Acht Zufälle

Mittwoch, 11. Juli 2007 um 15:58

Ich wohne zufällig in München. Als ich seinerzeit frustriert meine Promotion in Englischer Literaturwissenschaft hinschmiss und in die Freie Wirtschaft ging, wusste mein Werberbruder über einen Kollegen, dass eine Münchner PR-Agentur eine Texterin suchte. Dann ging ich halt da hin.

Zufällig habe ich am selben Tag Geburtstag wie Henri Cartier-Bresson.

Ich blogge rein zufällig. An sich interessierte mich seinerzeit diese neue Publikationsform als Mittel den Mitbewohner dazu zu kriegen, seine seltsamen Interessen per Blog im Internet auszuleben und so Spielkameraden zu finden (statt sie mit der Einleitung „Ich weiß, das interessiert dich jetzt überhaupt nicht“ vor mir auszubreiten).

Ich hatte zufällig zehn Jahre lang keinen Fernseher. Die Jugendzimmerausstattung, mit der ich aus dem Elterhaus in die eigene Wohnung zog, enthielt keinen Fernseher, und weil ich ihn nicht vermisste, kam ich nicht auf die Idee, mir einen zu besorgen. (Aber zum ersten Weihnachtsfest nach dem Auszug ein elektrisches Rührgerät gewünscht und bekommen.)

Ich habe zufällig eine Habsburgernase (vom Vater). Mich hätte genausogut der Indianerhaken meiner Mutter erwischen können.

Unaufhaltsame Leserin bin ich sehr zufällig geworden: Nicht nur komme ich aus einem nichtlesenden Elternhaus, ich bekam sogar immer wieder „Leseverbot“, weil mich „Romanelesen“ angeblich von der Konzentration auf die Schule ablenkte.

Zufällig trage ich Schultertaschen bevorzugt über der linken Schulter.

Ich kann zufällig immer noch alle Empfänger der Paulusbriefe aufsagen, auch wenn ich schon lange vom Glauben abgefallen bin.

(via nachtschwester)

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Acht Zufälle“

  1. hugo meint:

    “alle Empfänger der Paulusbriefe”: Apachen, Komantschen, Irokesen?

  2. Lorelei meint:

    Nicht zu vergessen die Mohawk und die Seneca! Obwohl, das sind ja alles Irokesen.

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