Essen & Trinken

Journal Samstag, 8. November 2025 – Novembernebel, kognitive Dissonanz bei Urlaubsreisen

Sonntag, 9. November 2025

Etwas unruhige Nacht mit zu häufigem Aufwachen, doch ich konnte ja ausschlafen.

Morgens war Absprache der Küchennutzung nötig, vor allem des Backofens: Herr Kaltmamsell verarbeitete einen ganzen Schweinekopf, ich wollte Kuchen backen – was ich ohnehin von Freitagabend auf Samstagmorgen verschoben hatte, als mir einfiel, dass der Backofen ja fürs Freitagabendessen benötigt wurde. Mein Plan war nämlich, die jahreszeitlich adäquate Wohnungsbeduftung durch Gewürzkuchen zu produzieren.

Links die Milchkaffeetasse, in der ich die Schokolade geschmolzen hatte: Darin würde ich mir am Sonntagmorgen den Milchkaffee aufgießen.

Das Wetter war neblig, kalt und unwirtlich, doch es regnete nicht – das war für einen Isarlauf schon mal einladender als am Wochenende zuvor.

Das erste Mal in voller Winterlaufausstattung; die Lufttemperatur schaffte es gestern nicht über 4 Grad.

Ich fuhr mit der U-Bahn nach Thalkirchen und lief von dort an der Isar nach Süden.

Das Lauferlebnis war lediglich ok, ich fühlte mich schonmal fitter. Und dann stürzte ich auch noch nach vielen Jahren wieder auf dem letzten Stück: Stolpern, Erkenntnis “oh, ich falle”, Abrollen aber erst nach kurzem Bremsen mit den Händen möglich. Zwar war ich nicht böse gefallen, spürte aber doch später die linken unteren Rippen und den rechten Ellbogen.

Frühstück um halb zwei: Birne, reichlich Gewürzkuchen.

Ich sorgte mich ein wenig um meinen Körper, denn beim Frühstück und anschließendem Zeitunglesen wollte mir einfach nicht warm werden, auch nicht bei zwei hochgedrehten Heizkörpern, in dicken Socken über der Strumpfhose, Strickjacke über Wollkleid über Thermorolli – ich hatte mir doch hoffentlich nicht einen der zahlreichen Erkältungsinfekte in meiner Umgebung eingefangen, zum Beispiel den im eigenen Haushalt? Also erhöhte ich auf eine große Tasse Ingwertee. Der reichte dann bis in die Füße, vertrieb das Kränklichkeitsgefühl aber nicht komplett.

Nachmittag mit Zeitunglesen, dazwischen kurze Siesta.

Erste Schritte an einem Krautsalat aus Ernteanteil-Spitzkohl fürs Sonntagabendessen – für das Herr Kaltmamsell den ganzen Tag über mit seinem Schweinskopf in der Küche zugange war.

Die gestrige Yoga-Einheit war schmerzhaft: Gestern war ausgerechnet eine Runde Übungen für die seitlichen Bauchmuskeln dran, die linken davon reagierten nach dem Sturz beim Laufen ausgesprochen beleidigt auf die Belastung.

Zum Nachtmahl verarbeitete Herr Kaltmamsell den Rosenkohl aus Ernteanteil zu einem Pastagericht mit Zitrone (echte Sahne, echter Frischkäse statt der Ersatz-Produkte im Rezept, keine Pistazien).

Schmeckte ganz ausgezeichnet. Zum Nachtisch gab es Vanille-Eis mit den Armagnac-Zwetschgen, die Herr Kaltmamsell mit einem Teil der Ernte aus meiner Eltern Garten angesetzt hatte, wunderbar. Dann Schokolade.

§

Sonja Salzburger schreibt in der Süddeutschen über kognitive Dissonanz am Beispiel Reisen (€):
“Ego statt öko: Hauptsache, weg, egal wie”.

Die Tourismusindustrie hat eigentlich ein besonders großes Interesse, dass der Klimawandel eingedämmt wird. Ihre Geschäftsgrundlage beruht in weiten Teilen auf einer intakten Natur und einer möglichst sicheren Umgebung. Gleichzeitig aber heizt die Branche die globale Erwärmung an. Wissenschaftler der australischen University of Queensland haben ausgerechnet, dass der globale Tourismus pro Jahr mittlerweile mehr als 5,2 Milliarden Tonnen CO₂ verursacht, das entspricht 8,8 Prozent des globalen Treibhausgasausstoßes. Besonders beunruhigend: Die Emissionen des Reisesektors legten seit 2009 um durchschnittlich 3,5 Prozent jährlich zu – eine Wachstumsrate, die doppelt so hoch ist wie die der weltweiten Emissionen insgesamt.

