Journal Freitag, 20. Juni 2025 – St. Brück mit Freibad und Walnussbrotbacken

Samstag, 21. Juni 2025 um 8:31

In der Nacht auf gestern sah ich einen Marder! Gegen drei beim Herablassen des Rolladens huschte ein Tier über die Straße vorm Haus, ohne Brille ordnete ich es als Katze ein. Doch es sprang auf ein parkendes Auto und lief auf dessen Dach umher – mal hierhin, mal dahin. Da holte ich doch mal meine Brille: Marder. Ganz deutlich, als er zurück auf die Straße sprang und ich die Form des Kopfes, seine Größe und die weiße Brust erkennen konnte. Mitten in München!

Früh aufgewacht, das passte mir gut, denn: Der gestrige Tag war um das Walnussbrot herum geplant, das ich backen wollte – und das bei allen bisherigen Versuchen zwar nie misslang, aber auch nie ganz so wurde, wie ich mir das vorstellte. Richtig Routine werde ich dabei aber nie erreichen, denn mit vielen Handgriffen über ca. 48 Stunden passt es nur selten in mein Leben als Vollzeit-Angestellte (mit diversen anderen Interessen neben Brotbacken).

Am Vorabend hatte ich den Sauerteig gerührt, nach Bloggen und Milchkaffee bereitete ich das Brühstück (abweichend vom Rezept mit Roggenvollkornmehl, denn das hatte ich schon, und für 80 Gramm wollte ich kein Kilo eines anderen Mehls kaufen) und die Walnüsse vor. Dann deutlich früher als sonst ab zum Schwimmen ins Dantebad, um den Sauerteig nicht zu lange gären zu lassen.

Radeln durch die sonnige, aber noch morgenkühle Stadt. Zwar war Brücken- aber halt doch Werktag: Ich konnte mir am Dantebad einen Radl-Parkplatz aussuchen.

Schwimmen über sonnenglitzerndem Metallboden war ok, die mittleren 1.000 Meter überraschend anstrengend.

Foto aufgenommen von einer Person im Liegen am eigenen Körper herunter, man sieht Bikinihose und Beine, davor Freibadwiese, Bäume, wenige Badegäste, im Hintergrund die Betonstufen einer Zuschauertribüne

Anschließend noch ein Stündchen Sonnenbad, bevor ich nach Hause radelte, jetzt den Schatten suchend.

Daheim weitere Brotback-Handgriffe. Zum Frühstück um zwei gab es zwei unterwegs gekaufte Semmeln und zwei große Aprikosen.

Dass der Teig fürs Walnussbrot eher weich und klebrig war, hatte ich noch in Erinnerung. Doch dass der Knethaken der Küchenmaschine diesmal in dünnem Spätzleteig rührte, wunderte mich doch. Wiederholter Check des Rezepts: Ich Superdummie hatte nur eines von zweimal 300 Gramm Weizenmehlen in die Autolyse-Schüssel gekippt, klar war das Ergebnis Suppe. Ich schüttete also das fehlende Mehl hinterher, auch wenn das die Magie von Autolyse und Gluten-Entwicklung durcheinanderbrachte.

Zwischen zwei Teigfaltungen ging ich auf eine Einkaufsrunde zu Vollcorner und Verdi, jetzt war es wirklich sommerlich heiß (aber immer noch nicht so, dass es auch im Schatten unangenehm gewesen wäre).

Der Brotteig ging sehr energisch, ich strich gleich mal die Option einer Stückgare über Nacht im Kühlschrank. (Deswegen verwenden halt auch die meisten lokalen handwerklichen Bäckereien mit wenigen Filialen Hilfsmittel aus dem Labor: Deren Brot muss zuverlässig jeden Tag gleich werden, ohne dass jemand die Backzeiten verschieben muss oder nach Übergare ein flaches Brot im Regal landet.)

