Journal Samstag, 5. Juli 2025 – #WMDEDGT mit Freibadschwimmen und neuem Rechner
Sonntag, 6. Juli 2025 um 8:16Auch an diesem 5. des Monats fragt Frau Brüllen: Was machst du eigentlich den ganzen Tag?, #WMDEDGT, in diesem Juli gesammelte Antworten hier.
Gut und lang geschlafen. Der Morgen war so kühl, dass ich für meinen Balkonkaffee in Socken und Strickjacke schlüpfte.
Vor dem Bloggen war ich abgelenkt: Einer meiner kleinen Internet-Freunde sammelte für eine Neueingebürgerte auf Spotify deutsche Klassiker und bat um Beiträge – eine ganz bezaubernde Idee, ich sorgte für Beteiligung süddeutscher Mundart (u.a. Haindling, Hubert von Goisern) und schlimmen Schlagern meiner Kindheit.
Wie schon seit dem Vortag beschäftigte mich innerlich das Lebenszeichen eines ehemaligen engen Freundes, mit dem ich zuletzt vor fast 30 Jahren Kontakt hatte: Alle möglichen Erinnerungen aus dieser Freundschaft meldeten sich, die in den letzten Jahren meiner Schulzeit begonnen hatte (wie fing sie eigentlich an? er war zwar auf dieselbe Schule gegangen, aber zwei Klassen über mir, und er hatte zum Beginn unserer Freundschaft bereits Abitur). Ich erinnerte mich an sehr viele Dinge, mit denen er mein Leben beeinflusst hat, die ich von ihm lernte.
An diesem Wochenende war der Plan Schwimmen und Wandern (Herr Kaltmamsell räumte dafür mit Anstrengung einen Tag frei), da es am Sonntag nicht so heiß werden sollte, fiel auf Samstag Schwimmen. Gründliches Sonnencremen, Herrn Kaltmamsell versorgte meinen Rücken. Ich hatte große Lust auf Radeln durch die sommerliche Stadt, konnte nur auf Verkehr ohne LALÜ!-Schrecken hoffen. Das klappte auch hinaus zum Dantebad.
Die Schwimmbahnen waren trotz bereits regem Freibad-Betrieb übersichtlich belegt, ich kraulte ungehindert und gedankenverloren 3.100 Meter. Abduschen, erneutes Eincremen, für eine gute Stunde legte ich mich aufs Gras.
Blick auf die Betontribüne über dem 50-Meter-Becken, das auch im Winter beschwommen wird. Im Sommer ist ein weiteres 50-Meter-Becken hinter mir gefüllt, doch das Wasser darin ist genau das Bisschen kälter, das mich frieren lässt. Ich bin durchaus ein bisschen traurig, dass ich nicht mehr im Schyrenbad schwimmen kann, weil mir mittlerweile sein 50-Meter-Becken zu kalt ist.
Auf den Ohren hatte ich beim Sonnenbaden den Soundtrack von Blade Runnder 2049, den ich für eine ganz hervorragende Weiterführung des Blade Runner-Soundtracks von Vangelis halte – obwohl Hans Zimmer dahintersteht (und Benjamin Wallfisch; es heißt ja, dass die Soundtracks vom Zimmer Hans immer so gut sind wie seine Praktikanten).
Ereignisloses Heimradeln Stop and go von roter Ampel zu roter Ampel, jetzt suchte ich bereits wieder bei jedem Anhalten Schatten.
Daheim in der vedunkelten Wohnung nach Auspacken Frühstück kurz nach halb drei: Walnussbrot mit Butter und Tomate, dann eine Mango (von dunkelgrün und hart zu dunkelgrün und innen matschig und braun gereift) und Pfirsiche mit Sojajoghurt.
Dann aber packte ich endlich mein neues MacBook Air aus und die Inbetriebnahme an, ich zitiere die gesamte Gebrauchsanleitung auf einem mitgelieferten A5-Einseiter mit Abbildungen von Tastatur und Schnittstellen:
Das MacBook Air schaltet sich automatisch ein, wenn du es aufklappst.
Der Systemassistent unterstützt dich bei Konfiguration und Inbetriebnahme.
Und also geschah es.
Nach einem Zwischenschritt ging ich unter die Dusche, reinigte und pflegte Haut und Haar.
So eine Migration von vollem alten auf leeren neuen Rechner dauert ja eine Weile. Ich hatte ein Auge darauf, während ich die angesammelte Sommerkleidung bügelte, gut anderthalb Stunden. Dazu hörte ich die Neueingebürgerten-Playlist, hatte dabei natürlich weitere Ideen (Reinhard Meys “Über den Wolken” war noch nicht drin!). Und ich hatte endlich alles weggebügelt.
Bis zum Ende der Rechner-Migration war immer noch hin, ich las Zeitung und turnte Yoga-Gymnastik (beim konstanten Geplapper von Adriene fiel es mir manchmal schwer, die eigentlichen Cues zu erwischen).
Zum Nachtmahl verwandelte Herr Kaltmamsell die Agretti aus Ernteanteil in ein Pastagericht mit gerösteten Pinienkernen, Knoblauch, Parmesan, ich machte den restlichen Ernteanteil-Salat mit Tahini-Dressing an.
JETZT war die Rechner-Migration abgeschlossen, ich klickte mich durch die Inbetriebnahme-Schritte des neuen Rechners. Da ich bei sowas ausgesprochen unentspannt bin, ging Herr Kaltmamsell in seinem Zimmer in Deckung. Als sich gleichmal mein E-Mail-Programm Thunderbird nicht starten ließ, holte ich ihn zu Hilfe. Wir lösten das Problem, er konnte mir dann auch gleich bei Seltsamkeiten des Starts meines Office-Programms Libre Office helfen. Dafür, dass ich mich so anstellte, ging die Einrichtung aber flott und glatt.
Nachtisch Süßigkeiten, im Fernsehen ließen wir Men in Black 3 laufen, immer wieder schön.
Ich bildete mir ein, bereits kürzer werdende Abende am früher dunklen Himmel zu erkennen. Schön war eine recht früh einsetzende Kühle, wir konnten schon vor dem Schlafengehen Fenster und Türen öffnen.
Im Bett las ich weiter Barbara Kingsolver, Demon Copperhead – der Roman wird immer David-Copperfield-iger, die Handlung schiebt den armen Protagonisten immer tiefer in die Scheiße.
1 Kommentar zu „Journal Samstag, 5. Juli 2025 – #WMDEDGT mit Freibadschwimmen und neuem Rechner“
Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.
6. Juli 2025 um 16:42
Sind die Moorsoldaten und Macht kaputt, was Euch kaputt macht schon dabei?