(…)

Aber 18 Prozent aller Befragten gaben an, mittlerweile das Risiko möglicher Naturkatastrophen wie Waldbrände, Überschwemmungen oder andere Wetterextreme bei der Urlaubsplanung zu berücksichtigen, heißt es in der Mitteilung. Verschmutze Strände? Schwitzen bei 40 Grad Plus im Schatten? Vom Hotelzimmerfenster auf verbrannte Bäume blicken? Bloß nicht. Man versucht nicht, den Klimawandel zu bekämpfen, sondern will einfach möglichst wenig davon mitbekommen. Der Trend zum nachhaltigen Reisen ist tot, bevor er überhaupt begonnen hat.

§

Von wegen Kosten des Klimaschutzes.
“Wetterextreme in Industrieländern
Naturkatastrophen kosten immer mehr Wohlstand”.

Seit 1980 haben sich die Kosten für Unwetterschäden in den großen Industrienationen vervielfacht. Besonders deutlich ist der Anstieg in den USA und Deutschland, berichtet der Rückversicherer Munich Re. Positiv sei der Trend in China.

(…)

Deutschland zählt mit einem Anstieg um etwa das Fünffache zu den am schwersten getroffenen Nationen, schreiben die Geowissenschaftler des Versicherers. Die von Unwettern und Fluten verursachten Gesamtschäden in Deutschland von 1980 bis 2024 beziffert das Unternehmen auf 210 Milliarden Dollar (aktuell etwa 182 Milliarden Euro), gleichauf mit Indien auf Rang drei.

(Aber gefühlt ist es ja die Klimaschutzpolitik, die nervt, denn Naturkatastrophen hat es schon immer gegeben und Windkraftwerke sind hässlich.)

Journal Freitag, 7. November 2025 – Kalter Nebel

Samstag, 8. November 2025

Beim Weckerklingeln war die Nacht draußen noch klar, beim Verlassen des Hauses neblig. Und kalt: Ich trug meine dicke Winterjacke, Mütze und Handschuhe.

Wie es halt so ist nach ungeplanter Abwesenheit: Meine erste Arbeitsstunde bestand in leicht panischem Hinterherlesen, -telefonieren, -schreiben, -aufräumen. Aus dem -lesen wurde ein Sofort-Job, der mich bis zum Nachmittag belegte. (Und zwischen gereizt und traurig darüber machte, wie schlampig der Journalismus sein kann, der auch in Leitmedien betrieben wird – Hauptsache Aufmerksamkeit und Traffic.)

Doch parallel vereinbarte ich eine Abendessensverabredung für die nächste Woche, das munterte mich auf und wird mich leichter durch die Arbeitstage bringen.

Mittagscappuccino in der hauseigenen Cafetería, ich erzwang mir aber auch einen Marsch um den Block, brauchte dringend Luft und Bewegung. (In mir rumort etwas Existenzielles, derzeit hoffe ich, das es mich in Richtung Konstruktivem bringt, denn auch ein Komplett-Crash fühlt sich wie eine möglicher Ausgang an.)

Spätes Mittagessen, und auch nur, weil es mir bereits schwummrig wurde, Appetit hatte ich keinen, hätte lieber den Job von oben abgeschlossen. Es gab eine Avocado (doch noch nicht ganz essreif, half nichts, füllte ja den Bauch), Brot.

Nachmittags wurde es draußen sogar ein wenig heller, ich erahnte blauen Himmel.

Nachricht von Herrn Kaltmamsell: “Schweinekopf im Haus” – Sie werden übers Wochenende noch Details der Verarbeitung bekommen. (Er meinte wirklich einen Schweinekopf, das ist kein Code oder eine Metapher.)

Nicht zu später Feierabend, auf dem Heimweg Lebensmitteleinkäufe fürs Wochenende im Vollcorner.

Daheim Freitagabend-Routine mit einer Yoga-Einheit. Herr Kaltmamsell hatte das Nachtmahl, aus Ernteanteil Sellerie-Lasagne, bereits vorbereitet. Weil er von einer Verabredung spät heimkommen würde, schob ich sie rechtzeitig in den Ofen. Als er eintraf, gab es Drinks.

Die Wahl war durch die saisonale Einkaufsituation bestimmt: Hätte ich beim Vollcorner bereits Meyerzitronen bekommen, hätte es Whiskey Sour gegeben, gab es aber nicht, also schüttelte ich einen Green Monkey. Sonderkniff: Ich verwendete Kakao-Gin und streute gehackte Kakaobohnen (kamen mit dem Gin) drüber – hervorragend. Dazu ein paar Salznüsschen.

Auch das Sellerie-Gratin schmeckte sehr gut, ich freue mich schon auf die Sellerie-Saison mit diesem Gericht, Sellerieschnitzel, Waldorf-Salat. Als Wein hatte ich dazu einen spritzigen Riesling Terra rossa aus Rheinhessen ausgesucht, passte gut. Nachtisch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen, ich war sehr müde. Zähneputzen davor wird langsam weniger schmerzhaft.

Journal Mittwoch, 5. November 2025 – Kaugummi-Erinnerungen

Donnerstag, 6. November 2025

Etwas zerhackte Nacht, doch bei Weckerklingeln war ich munter.

