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24.11.2003 2:01 PM CET
Ich hab’ sehr g’lacht

Irgendwann habe ich beschlossen, mich nicht mehr darum zu kümmern, ob über meine genialen Bonmots und Anspielungen gelacht wird. Wenn ich mich recht erinnere, arbeitete ich mal wieder als Urlaubsvertretung in einer schnarchigen Lokalredaktion und ließ ein Asterix-Zitat einfließen. Es ging nicht mal eine erkennende Augenbraue nach oben. Und das, wo das Zitat nicht hätte besser passen können. Schluss, aus, beschloss ich. Wenn ich als Alternativen hatte, meine Geistesblitze zu unterdrücken oder sie ins Leere zu äußern, entschied ich mich jederzeit fürs laute aber einsame Amüsement.

Das ist etwa sechs Jahre her. Meine wechselnden Büroumgebungen mussten sich also fortan daran gewöhnen, dass ich beim Lesen und Arbeiten immer wieder etwas halblaut vor mich hin sagte, über das ich dann in schallendes Gelächter ausbrach. Wenn ich mich zum Beispiel dabei ertappte, dass ich meinen Bildschirm mit „Computer!“ anredete, fiel mir eben die entsprechende Szene aus Star Trek: The Voyage Home ein, in der Scotty versucht, so den Computer zu bedienen. Und so musste ich natürlich die Szene weiterspielen, wies mich also mit verstellter Stimme an „You have to use the mouse!“, nahm die Mouse und sprach hinein: „Computer!“ Ich konnte mich minutenlang vor Lachen nicht mehr halten. Aber meine Kollegen hatten mich schon vorher für meschugge gehalten.

Gleichzeitig bleiben meine Äußerungen ins Leere natürlich immer Kontaktversuche zu Gleichgesinnten. Deshalb machte ich sie ja auch halblaut. Manchmal lohnt es sich. Wie zum Beispiel heute, als ich eine neue Form der Firmenpräsentation vorschlug und murmelte: „Sie wissen schon: ‚Wir sind Gallier etc. pp.’“ Und plötzlich sah ich ganz deutlich, wie sich verwundert die linke Augenbraue eines Anzugträgers hob, der eben in ein Schnittchen biss. Er grinste und blinzelte ganz kurz zu mir hinüber. Das ist es wert.


Kommentare: 13 Kommentare

Ich fand das mit der Maus auch schon sehr lustig. Übrigens lacht über mich auch meistens keine Sau. Heutzutage hat eben keiner mehr Niveau ;)

SIE bloggen ja auch "Sind wir nicht alle ein bisschen Döner" und verursachen Prust-Schweinereien auf meiner Tastatur!!!

Schräger Humor ist was feines, insbesondere wenn ihn nicht jeder kapiert. Sollen sie doch zum Lachen in den Keller gehen. Oder sich Urlaub nehmen dafür.

Loriot-Zitate eignen sich auch hervorragend, um Gleichgesinnte auszumachen.

Ach was.

Loriot ist die Popkultur meiner Eltern, da lass ich die Finger von. Aber ich kenne das auch (esp. das Scotty-Zitat) und geniesse inzwischen die verständnislosen Blicke, wenn man Buckaroo Banzai zitiert ("Hütet euch vor dän Affengäsichtärn" - "Wir wärdän uns värstäcken und sie wärdän uns suchen!" - "Wo ihr auch hingeht, dort seid ihr dann") und man die Spreu vom Weizen trennen kann mit der Frage "Wozu liegt da eine Melone?". Na? Antwort?

Loriot beanspruche ich gnadenlos auch für mich. Von "das Bild hängt schief" über "Sie haben da was am Mund" bis "die Ente bleibt drin!".
Bei Buckaroo Banzai muss ich passen, ist nicht mein Sandkasten. Dafür Monty Python ("Nobody expects the Spanish inquisistion!"), Garfield ("Tappiti, tappiti"), meine polnische Oma (z.B. "teTitedo" = die Tüte dort).

Oh ja! Python geht natürlich immer :-)
"Ich werde diese Schallplatte nicht kaufen, sie ist zerkratzt"

"Mein Luftkissenboot ist voller Aale."

"DON'T MENTION THE WAR!"

"...die Maschine mit dem 'Bing'!"

Hua, Outrage, danke!
Mein genialer kleiner Bruder hat das bei der Geburt seines ersten Sohnes zitiert, als ein weiteres Gerät in de Kreisssaal geschoben wurde: "Ist das die Maschine mit dem 'Bing'?" Hat niemand verstanden, aber mein Neffe wurde gleich mal in Hochkultur hineingeboren.

"Bin ich denn hier nur von Arschlöchern umgeben?"
OK. Will hier niemandem was. Aber wenn dazu einer lacht, passt es doch auch. Immer wieder gut: ich stelle mich vor mit "Ich bin der Martin, ne" und manchmal lacht noch einer.