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9.7.2004 9:39 AM CET
Klappe!

Aaargh! Es war noch nicht mal neun, und ich hätte meine verfluchte kesse Lippe bereits am liebsten an den Schreibtisch getackert.

Zwei Kolleginnen dieses sehr alten und sehr ehrwürdigen Unternehmens standen gerade in meinem Büro, wir besprachen die Tagesplanung unter gut gelauntem Gackern; professioneller Ernst war nur in Spuren erkennbar. Das ist ein gefährlicher Nährboden für die dummen Sprüche, die aus meinem blöden Maul zu plumpsen pflegen. Als ein benachbarter flotter Abteilungsleiter reinschaute und nach dem Verbleib meines Chefs fragte, fühlte ich einen zivilisatorischen Riegel an meinem Mundwerk zerspringen.
Dabei fing ich noch täuschend sachlich an: Mein Chef sei heute Paddeln und habe frei. Aber als sich der Flotte wunderte, Chef sei doch eben erst mit einem Kollegen zwei Tage Radeln gewesen, brachen die Dämme: Pah! Radeln! Die beiden Memmen hätten sich in letzter Minute gedrückt. Da hätte es schon einen echten Mann wie ihn gebraucht, der sich nicht von einem dunklen Wölkchen am Himmel hätte abschrecken lassen.
Herr Flott grinste und hakte nach: Wie ich das denn meinte? Das Großhirn konnte nicht mal mehr warnend den Finger heben: Na, er hätte ja wohl eindeutig einen erheblich höheren Testosteron-Spiegel aufzuweisen als diese beiden Weichlinge. Dem Kollegen Abteilungsleiter zerriss sein Lachen gleich den Mundwinkel.

Könnte mir jetzt bitte jemand erklären, was mich da geritten hat? Außer dass ich diesen Herrn, nachdem ich ihn in einigen Besprechungen erlebt habe, für mich selbst seit langem „Testosteronschleuder“ nenne?


Kommentare: 7 Kommentare

Nun, das Testosteron hat seine Wirkung offensichtlich nicht verfehlt. Und ebenso offensichtlich kann er es tatsächlich schleudern. Nachdem das Kleinhirn sich _immer_ über das Großhirn stellt, hattest du aber auch keine Chance...

*Bruhahahah*:
"Testosteronschleuder"
Ach ist das schön!

Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass der Herr sein Testosteron nach außen schleudern kann.
Könnte er das, dann müssten allen weiblichen Wesen, die es wagen, eine gewisse räumliche Distanz zu seiner Person zu unterschreiten, augenblicklich Bärte wachsen.

Wobei "schleudern" im Sinne von "zentrifugieren"...

...trägt er seinen Testosteron-Spiegel eigentlich auch auf dem Kopf, der Herr Flott?
(((Ich meine: Hat er 'ne Glatze?)))
*neugier*

Weil er ein ganz ein flotter ist, trägt er das helle Haupthaar extrem kurz - was durchaus auf ein Verschwinden desselben deutet.
Und was das Schleudern angeht: Ich saß mal in einer Besprechung ganz vorne, als er präsentierte, nur einen Meter von ihm entfernt. Holla! Ich schwöre, dass ich mir in den zwei Wochen danach die Beine täglich rasieren musste.

Boah!
Der Mann ist ja richtig gefährlich!

Ich hoffe, Du hast ihm wenigstens die Rasierklingen in Rechnung gestellt!?

Und falls er, was ja am wahrscheinlichsten ist, sein Testosteron via feuchter Aussprache überträgt (Tröpfchenhormonisation), dann hilft es vielleicht, sich bei der nächsten Besprechung mittels Regenschirm zu schützen?
(Die Alternative wären Kittel, Haube, Handschuhe und Mundschutz, aber jetzt im Sommer ist das vielleicht ein wenig unangenehm...)

Es gibt da das schöne englische Wort "to ooze", Beispiel: "He oozes charm." In diesem Fall eben Testosteron. Das steht wie eine Strahlenwolke um den Mann.
(Ich glaube, ich habe mir zu viele Superhelden-Comics einflößen lassen...)

Ein realer Superheld, mit einer ihn umgebenden Wolke aus vernebeltem, beleuchtetem Testosteron?
Wow!
Das schreit ja förmlich nach einer kurzen, knackigen Kasuistik...

...also ich meine jetzt selbstverständlich eine rein wissenschaftliche...*räusper*
...Abhandlung... *hust*

Hah! So langsam beginne ich zu verstehen, warum es Damen mit Bärten gibt :-)