Nochmal aufgestanden zu sternenklarem Himmel, der blau und nahezu wolkenlos tagte.

Auf dem Weg in die Arbeit kurzer Stopp in einem Kiosk, um Kaugummi zu besorgen (EIN EURO NEUNZIG FÜR EIN KLEINES PACKERL KAUGUMMI?!): Meine Recherchen zu “salziger Geschmack im Mund” (selbstverständlich habe ich recherchiert) ergaben neben mangelnder Zahnhygiene (nein) als mögliche Ursache Flüssigkeitsmangel im Mund, und da ich wirklich, wirklich viel trinke, ging ich dem Tipp nach, durch Kaugummikauen die Speichelbildung anzuregen. (Meine Recherchen zu überempfindlichen Zähnen ergaben lediglich die erwarteten Tipps sanftes Zähneputzen, Fluoridierung, Saures vermeiden.)

Emsiger Vormittag, ich lernte bei einem Briefing, das ich gab, mindestens so viel wie die Gebriefte.

Erkenntnis während der vormittäglichen Arbeit: Bei meinem Gefuchtel “WAS MEINT IHR, WENN IHR ‘KI’ SAGT?” habe ich fast vergessen, dass weiterhin ebenso vage “Digitalisierung” rumfliegt, und meist ist nicht mal klar: Irgendwas mit Computern? Irgendwas mit Internet?
*weint*

Mittagscappucino im Westend inklusive Marsch durch die Sonne, herrlitsch.

Zu Mittag gab es dann eine Birne (wunderbar nachgereift) sowie eingeweichtes Muesli mit Joghurt. Außerdem kaute ich über den Tag drei Kaugummis, das erst Mal seit Jahrzehnten. Ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern, kratzte an Assoziationsfetzen zusammen:
– Die Wrigley’s Kaugummstreifen in Silberpapier (samt zugehöriger Werbung mit flotten jungen Menschen, die überdimensionierte Kaugummi-Packungen im Freien herumtrugen) mit unterschiedlichem Minzgeschmack der weißen und der grünen Packung. Mit denen man aber keine Blasen machen konnte.
– Die Kaugummi-Kugeln aus dem Automaten, gern uralt und knallhart – blasentauglich.
– Die Revolution der Hubba Bubba-Kaugummis: völlig andere Textur, völlig anderer Geschmack, sensationelle Blasen.
– Erwachsene und Feuilleton-Artikel, die sich über das Kaugummikauen als schlechtes Benehmen echauffierten (daran merkt man, dass ich nur 22 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs geboren wurde).
– Dass Kaugummi auf Spanisch chicle heißt (im Urlaub lag die Süßigkeitenschwelle niedriger).
– Wie ich nie recht wusste, wann ein Kaugummi fertiggekaut war.
– Dass ich durch Kaugummikauen Hunger bekam, obwohl die Brigitte-Diät das Gegenteil behauptete und Kaugummi gegen Hunger empfahl (heute argwöhne ich, dass dort in der Diät-Redaktion Leute saßen, die ihre Tricks aus den Nachkriegs-Hungerwintern zweitverwerteten).
– Dass mich seit Jahrzehnten nicht nach Kaugummi verlangt hatte.

Für den Abend war ich mit Herrn Kaltmamsell zu edlem Ausgehen verabredet, und zwar in der Brasserie Colette. Fast direkter Heimweg, ich holte lediglich eine Bestellung (Nicky-Hausanzug) in einer Tchibo-Filiale ab. Zum wiederholten Mal musste ich beim Suchen im Hinterkammerl helfen, erst hieß es, es sei nichts für mich eingetroffen.

Daheim noch hastige Häuslichkeiten, dann spazierte ich mit Herrn Kaltmamsell in die Klenzestraße. Wieder aßen wir ganz ausgezeichnet, wieder wurden wir bezaubernd umsorgt – und wieder von Personal, das uns neu war: Ich habe hier eigenartigerweise noch niemandem im Service zweimal angetroffen. Wir bestellten wie geplant beide das große saisonale Menü Tim Raue inklusive Weinbegleitung (auf die ich mich besonders freute).

Als ersten Gang gab es Schneekrabbe mit herrlicher Majo drin, hübschen Chips drauf und einer Maronen-Brühe drumrum, die überraschend gut passte. Begleitet wurde der Gang von einem Glas Pouilly-Fumé León Domaine Jonathan Didier Pabiot, der wieder ganz anders schmeckte als meine bisherigen – ich bekomme französische Weine einfach nicht zu greifen. Passte hervorragend zur Schneekrabbe.

Als nächstes stand Kalbsbries auf der Karte und auf unserem Tisch, mit Lorbeer-Majonese und Johannisbeer-Chutney. Zum Frittierten passte besonders gut der Riesling aus dem Elsass Domaine Ostertag “Les Jardins”.

