Archiv für August 2007

Nachwirkende Begegnungen

Mittwoch, 8. August 2007

Der liebe Ex-Kollege, der die vergangenen Jahre beruflich sehr viel in der Welt rumkam, weil er für Versicherer etwas Politologisch-Technisches machte. Sich dabei trotz intensiver Prophylaxe alles an Krankheiten und Maladitäten einfing, was im Tropeninstitut Rang und Namen hat und doch den Menschen am Leben lässt.

Der sehr froh ist, dass er jetzt nicht mehr reisen muss, vor allem: „Nie mehr Turnerinnen-Länder.“ Denn für ihn als Sportsfreund gibt es Läufer-Länder (der größte Teil Afrikas), Fußballerländer (Lateinamerika) und eben Turnerinnen-Länder (ehemaliger Ostblock).

Nahrungskilometer

Dienstag, 7. August 2007

Je weiter der Weg eines Nahrungsmittels vom Erzeuger an die Verkaufsstelle, desto schlechter für die Umwelt – richtig? Deswegen schaun wir auch im Supermarkt auf den Herkunftsort des Joghurts und rümpfen die Nase über den Biomarkt, der im März Äpfel aus Argentinien im Sortiment hat. Deswegen gibt es Forderungen, dass alle Lebensmittel die „Food Miles“ ausweisen müssen, die sie bis zum Verkauf gereist sind.

Aber. Aber wie so oft, ist das alles dann vielleicht doch viel, viel komplizierter. Vor allem wenn man neben Kraftstoffverbrauch für den Transport einige andere Faktoren berücksichtigt, zum Beispiel Wasserverbrauch, Erntemethoden, Düngemittelverbrauch, Lagerung. Im International Herald Tribune wird das Thema heute von mehreren Seiten beleuchtet:

Incorporating these measurements into their assessments, scientists reached surprising conclusions. Most notably, they found that lamb raised on New Zealand’s clover-choked pastures and shipped 11,000 miles by boat to Britain produced 1,520 pounds of carbon dioxide emissions per ton while British lamb produced 6,280 pounds of carbon dioxide per ton, in part because poorer British pastures force farmers to use feed.
In other words, it is four times more energy-efficient for Londoners to buy lamb imported from the other side of the world than to buy it from a producer in their backyard. Similar figures were found for dairy products and fruit.

Der Autor, James E. McWiliams, schlägt eine differenziertere Lösung vor:

…wouldn’t it make more sense to stop obsessing over food miles and work to strengthen comparative geographical advantages? And what if we did this while streamlining transportation services according to fuel-efficient standards? Shouldn’t we create development incentives for regional nodes of food production that can provide sustainable produce for the less sustainable parts of the nation and the world as a whole?

Jetzt freu ich mich erst mal auf die Zwetschgen vom Baum vor Elterns Garten, die etwa nächstes Wochenende reif sein müssten. Solche Gemeinschaftsobstbäume, wie ich sie aus meiner Kindheit vor allem an Landstraßen kenne, müssten doch eigentlich zum nachhaltigsten Anbau überhaupt gehören: Keiner düngt, keiner spritzt, die Bäume spenden Schatten und werden im Grunde nur beachtet, wenn ihre Früchte erntereif sind (oder ein Diskoheimfahrer dagegenknallt). Dann radelt man hin, holt sich Kirschen, Zwetschgen, Äpfel, Birnen, so viel man will, und gut ist.

Somatopsychisch

Montag, 6. August 2007

Sollte mir mein Körper mit dem seit Stunden herumzuckenden linken Inneren Schenkelmuskel bedeuten wollen, ich solle mal ein bisschen ruhiger machen, ist er noch bescheuerter als ich je gedacht hatte.
Meine Gereiztheitskurve überschlägt sich demnächst.

Soziale Netze

Montag, 6. August 2007

Einige Blogs der eigenen Blogroll schon lange nicht mehr lesen. Sich nicht trauen, sie aus der Blogroll zu löschen, um die menschlich weiterhin geschätzten Autoren / Autorinnen nicht zu verletzen.

Rumtopf bei Kaltmamsells

Montag, 6. August 2007

Da der Mittagesser mit seiner Rumtopfaktion viele Kindheitserinnerungen weckte, ging ich beim gestrigen Heimatbesuch (GRILLEN!) gleich mal nachschauen:

rumtopftopf_2007.jpg

Der Rumtopftopf der Familie Kaltmamsell in seinem natürlichen Habitat: der Speisekammer (am rechten Bildrand die Gasflasche fürs Paellakochen).

Meine Mutter verwies darauf, dass es sich eigentlich um einen Gurkentopf handle, die originären Rumtopftöpfe ihr aber immer zu klein gewesen seien. Dass für einen guten Rumtopf wichtig seien:
– hochprozentiger Rum (mindestens 50%)
– nicht zu viel Zucker (nur beim ersten Obst 1:1, dann jeweils höchstens die Hälfte des Obstgewichtes – außer man hat seinen Rumtopf gerne sirupartig)
– unbedingt mit Kirschen, und zwar am besten Weichseln (mit Kern).

Dieses Jahr gibt es bei Kaltmamsells sogar einen reinen Kirschrumtopf.

Risikomanagement per Abstimmung

Freitag, 3. August 2007

Sie möchten herausfinden, wie schädlich Sonnenbaden ist? Bislang dachten Sie vermutlich, dass Sie am besten einen Dermatologen fragen, der sich mit Forschungsergebnissen schlau gemacht hat und das nötige Fachwissen hat, Ihnen diese Ergebnisse zu erklären. Dabei hätten Sie ebenso gut statt dessen Ihre Nachbarn um eine Einschätzung bitten und die Aussagen zusammenrechnen können.

Meint zumindest anscheinend die SZ-Online. Die lässt ihre Leser und Leserinnen abstimmen:
„Ist die Strahlenbelastung bei WLAN so hoch, dass man nur noch Kabelverbindungen nutzen sollte?“
Es heißt ja immer, die Süddeutsche sei eine Akademikerzeitung. Die Online-Redaktion geht ja dann wohl von einem bedeutenden Anteil an Strahlenphysikern und Strahlenbiologen aus.

Als Rausschmeißer ins Wochenende noch etwas Heiteres (nicht neu, aber unvergleichlich schmissig): das Air-Berlin-Lied (zip).

Eine Wetteridee

Freitag, 3. August 2007

Ahem, äh, hallo, liebe Damen und Herren Engländer? Seid Ihr fertig mit flutartigem Regen? Oder zumindest eben so am Aufhören? Ich möchte nur Bescheid geben, damit es später nicht heißt, Ihr hättet nichts gewusst, dass ich in zwei Wochen für ein paar Tage bei Euch vorbeischaue und mich sehr, sehr über den einen oder anderen Sonnentag freuen würde. Einen durchaus englischen Sonnentag, wir kennen uns ja inzwischen lang genug, also mit einem Regenschauer inklusive. Das wäre wundervoll.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.