Gestern: Ein Frühlingstag in München
Sonntag, 9. April 2006 um 13:04Der letzte Kilometer meiner Lauferei führte im wolkenlosen Sonnenschein durch den Englischen Garten am Chinesischen Turm vorbei, durch Wiesen, die Tierklinik entlang. Und das Leben ließ keinen Kitschfaktor aus: Der Biergarten am Chinesischen Turm war schon an Vormittag gut besucht, im ersten Stock des Turms machte sich die Blaskapelle bereit, über allen Bäumen hing ein hellgrüner Schleier, im Gras wechselten sich Krokusse und Winterlinge mit Maulwurfhügeln ab, am Bruckerl beim Monopterus spielte eine nahöstlich aussehender Akkordeonist „Sous Le Ciel de Paris“ und sang ein bisschen mit, die Sonne trug die Musik weit hinaus zu dem kleinen Mädchen, das einem Ball hinerherlief, zu den beiden großen balgenden Hunden, zu den alten Frauen auf den Bänken mit offenen Jacken, zu der asiatischen Joggerin vor mir, die sich das Laufen mit Hanteln in den Händen erschwerte, zu den Entenpärchen im Bächlein. Ich grinste fast im Kreis.
Wenn jemand sein silbernes Porsche Cabrio, offen, in der Sendlinger Straße beim Abbiegen abwürgt, ist das sehr peinlich.
Beweis für den Untergang unserer Kultur: Die perfekt gestylte Jungpunkerin hatte eine Radlerflasche in der Hand. Radler?!
Sollte jemand in nächster Zeit zu mir sagen: „Aber heute muss man ja froh sein, überhaupt einen Job zu haben“, spucke ich ihm ins Gesicht. Nicht dass das je jemand getan hätte.
Weitere handgemalte Kinoplakate.
die Kaltmamsell3 Kommentare zu „Gestern: Ein Frühlingstag in München“
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9. April 2006 um 18:08
Hier kann man leider noch nicht offen fahren. Und da wir ein Cabrio mit Automatik fahren, können wir es nicht abwürgen – zum Glück *lach*
16. April 2006 um 9:33
Das mit dem Job und dem Spucken kapier ich nicht. Erklärt mir das jemand?
25. April 2006 um 3:04
Ein paar Bilder vom Tag vorher gibts hier in meinem Blog. Und da vom sauschlechten Wetter in der Nacht auf Montag, erst mit interessanten Fundstücken in der U-Bahn, und dann auch draußen.