Das Éclair mit Trüffel und Entenleber wollte ein wenig zu viel mit darin auch noch Camembert, Rettich und Pilzen. Der Chardonnay Montagny konnte aber gut gegenhalten.

Sehr schön dann wieder der Sauerbraten aus Wagyu mit Roter Bete. Er wurde begleitet von meinem Wein-Liebling des Abends: Châteauneuf du Pape La Bastide Saint Dominique – mein erster bewusster Châteauneuf du Pape, und ich mochte die Aromenvielfalt und Würze so sehr, dass mir auch die fruchtige Note gefiel, bei der ich sonst abwinke.

Der Nachtisch war ein Knaller: Tarte mit Pinienkernen unter Quitteneis, umgeben von Milchschaum, Quittenstücken, Balsamico-Kügelchen, Kräuteröl – vor allem das Eis begeisterte mich. Dazu gab es überraschenderweise einen französischen und roten Süßwein Banyuls, den ich sehr mochte.

Beim abendlichen Zähneputzen am fünften Abend in Folge zur Fluoridierung Elmex Gelee verwendet (sonst seit Jahrzehnten einmal die Woche) – bislang ohne Wirkung. Das lasse ich jetzt lieber wieder, zuviel Fluor ist ja auch nix.

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Aus einem Interview wusste ich, dass Tom Hanks in New York routinemäßig Öffis nutzt, hier ein unaufdringliches Foto davon.

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TANZ! Ilia Malinin setzt weiter die Standards im Eiskunstlauf. (Der Kommentator hält sich gar nicht erst mit Facherklärungen auf, sondern spuckt lediglich vereinzelt Superlative aus.)

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https://youtu.be/hsdRrqHOuWM?si=LGmOWMsdRaJrTsxt

Journal Samstag, 1. November 2025 – Abschluss der Wandersaison in neuen Stiefeln von Starnberg über Andechs nach Herrsching

Sonntag, 2. November 2025

Nach guter Nacht von heller werdendem Himmel geweckt, das war besonders schön.

Die drei Zehen junger Knoblauch vom Abendessen brachten sich mit einem Geschmack in Erinnerung, der auf tödlichen Atem hinwies.

Herbstlicher Küchenblick.

Reichlich Zeit für Wäschewaschen und Bloggen vor Aufbruch zur Wanderung. Die Anreise nach Starnberg (ich wollte von dort über Andechs nach Herrsching am Ammersee gehen), soviel hatte ich bereits recherchiert, würde durch Bauarbeiten kompliziert, aber wann sollen sie das machen, wenn nicht an einem Feiertagswochenende.

Nach dem Umsteigen in Pasing hatte ich einen bequemen Sitz, mit genügend Lesestoff bekümmerte mich die verspätete Abfahrt nicht.

In Starnberg hatte ich einen Cappuccino am netten italienischen Kiosk rechts geplant, doch bei Ankunft war mir überhaupt nicht danach. Schade. Steuerte ich also gleich die Masinger Schlucht an.

Neben Abschluss der Wandersaison (und Vergnügen) war ja Zweck der längeren Strecke, die neue Wanderschuhe in den Praxiseinsatz zu bringen. Das war dann seltsam: Schon beim Reinschlüpfen fühlten sich die Stiefel zu klein an, die linke kleine Zehe drückte, bis ins erste Viertel meiner Route mehrmaliges Ausziehen, Sockenrichten, Anziehen, Umschnüren, weil sich immer irgendwas nicht richtig anfühlte – dabei war ich doch schon einen Tag lang in den Stiefeln herumgelaufen. Ich kam zu dem Schluss, dass ich gestern einfach keine Wanderfüße hatte. Und als ich abends schmerzende Stellen untersuchte, nahm ich mir fürs nächste Mal eine andere Verteilung der Schnürfestigkeiten vor (z.B. Schaft lockerer).

Dazu litt ich unter Schwindel – ich hatte die drei mächtigen Zehen Knoblauch vom Vorabend im Verdacht, große Mengen Knoblauch senken meinen Blutdruck massiv. Doch die abwechslungsreiche Strecke bot so viele schöne Ansichten, nach dem Maisinger See auch nur wenig gestört von Mountainbiker*innen, dass ich die Wanderung genießen konnte.

Es blieb sonnig und so mild, dass ich über Mittag eine Stunde lang nur in T-Shirt unterwegs war. Erst auf dem letzten Drittel zog der Himmel zu, am Ammersee wurde es schwül.

Landmarke an dem Wegstück in Starnberg, auf die ich mich immer freue (und auf den Zustand gespannt bin).

Werden und Vergehen – mit Überraschung bei Letzterem.

Masinger Schlucht.

Maisinger See.

Hinter Aschering Richtung Andechs.

Mittagspause nach knapp drei Stunden: Es gab Äpfel und Roggenvollkornbrot vom Bäcker Wimmer.

