etwas ganz Anderes wünschen, zum Beispiel etwas, was sie bis vor einem Jahr auf Twitter bekamen, ist ja wohl selbstverständlich (empfohlene Inhalte, eine inhaltliche Community zu ihnen wichtigen Themen, Berufskolleg*innen). Was ich vermisse, sind bestimmte Menschen – die sich entweder weiterhin nur auf X äußern, 1 oder auf Bluesky aktiv sind, wo mir wichtige Features fehlen, das wieder in den Händen einer zwielichtigen Einzelperson ist und für das man immer noch Einladungs-Codes braucht.

  1. Ich übernehme die Argumentation, die ich vergangene Woche gehört habe, und nenne den Laden “X” – damit maximal deutlich wird, wie wenig er mit dem verblichenen Twitter zu tun hat.[]

Journal Samstag, 11. November 2023 – Herbstgebrause mit Freundinnentreffen, Pumuckl-Film und Häuslichkeiten

Sonntag, 12. November 2023

Vorab: Housekeeping. Die Ansicht dieses Blogs auf dem Handy funktioniert derzeit nur eingeschränkt, wir warten auf ein Update des Plug-ins.

Unruhige Nacht mit Störung durch Draußenlärm, Krämpfe, Scharchen mit Vibrationseffekt auf die Matratze und ab vier Uhr Angst (stellen Sie sich das als Gefühl wie Frieren vor), kurz nach sechs gab ich auf.

Draußen gründlich durchmischtes Herbstwetter mit Wind, Wolken in allen Farben, immer wieder Regen.

Geordneter Morgen, denn ich war schon um 10 Uhr verabredet, und zwar im weiter entfernten Café Wiener Platz. Zum Glück hatte ich für die Anfahrt die Öffi-Verbindung frisch recherchiert (eigentlich nur, um die Fahrtzeit einschätzen zu können): Es gab auch an diesem Wochenende Bauarbeiten und Pendelverkehr, meine gewohnte Verbindung hätte es gar nicht gegeben. An Wochenenden ist es in München bis auf Weiteres ratsam, Öffi-Fahrten jedesmal kurz vorher beim MVG nachzuschlagen.

Das war ein sehr schönes Treffen über Cappuccino und Schorle, ich kam mit vielen persönlichen und sachlichen Eindrücken und Informationen raus, aber weil ich eine schlechte Freundin bin, sehe ich diesen Menschen wahrscheinlich auch weiterhin viel zu selten.

Nach Hause ging ich ein größeres Stück zu Fuß, die herbstliche Luft war nicht zu kalt und freute mich. Semmelkauf, am Isartor nahm ich eine Tram.

Mit Herrn Kaltmamsell frühstückte ich um halb zwei Semmeln (für mich eine mit Butter und Wabenhonig, eine mit Butter und Schwarzer Johannisbeermarmelade), dann brachen wir schon wieder auf: Ich hatte Kino-Karten gekauft für Neue Geschichten vom Pumuckl, wir nahmen eine S-Bahn Richtung Museum Lichtspiele.

Der Pumucklfilm selbst: Hmja. Und das obwohl ich wusste, dass er aus den ersten drei Folgen der neuen Fernseh-Serie besteht. Die originale Fernsehserie habe ich als Kind nie gesehen, dafür war ich schon zu alt. Ich bin komplett die Generation Hörspiel-auf-Schallplatte, für mich klingt ja schon Gustl Bayrhammer falsch, weil ich mit Alfred Pongratz aufgewachsen bin.

Im neuen Film fand ich die KI-generierte Hans-Clarin-Stimme großartig, Florian Brückner ist als der junge Eder wirklich gut, und die Szene, in der er dem Pumuckl erklärt, dass der Meister Eder wirklich nicht wiederkommt, rührte mich. Zudem hörte ich in den ersten beiden Folgen mehr Bayrisch in München als in meinen gesammelten 24 Jahren Wohnen hier (brutal übertrieben). Aber ich hatte bereits vergessen, dass in Kinderfilmen die meisten schmerzlich schlecht schauspielen (ob Schuld von Regie oder Darsteller*innen, weiß ich nicht).

Dann wieder: Extra Pluspunkt für das schöne Detail, dass die Polizistin nach einer Wasserbomben-Attacke des Kobolds realistisch verlaufene Wimperntusche hat. Und ich fand es herzerfrischend, zwischen Kindern im Kino zu sitzen – die zum Teil an völlig unerwarteten Stellen loslachten.

Hier der Trailer.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
https://youtu.be/7Ofee7jwc1M?si=LDb3ELksq08vUcpq

Obwohl der Wind uns immer wieder Regentropfen entgegenwarf, gingen wir zu Fuß nach Hause.

Daheim eine Runde Geschäftigkeiten. Ich bügelte alles weg, hörte dabei ein Interview aus der Reihe “Ferngespräche” von Radioeins:
Holger Klein spricht mit ARD-Korrespondentin in Madrid, Franka Welz.

Sehr interessant und frisch erfuhr ich Hintergründe der aktuellen Regierungsbildung in Spanien, über die offizielle Haltung zu Ukraine und Nahost-Krieg, Umgang mit Klimawandel, Immigration, Mobilität, Stand des Sepratatismus’.

Am Sonntag sind wir zur Martinsgans bei meiner Mutter eingeladen, weil das in großem Familienkreis stattfindet, ist eine vegane Alternative notwendig: Ich übernahm die Vorbereitung eines Möhrenstrudels mit Weißem-Bohnen-Mus als Beilage.

Als Aperitif rührte ich uns Negronis, fürs Nachtmahl sorgte wieder Herr Kaltmamsell: Auberginen-Lamm-Curry mit Roten Linsen.

Ausgesprochen köstlich. Nachtisch Apfelkuchen und Süßigkeiten.

§

Der Guardian hat eine neue Rubrik zu Wellness:

Well Actually (…) aims to bring some healthy scepticism to an industry prone to consumerism, misinformation and goals that can feel unattainable.

Heißt es im Newsletter dazu, die Rubrik soll also einen skeptischen Blick auf eine Industrie werfen, die zu Konsumerismus neigt, zu Falschinformation und zu Vorgaben, die sich unerreichbar anfühlen können.

Ich empfehle gleichmal die erste Folge der Kummerkastentante Jessica DeFino (die man wohl in der Beauty-Influencer-Szene kennt?): “Ask ugly”.
“Should you be getting Botox? Welcome to Ask Ugly, our new beauty column!”

Stretch marks are now “warrior marks” or “earned stripes”. Wrinkles are now “signs of wisdom”. I saw an influencer refer to her forehead line as “a hard-earned mark of enduring and carrying on” the other day, and I’m sorry to her and the Indigo Girls, but I hate it so much! This “reclaiming” is not better than the original fallacy. It still frames the physical body as a marker of worth and assigns a moral value to a slab of flesh that intrinsically has none.

Wrinkles are not morally bad, and they are not morally good. They don’t mean you’re a worthless old hag, and they don’t mean you’re older and wiser. Wrinkles simply are. They happen. They’re human.


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