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23.11.2003 1:45 PM CET
Diätterror - die Serie (3): Mitleid

Als Opfer lebenslangen Diätterrors hat man eine höchst eigenartige Weltsicht.

Zum Beispiel trieb es mir eben vor dankbarer Rührung Tränen in die Augen, weil in Love actually die Herzensdame des Premiernministerns "chubby" ist. Und nicht erst zwei Kleidergrößen abnehmen muss, damit sie ihn kriegt (na ja, dass es sich nicht um die übliche Geschichte von hässlichen Entlein handelte, sah man natürlich schon daran, dass sie bereits zu Anfang geschminkt war und keine Brille trug).

Oder: Ich erinnere mich noch an mein bodenloses Erstaunen, als ich vor ein paar Jahren feststellte, dass manche Frauen NOCH NIE Süßstoff verwendet haben!!! Wie konnten die sich am Leben halten?! Mir hat meine Mutter selbstverständlich bereits im Vorschulalter Süßstoff untergeschoben. Damals gab es nur Assugrin auf dem Markt, und das war sehr teuer. Es ist bezeichnend für den Stellenwert, den die töchterliche Diät im Leben meiner Mutter hatte, dass sie es dennoch kaufte. Denn ansonsten verfolgte sie den Plan "Sparen für's Eigenheim" gnadenlos und ohne Rücksicht auf Verluste.

Bei so manchem von Natur aus kalorienarmen Nahrungsmittel brauchte ich Jahre, bis ich herausfand, ob es mir eigentlich schmeckt. Ich war einfach meine gesamte Kindheit und Jugend mit Buttermilch, Magerjoghurt, Quark und rohem Gemüse malträtiert worden. Ergebnis: Buttermilch selten aber doch, Magerjoghurt nee, Quark nur kunstvoll aufbereitet (zum Beispiel mit Bananen, Zucker und viel Schlagsahne), rohes Gemüse begeistert, am liebsten mit fiesen Dips.