Kloster Andechs wie erwartet am Feiertag gut besucht (aber kein Vergleich zu einem Feiertag im Sommer). Von dort stocherte ich in verschiedene Wege: Ich wollte nicht über die kürzeste Strecke durchs Kiental nach Herrsching, sondern noch eine schöne Stunde am Seeufer entlangwandern. Die gewohnte Route fand ich nicht (ich war so überheblich gewesen, keinen GPS-Track runterzuladen – das würde ich doch wohl sehen), kam aber auf einem anderen schönen Weg ans Seeufer.

Und bekam bei einem vergeblichen Versuch einen neuen Blick auf den Turm der Klosterkirche.

Am Ammersee wurde mit Alpenblick gechillt.

In Herrsching dito, aber mit einem Aperitif in der Hand, angeboten von einigen urigen Strandbars.

Am Bahnhof Herrsching hatte der Bewegungs-Tracker meines Handys 22 Kilometer in sechs Stunden gemessen. Und ich hatte gut daran getan, früh aufzubrechen: Um halb fünf wurde es bereits grenzwertig dämmrig zum Wandern.

Die Rückfahrt ebenfalls mit Umsteigen in Pasing und Verzögerungen. Auf dem Weg vom Bahnhof nach Hause wurde ich angetröpfelt.

Zum Abendessen kochte ich mir Pasta e lenticchie (Linsen!) aus der Lameng, der Ernteanteil lieferte dafür ein paar Karotten und eine halbe Zwiebel.

Während das garte, entkernte ich vier Granatäpfel: Erst hatte Crowdfarming von meinem adoptierten Granatapfelbaum gemeldet, die Ernte davon sei dieses Jahr zu schlecht, ein anderer Landwirt übernehme die Lieferung (sowas passiert in echter Landwirtschaft, und im Gegensatz zu einem Supermarkt bin ich flexibel). Dann war mein Versuch gescheitert, die Lieferung zu terminieren: Hinter dem Link stand die Information, es gebe dieses Jahr gar nichts, ich bekäme den bereits bezahlten Betrag gutgeschrieben. Doch vor zehn Tagen wurde ich nochmal aufgefordert, meine Granatapfellieferung festzulegen – und jetzt gab es nur noch einen Termin für beide 2,5-Kilo-Kisten. Die kamen am Freitag, und nun muss ich fünf Kilo Granatäpfel wegbekommen. Da ich gleichzeitig erstmals sehr viel Crowdfarming-Werbung auf instagram sehe, vermute ich eine grundlegende Änderung im Hintergrund, die ziemlich viel durcheinanderbringt – und das Wohlwollen selbst überzeugter Kundinnen wie mir ganz schön belastet. (Die ich weiterhin bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf Crowdfarming als Quelle hinweise, erst kürzlich jemanden, die Mangos liebt, aber Bedenken wegen der langen Transportwege äußerte. Und die genausowenig wie ich seinerzeit wusste, dass Mangos auch in Europa angebaut werden, gerade Saison haben, und unter anderem wegen billiger Konkurrenz aus Südamerika nicht in unseren Supermärkten auftauchen.)

Sehr gutes Abendessen, ich kann’s doch noch. So gut, dass ich mich nur durch dringliche Ermahnung (du willst doch noch Granatapfel und Schokolade, und dann geht’s dir nicht mehr gut!) von einem dritten Teller voll abhalten konnte. Der Rest war als Sonntagabendessen geplant, darauf freute ich mich schon.

Früh ins Bett zum Lesen.

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Vielleicht nur interessant für Menschen, die so positiv phasziniert sind von Hazel Brugger wie ich (umschrieb sie ihr Fangirltum): In seiner Show “Missverstehen Sie mich richtig” spricht Gregor Gysi mit ihr auf der Bühne.

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https://www.youtube.com/watch?v=cLjpUvSb3hE

Journal Dienstag, 28. Oktober 2025 – Von der inneren Kibbuznik und dem Altern des guten Benehmens

Mittwoch, 29. Oktober 2025

Gute Nacht mit fast durchgehendem Schlaf. Es tagte ohne Regen, lediglich mit bedecktem Himmel, und schon freute ich mich über das frühere Hellwerden.

Beim Marsch in die Arbeit spürte ich die leichte Erwärmung der Luft im Vergleich zu den Tagen davor, schon wieder Freude.

Herbstpastell.

Im Büro freute ich mich nach einer Tasse Schwarztee an einer Kanne Lindenblütentee. Mittagscappuccino in der hauseigenen Cafetería, denn ich wollte noch raus zum Lidl (Bananen und Kondensmilch fürs Büro).

Mittags kam die Sonne raus, ich begrüßte sie herzlich und mit weiterer Freude (man soll mir nicht vorwerfen können, ich machte es mir nicht SCHÖN).

Als Mittagessen gab es eine Crowdfarming-Avocado (mal eine dünnschalige Sporte, etwas schwieriger zu löffeln, aber mit gutem Geschmack), außerdem Mango mit Sojajoghurt.