Nachmittag ohne Zeitung – aber diesmal war ich selber schuld: Beim Verlassen des Hauses Richtung Freibad hatte ich sie im Briefkasten gesehen, aber beschlossen, dass ich sie auf dem Rückweg mitnehmen würde. Da hatte sie aber bereits jemand geklaut.
Halt: Nicht selber schuld. Schuld ist der Dieb / die Diebin: Wer wegnimmt, was einem/einer nicht gehört, macht sich schuldig.

Ich holte die Studentin Kaltmamsell hervor, die kein Problem damit hatte, tagelang Zeitungen ungelesen zu stapeln, wenn sie in einer fesselnden Romanlektüre steckte – und das tat ich ja gerade.

Abendessen durfte ich servieren: Ich hatte beim Verdi schöne Doraden gekauft, die briet ich an (was ich auch in einer beschichteten Pfanne nie schaffe, ohne dass die Haut anpappt) und garte sie im Ofen fertig. Dazu gab es restlichen Kopfsalat aus Ernteanteil, als Wein hatte ich die letzte Flasche mallorquinischen Binigrau Nounat ausgesucht, der facettenreich schmeckte und sehr gut passte. Nachtisch Schokolade.

Ärger beim Einschießen der Walnussbrote in den Ofen: Die Befestigung der Schienen löste sich beim Rausziehen des mit vorgeheizten Backblechs, ich musste im 240 Grad heißen Backofen hantieren und fluchte laut und ausgiebig. Denn Broteinschießen mit Bedampfung ist eine heikle und kurz getaktete Angelegenheit mit Wasser im Kocher erhitzen, Blechrausholen, Teiglinge aus Gärkörbchen auf Blech kippen, Blech in den Ofen schieben, ein Tässchen heißes Wasser auf den Backofenboden kippen, Ofentür schließen – Störungen im Ablauf sind SEHR störend.

So viel schöner diese Wohnung im 3. Stock ist, in die wir vor vier Jahren zogen (was sie besser mal ist, wenn ich bedenke, wie viel höhere Miete wir zahlen): Die neue Küche unten, die einzige meines Lebens, die ich mir vor elf Jahren selbst aussuchte und kaufte, vermisse ich schon sehr.
(Zur Erinnerung: Wir entschieden uns damals gegen Mitnehmen, weil diese maßgefertigte Küche zum einen nicht genau in den anderen Küchengrundriss gepasst hätte, zudem die vorhandene Küche genauso neu war und wir sie umständlich hätten loswerden müssen.)

Backen gelang aber, die Laibe sahen gut aus (einer wird eingefroren).

Der Abend kühlte früh ab, wir konnten Fenster und Balkontüren öffnen. Wieder Fledermausschau aus Herrn Kaltmamsels Zimmer: Reichlich Geflatter.

§

Der neue Rechner ist bestellt, vielen Dank für Ihre Beratung: Es wurde ein kleines MacBook Air. Ich investierte je 250 Euro in extraviel Arbeitsspeicher und extraviel Festplatte – vor allem mit dem Ziel, mich wieder möglichst lang nicht um einen Ersatz kümmern zu müssen. In zehn Tagen holte ich das Gerät im Applestore ab – das dürfte mit der Auszahlung des Gehalts-Bonus 2024 zusammenfallen und fast exakt der Betrag sein.

Und sollte sich herausstellen, dass ich doch weitere Anschlüsse für z.B. Datenübertragung auf meine neuen Knochenkopfhörer brauche: Herr Kaltmamsell besitzt Adapter für fast alles.

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Freitag, 20. Juni 2025 – St. Brück mit Freibad und Walnussbrotbacken“

  1. albatros meint:

    Es empfiehlt sich, Adapter und Peripherie zu testen. Manchmal ist das modellspezifisch. Aber ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß mit deinem neuen MBA! Der M4 ist so schnell, pass auf, dass er dir nicht davonrennt! :)

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