The Door in the Floor

Montag, 25. Oktober 2004 um 10:37

Coming of age in der John-Irving-Variante, als Kammerspiel inszeniert: The Door in the Floor erzählt von Ted Cole, einem Kinderbuch-Autor, der an der neuenglischen Küste lebt; seine Ehe mit Marian zerbricht gerade am Jahre zurückliegenden Tod der gemeinsamen jugendlichen Söhne. Leidtragende ist unter anderem die kleine Tochter Ruth. Ted engagiert den blutjungen Eddie über die Sommerferien als Assistenten.

Ich habe den Film genossen, bin aber möglicherweise nicht die beste Quelle für eine Einschätzung: Ich kenne die verfilmten Passagen der Romanvorlage Widow for one Year zu gut, als dass ich die Erzähltechnik des Filmes auch nur sähe. Den Gesprächen, die ich im Anschluss auf dem Damenklo belauschte, entnahm ich, dass einige Informationen die Zuschauerinnen überraschten – die ich von vorneherein kannte.

Der Film besteht praktisch nur aus den Figuren und ihrem Umgang miteinander. Umso mehr fiel mir auf, wie stark mich die Besetzung mit berühmten Schauspielern stören kann. Jeff Bridges in der männlichen Hauptrolle war durchaus grandios, verkörperte zudem die Irving-typische Mischung von Tragik und Komik ideal – und doch sah ich ständig Jack Lucas aus The Fisher King durchscheinen. Irritierend.
Bei Kim Basinger hat die Besetzung als Marian allerdings trotz ihrer unweigerlich anwesenden Filmographie funktioniert. Sie spielt so abgrundtief zerstört und traurig, dass sogar die 80 Prozent des Romans, die nicht verfilmt wurden, sichtbar sind.

Die Musik von Marcelo Zarvas (wer?) – nun, sie hat mir zumindest zu der Erkenntnis verholfen, dass es generische New-England-Filmmusik gibt.

Wem die Kinderbuch-Illustrationen in The Door in the Floor gefallen, der kann sich ja mal auf der Homepage vom Jeff Bridges umschauen: Auch diese Bilder sind von ihm selbst.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „The Door in the Floor“

  1. Jens meint:

    Er macht auch tolle Fotos und sehr schöne Musik. Hab ich schon erwähnt, daß er mein Liebslingsschauspieler ist?

  2. Gonzo meint:

    “Umso mehr fiel mir auf, wie stark mich die Besetzung mit berühmten Schauspielern stören kann” –
    so ging’s mir gerade mal wieder bei BIG FISH; natuerlich kriegen Finney, McGregor und Bonham-Carter ueberzeugende US-Suedstaaten-Charaktere hingebastelt, sind halt gute Schauspieler. Aber im Kopf hat man eben doch immer immer ihre schwer zu vergessende Britishness, und der Handlung des Films haetten unbekannte Schauspieler sicher nicht geschadet. Nun ja … war trotzdem schoen.

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