Nach Feierabend ging ich auf direktem Weg nach Hause, ich war mit Herrn Kaltmamsell zum aushäusigen Abendessen verabredet. Davor hatte ich noch Zeit für eine Einheit Yoga.

Wir spazierten für chinesisches Essen zum Shanghai in der Sonnenstraße, dort verließen wir uns auch ohne Reservierung auf einen freien Tisch. Den bekamen wir wie geplant, doch die Gasträume waren deutlich voller als erwartet.

Auch hier ist das Angebot mutiger geworden (es gibt aber immer noch das gute deutsche Schweinefleisch süß-sauer): Neben Rinderwade in Schwarzbohnen-Sauce und Wasserspinat mit Knoblauch bestellten wir auch ein Fischgericht. Der Service warnte uns, dass es sich um Fischstücke mit Gräten handle, damit kommen wir zurecht. Die Darreichungsform erinnerte mich an den Fisch nach Bauernart im legendären Berliner Ming Dynastie nahe der chinesischen Botschaft, der in Öl mit Chilis confiert wird und darin schwimmend und mit einem Sieb zum Rausfischen serviert. Hier war es nicht Öl, sondern eine scharfe Brühe. Alles schmeckte ganz ausgezeichnet, und am Fisch mussten wir halt ein wenig fieseln.

Daheim gab es als Nachtisch wieder Schokolade.

Schließlich meldete ich mich dann doch als Wahlhelferin zur Kommunalwahl im März 2026 an. Die Anfrage war schon im September eingetroffen, doch hatte ich ungute Erinnerungen an den Einsatz bei der vorhergehenden Kommunalwahl 2020: Sie fiel auf den Anfang der Corona-Pandemie, dadurch gab es sehr viel kurzfristige Rückzieher von Wahlhelfenden und Personalnot, was wiederum am Wahltag zu einiger Improvisation und spontaner Abstimmung sowie Unsicherheit führte, dazu kommt ein hochkomplexes Auszählverfahren über einen Abend und den Folgetag. Doch jetzt überwog endlich das Pflichtgefühl: Ich mache ja sonst gar nichts ehrenamtlich und für die Gesellschaft, und wer sagt bitte, dass solch ein Einsatz Spaß machen muss. Demokratie braucht freie, faire Wahlen, die funktionieren nur mit ausreichend Wahlhelfer*innen, irgendjemand muss es machen, ich kann den Einsatz völlig problemlos ermöglichen, also stelle ich mich bitte nicht so an. (Das ist der Tonfall meines inneren Kibbuznik.)
Diesmal lasse ich mich aber vom Arbeitgeber für das Auszählen am Montag freistellen, statt einen Urlaubstag zu nehmen (den freien Tag für den Einsatz am Sonntag beantrage ich wieder nicht). Spannend wird herauszufinden, wie sich das im Zeiterfassungssystem abbilden lässt.

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Es gibt Frauennamen, die ich im Kopf automatisch mit Artikel lese, u.a. d’Roswitha (mit Doppel-T), datt Bejonze, s’Annettsche.

§

Maximilian Buddenbohm bloggte über
“Fremd gewordene Formen”.

Ich bedaure das nur, weil ich auch aus dieser alten Zeit komme und mir eine Art geistiges Heimweh also sehr wohl zusteht, durch abgelebte Jahrzehnte erwirtschaftet.

Das ist gnädiger, als ich meist mir selbst gegenüber bin: Oft verbiete ich mir dieses Bedauern und schelte mich für klebrige Nostalgie. Für Eltern muss es kompliziert sein, wenn sie ihrem Nachwuchs förmliches gutes Benehmen beibringen wollen: Was gilt noch, hat noch Gewicht, was ist überholt? Bringt man Kindern noch bei, Erwachsenen zum Gruß die Hand zu geben? Oder beschränken sich Eltern darauf, auf dem Gruß zu bestehen? “Sag hallo”?

Auch ich möchte keineswegs alles bewahren: Erst kürzlich unterhielt ich mich über das Verschwinden von Krawatten in männlicher Kleidung, und mir fielen so viele hässliche Krawatten ein, so viele Männer, deren Gesamtanblick durch Krawattentragen verschlechtert wurde, dass ich diese Entwicklung nur begrüße. An Tischmanieren halte ich deutlich stärker fest: Ich möchte in meinem Blickfeld kein Gefuchtel mit Besteck, möchte den Mundinhalt beim Kauen nicht sehen, kein Mundabwischen mit Handrücken, reagiere (innerlich) ungehalten auf Gefläze quer über den Esstisch. (Allerdings finde ich auch den Anblick überwuchernder Rauschebärte beim Essen eklig, bin also sicher unbrauchbar als allgemeiner Maßstab.)

Worin ich mich immer noch nicht einfinde, ist der veränderte Umgang mit dem Siezen. Mittlerweile eiere ich in meiner deutschen Muttersprache und Geburtskultur fast so stark wie im Spanischen mit seinem komplett anderen System (u.a. ohne Gegenseitigkeit).

