„Die Übergänge sind immer das Schwerste“

Samstag, 16. Juni 2012 um 8:17

„Die Übergänge sind immer das Schwerste“, sagte Hanns Dieter Hüsch und meinte damit Überleitungen von einer seiner Nummern zur nächsten. Vor mir liegen jetzt ein paar Monate Übergang – mal sehen, ob Hüschs Beobachtung auch dafür stimmt.

Gestern verabschiedete ich mich von meinen Abteilungskollegen mit einer spanischen Brotzeit, von anderen Kollegen im und außerhalb des Unternehmen mit E-Mails. Die Nacht davor lag ich so unruhig halbwach wie sonst nur mitten in höllischen Arbeitsprojekten. Entsprechend benebelt ging ich durch den Tag, nach langem wieder einem richtigen Sommertag.

Morgens Empanada gebacken, die Brotzeitausstattung in zwei Kisten gepackt, mich von einem Taxi zum Büro fahren lassen (dauerte fast exakt so lange wie ich immer mit dem Fahrrad unterwegs war). Den Tag über einen Konzeptentwurf Social Media Strategy abgeschlossen und den Bestellern geschickt, Projektübergabe an die Interimskollegin, Blackberry und E-Mail-Archiv abgegeben (plus schriftliche Erlaubnis, dass die Firma jederzeit auf diese E-Mails zugreifen darf – so müssen sich die Kollegen für diesen Fall nicht erst die Erlaubnis des Betriebsrats holen), Visitenkarten vernichtet, Flugmeilenkarten eingereicht, Mitarbeiterausweis zurückgegeben.

Die Kolleginnen und Kollegen bekamen: Schokoladenerdbeeren, Tortilla (Rezept jetzt auch mit Foto), Empanada mit Gemüsefüllung1, Queso manchego (jung und alt) sowie Chorizo aus Chiemgauer Bio-Produktion, dazu Cava Segura Viudas Brut Vintage (klicken Sie mal auf die vierte Flasche von links, dann erklärt Ihnen der Kellermeister diesen Cava).

Ich wiederum bekam

(Foto wird Teil einer möglichen Bewerbungsmappe, zu einem möglichen Vorstellungsgespräch bringe ich dann das Original mit), einen riesigen Wiesenblumenstrauß, eine ganz bezaubernde Abschiedskarte und einen großzügigen Kinogutschein für die Museumslichtspiele, dessen Abfeiern ich versprach, hier im Blog zu dokumentieren. Viele, viele sehr herzliche Umarmungen.

Taxi zurück nach Hause (Taxler mit Architekturfachblättern auf dem Armaturenbrett), kurz nach neun gepflegtes Aus-den-Latschen-Kippen ins Bett.

  1. Selbst erfunden: Schmeckte sehr gut, vor einer Veröffentlichung des Rezepts verifiziere ich es aber durch Wiederholung. []
die Kaltmamsell

30 Kommentare zu „„Die Übergänge sind immer das Schwerste““

  1. Menachem meint:

    Wie wär`s denn mit:

    und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

  2. iv meint:

    Wow. Congratulations are in order, I guess.

  3. kecks meint:

    Ganz wunderbar!

  4. walküre meint:

    Gerne gelesen. Ich denke an Sie.

  5. Helga meint:

    Alles Gute.

  6. Thea meint:

    Als Hasardeurin gibt es in meiner Berufsbiographie mehrere solcher Übergänge. Es war immer gut – zumindest für mich. Ihnen, chère Mamsell, ein angenehmes Gleiten im Übergang zu etwas anderem (vielleicht besserem). Gratulation zur Entscheidung und nur das Beste für Sie.

  7. Gaga Nielsen meint:

    Angemessen.

  8. katha meint:

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    Gerne gelesen

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  9. gerriet meint:

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    Gerne gelesen

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  10. Micha meint:

    Bonne Courage, Inés und gute Reise!

    Das Leben besteht aus lauter Unbekanntem, Unvorhergesehenem, ist fließend und damit eh ein stetiger Übergang in wechselnde Zustände.

    Ich behaupte: nirgendwo sonst auf der Welt kann man das so kultiviert verdrängen wie in Deutschland.

