Abenteuerreise
Dienstag, 2. August 2011Ich war abends in einem entlegeneren Vorort von Ingolstadt verabredet, in Gerolfing. Da es in und um diese Stadt keinen funktionierenden öffentlichen Nahverkehr gibt (sähe der örtliche Automobilbauer möglicherweise als geschäftsschädigend an), nahm ich mein Fahrrad mit – schließlich war Sommerwetter angesagt.
Im Internet erfuhr ich, dass die Bahn Fahrradfahrkarten nicht online verkauft. Vielleicht finde ich mal heraus, warum das so ist. Doch ich war ohnehin sehr rechtzeitig am Münchner Hauptbahnhof – um dort am Automaten auch keine Möglichkeit zum Erwerb einer Fahrradfahrkarte zu finden. Sie musste mir erst von einer Bahnangestellten gezeigt werden: Nicht unter Fahrkarte, sondern unter Freizeitangebote steckt der Punkt Fahrrad.
Ich nutzte die wundervolle Fahrt vom Hauptbahnhof hinaus nach Gerolfing zum Fotografieren.
Die berüchtigte dritte Donaubrücke: Die ersten 30 Jahre meines Lebens lang erinnere ich mich an Debatten, Planungen, Verhandlungen um dieses Bauprojekt. Die „Badewannenlösung“ eines Stadtrats, der schräg über die Donau bauen wollte, schaffte es seinerzeit sogar zu einem eigenen Zeit-Dossier; so benannt, weil der Herr angab, auf diese Idee in der Badewanne gekommen zu sein. Ich hatte irgendwann nicht mehr geglaubt, dass die Brücke je gebaut würde.
Die Batterie 94 am Künettigraben, einer der vielen Festungsbauten der Stadt.
Feste Programmpunkte auf den Sonntagsspaziergängen meiner Kindheit durch „den Park“ (der heißt so): Balancieren über die Ruine links, Besuch bei den Fasanen rechts. Das Fasanengehege war gestern leider leer, dafür steht davor Kunst.
Ein paar gibt es noch von den Kirschbäumen an der Gerolfinger Straße, an denen ich mich als Kind bedient habe, aber weit weniger als früher. Habe angeregt, sie bei Mundraub einzustellen. (Sie haben Obstbäume im Garten, derer Früchte Sie nicht Herr werden? Vielleicht ererbt? Bitte tragen Sie diese doch einfach auf dieser Website ein – meschuggene Städterinnen wie ich kommen dann zum ernten.)