Ich habe dazu wenig Meinung, will mich ja einfach nur unauffällig einfügen. Doch nicht mal in Geschäften kann ich mich auf gemerkte Regeln verlassen, dass sich nämlich einander unbekannte Erwachsene erstmal siezen: Beim Nachfragen als Kundin nach einem Pulli werde ich angeduzt und bin verunsichert. Dabei ist das der eigentliche Zweck von Benimmregeln: Sicherheit im zwischenmenschlichen Umgang, zumindest auf der formalen Ebene. Bei klaren Ansagen kann ich durchaus meine angelernten Reflexe wegdrücken: In einem Bereich (z.B. der Arbeitsabteilung) wird konsequent geduzt? Super, gehe ich mit. Doch was ist mit der Nachbar-Abteilung, auf die ich in der Teeküche stoße? Erzählen Sie mir nicht, was Sie in solchen Situationen tun und wie einfach Ihnen das fällt – MIR fällt das überhaupt nicht einfach und macht mich noch menschenscheuer als eh schon.

§

Wir brauchen gute Nachrichten:
“Indigenous artifacts held in Vatican Museums finally heading back to Canada”.

Auch wenn diese guten Nachrichten eigentlich erst durch ganz schlechte Taten vorher möglich sind.

§

Sie dachten, Fensterrentner seien schlimm, die Falschparker aufschreiben? Denken Sie neu, die werden wenigstens nicht handgreiflich. (Aus einem Druko: “Now THATS how you clear a crosswalk.”)

Journal Montag, 20. Oktober 2025 – Weiteres Herbsteln

Dienstag, 21. Oktober 2025

Deutlich vor Weckerklingeln aufgewacht, da ohnehin Häuslichkeiten vor Arbeit anstanden, nutzte ich die Zeit: Getrocknete Wäsche verräumen, Hefeteig für die abendliche Empanada ansetzen (Herr Kaltmamsell würde abends die Fertigstellung mit Ernteanteil-Mangold übernehmen).

Herr Kaltmamsell war schon fort in die Arbeit, als ich seinen großen Warnzettel für den Putzmann sah: Wegen Leitungsarbeiten wurde das Wasser gestern vormittags abgestellt. Woraufhin ich die eben eingeschaltete Geschirrspülmaschine wieder ausschaltete, ich hatte die Wasserabstellung vergessen.

Das Wetter wackelte zwischen düster und wolkig mit blauen Löchern. Ich bin sehr bereit für die Zeitumstellung, damit Morgen- und Abendlicht wieder zu meinem Gefühl passen.

Im Büro ein sehr emsiger Vormittag, doch diesmal konnte ich mir das Stress-Kopweh nicht erklären: lediglich Business as usual. Folglich bekam es auch kein Ibu, das unberechtigte Kopfweh.

Mittagscappuccino im Westend, das wunderschöne bunte Laub lag an vielen Stellen bereits deutlich mehr auf dem Boden, als an den Bäumen zu hängen. Ich freute mich an der milden Luft, der Ahnung von Sonnenlicht, dem Duft des frisch gefallenen Laubs.

Zu Mittag gab es Mango mit Sojajoghurt, restliche kleine Feigen, ein paar Nüsse.

Nachmittag bis über beide Ohren in der Adressdatenbank: So viele schlimme Namen, so viele bezaubernde Adressen.

Nach Feierabend nahm ich U- und S-Bahn zum Isartor: Beim Globetrotter gab ich meine Meindl-Wanderschuhe ab zum Einsenden an den Hersteller, der bitte die sich lösenden Nähte reparieren möge (meine Schusterin wollte das nicht tun, weil sie nur durch das gesamte Material stechen könne, der Hersteller habe spezielle Maschinen). Am Servicepoint recherchierte man die voraussichtlichen Kosten (50 Euro) und Dauer (8 Wochen) der Reparatur und nahm mir die Stiefel ab; fertig werden sie mir nach Hause geschickt.

Spaziergang nach Hause durch die Abenddämmerung und milde, schöne Herbstluft.

Diesmal hatte ich keine Lust auf eine Pilates-Woche zwischen zwei 30-Tage-Yoga-Programmen, sondern startete sofort Adrienes “Flow”.

Im Internet das erste Weihnachtsgeschenk gekauft.

Herr Kaltmamsell hatte mit meinem Teig Empanada gemacht, er entschied sich wegen geringerer Füllung als im Rezept vorgesehen für zwei einzelne:

Schmeckte hervorragend, dieser Teig ist wirklich super.

Zum Nachtisch gab es Ofenquitten mit griechischem Joghurt und Honig. Und dann noch Schokolade.

Früh ins Bett zum Lesen, wegen großer Müdigkeit früh Lichtaus.

§

Mal wieder ein Kaltmamsell-Foto-Rückblick!