  11. Buchfink meint:

    Sie schaffen das!

  12. kelef meint:

    wunderbar. und jetzt: auf zu neuen ufern.

  13. Lu meint:

    done! und ich war gedanklich streckenweise immer ganz lang dabei. *

  14. Mel meint:

    Ich lese Ihr Blog seit Jahren und ich bin mir sicher: Sie werden Ihren Weg gehen, wo auch immer er hinführt oder sich langschlängelt (Sie nehmen uns doch weiterhin mit?). Alles Gute!

  15. Nathalie meint:

    Es wird gut!

  16. nachtschwester meint:

    Wer bestimmt denn, welche Phasen im Leben Übergänge sind und welche feste Stationen? Und dass Übergänge Unsicherheiten mit sich bringen und geregelte Verhältnisse Sicherheit? Es kann doch auch ganz anders sein. Wird schon. Viel Glück!

  17. isabo meint:

    Jippie! Glückwunsch! Ich bin sehr gespannt, was kommt.

  18. Preißndirndl meint:

    Genau, ich schließe mich isabo an: Bin gespannt, wo es Sie hinführt!

  19. Croco meint:

    Und plötzlich ist die Welt wieder offen.
    Tief durchatmen, die Beine überkreuzen und in die Sonne blinzeln.
    So, Welt, jetzt kannst du kommen.

  20. symphonee meint:

    Oooohja, die Übergänge sind immer am schwersten.. :)
    Ihnen alles Gute dabei!

    Symphonee.

  21. AnkeD meint:

    Ich glaube das gar nicht. Den Mumm aufzubringen, hinzugehen und einen Übergang einzuleiten, das ist das Schwerste. Und das haben Sie ja schon hinter sich, mit der Kündigung, liebe Kaltmamsell. Jetzt wird es alles leichter, Sie ahben eine Entscheidung getroffen, mit der Sie jetzt leben, alle Wege sind offen, alle Möglichkeiten sind da. Besser, leichter und aufregender geht es nicht, ich schwöre es.

  22. Cati Basmati meint:

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    Gerne gelesen

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  23. Sonja meint:

    Übergänge sind ungeahnte Höhepunkte, Frau Kaltmamsell.

  24. Julia meint:

    Ich wünsche alles Gute und viel Zeit und Muß in den nächsten Wochen und Monaten, um den Übergang zu genießen, klare Gedanken zu fassen, neue Wege zu beschreiten.

  25. Julia meint:

    Muße natürlich, nicht Muß. Wobei: So ein ordentliches Pflaumenmuß kann auch über Vieles hinweghelfen ;-)

  26. .meike meint:

    Herzlichen Glückwunsch! Jetzt ist es amtlich. Ich denke auch, es ist wie AnkeD schreibt, das schwerste war die Kündigung. Es auszusprechen und die Konsequenzen in Kauf nehmen. Was auch immer das für Konsequenzen werden – das Leben ist oft origineller, als wir es uns im Vorfeld ausdenken können. Aber der letzte Gang war sicherlich nicht leicht. Wie schön, dass du den Abschied so liebevoll ausgerichtet hast.

    Jetzt bin ich, genau wie alle anderen gespannt, wie es weitergeht und kann sehr gut mit vielen vorläufigen Antworten leben, die irgendwann im Rückblick sich zu einem logischen Ganzen verbinden. Ich wünsche dir eine wunderbare Übergangszeit – wohin auch immer!

  27. creezy meint:

    Es liest sich so aufregend! Viel viel Glück und genieße diese Übergangsphase wohin auch immer sie führen mag.

  28. cmssy meint:

    Alles Gute!
    Es muß sich alles ändern, damit es so gut bleibt, wie es ist. – frei nach Tomasi di Lampedusa

  29. Lisa Neun meint:

    Alles Gute! Und jetzt mal Gegenwart!
    Nicht gleich wieder: “Foto wird Teil einer möglichen Bewerbungsmappe, zu einem möglichen Vorstellungsgespräch bringe ich dann das Original mit”.

  30. Ilse meint:

    Oh! ich wünsche dir einen Turbostart ins neue (verlangsamte?) Leben!

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