Vor zehn Jahren:

Vor 20 Jahren:

§

Für die Süddeutsche haben diesmal Roman Deininger und Christiane Lutz herausgefunden, dass überall außer im deutschsprachigen Raum das Filmmusical Sound of music ein Generationen-übergreifender Hit ist und jede Assoziation mit Salzburg dominiert (€):
“Vergesst Mozart, vergesst die Festspiele”.

Ein wenig gehört meiner Meinung nach aber schon zur Allgemeinbildung, nicht überrascht zu sein, wenn vor allem Englischsprachler*innen “Edelweiß” für eine uralte deutsche (östereichische, von weiter weg eh dasselbe) Weise halten.

Journal Sonntag, 19. Oktober 2025 – Kirchweihgans im Klosterbräu

Montag, 20. Oktober 2025

Nachtschlaf ein wenig gestört durch Leute, die um halb zwei im Park gegenüber bei lauter Musik feierten. Ich blieb auch deshalb etwas länger wach, weil ich diesen Musikstil noch nie gehört hatte und nachhorchte: Richtung Hiphop, aber mit auffallend klapperndem Schlagwerk, Tak Tak Tak. (Weil ausgerechnet uns Anwohnende kürzlich der Vorwurf eines Journalisten traf, man brauche nicht in die Innenstadt ziehen und dann ländliche Stille erwarten: Selbst wohne ich praktisch mein gesamtes Erwachsenenleben in Innenstädten, während des Studiums sogar über einer Kneipe. Ich glaube beurteilen zu können, in welchem Rahmen man auch dort Nachtruhe erwarten darf.)

Vorsichtshalber hatte ich einen Wecker gestellt, da ich mit Herrn Kaltmamsell zu einem kirchweihsonntäglichen Familiengeburtstag eingeladen war. Er weckte mich tatsächlich, doch ich fühlte mich ausgeschlafen.

Marsch zum Bahnhof in trockener, aber sehr kühler Luft. Vom Ingolstädter Nordbahnhof holte mein Bruder uns mit dem Familienauto ab, auf der Fahrt zu meinen Eltern bekamen wir den Beweis aus der Familie erzählt, dass die meisten Unfällen im Haushalt passieren – großer nachträglicher Schrecken über eine lebensgefährliche Situation, Sorge um die Verunfallte.

Reserviert war die Kirchweihgans im Klosterbräu in Bergen (das dortselbst so konsequent “Baring” ausgesprochen wird, dass es sogar so auf Plakaten fürs Dorffest steht) bei Neuburg – der sich als eine ganz entzückende Anlage mit Hotel herausstellte: In die Küche kann man durch Fenster vom Kreuzgang aus schauen, der Innenhof, das ehemalige Refektorium und auch der Rest sind sehr liebevoll hergerichtet. Wir wurden herzlich empfangen und bewirtet: Es gab eine ganze Gans für uns alle, Knödel, Blaukraut und Sauce wurden großzügig nachgeliefert.

Dazu Gespräche über Körperlichkeiten – nicht nur altersbedingt, sondern halt gerade dominant. Aber auch über das Befinden der ausgeflogenen Nifften.

Anschließend fuhren wir über die Ingolstädter Peripherie (die sich in den vergangenen Jahrzehnten so verändert hat, dass ich komplett die Orientierung verlor) zu meinen Eltern.

Meine Mutter hatte zu Kirchweih Auszogne gebacken, die gab es zu Kaffee und Tee (ich passte nach der reichlichen Gans plus Spätburgunder). Mehr Infos darüber, was im Mittelteil passiert war.

Zurück fuhren Herr Kaltmamsell und ich in einem sehr vollen Regionalzug, ergatterten aber beim Aus- und Zustieg von Passagieren am Ingolstädter Hauptbahnhof je einen Sitzplatz (eiserne Regel: den ersten Sitzplatz nehmen, den man sieht, nicht nachdenken). Ich las das aktuelle Magazin fluter. (Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung).

Meiner Meinung eine sehr gute Ausgabe, besonders feiere ich das Titelfoto (Meerschwein!).

Daheim kümmerte ich mich um meine seit zwei Jahren eingetragenen Wanderschuhe, säuberte und fettete sie. Nächste Woche bringe ich sie zum Reparieren, einige Nähte lösen sich.

Eine halbe Stunde Yoga, dann Brotzeitvorbereitung, ich hatte sogar Abendessensappetit: Avocado, Karottenkuchen.

Im Bett neue Lektüre, weil Papierbuch mit Leselicht um den Nacken: Hertha Hurnaus, Gabriele Kaiser, Maik Nowotny (Hrsg.), Maschinenräume. Hinter der Kulisse der Wiener Ringstraße – ein Geschenk des Mitherausgebers. Welch großartige Idee, über acht Jahre die Orte an der Ringstraße zu erforschen, zu besichtigen und zu fotografieren, die man genau nicht sieht, die den Betrieb der sichtbaren aber erst ermöglichen.