Archiv für Dezember 2008

Eheglück

Sonntag, 7. Dezember 2008

Dieser Advent will und will mich einfach nicht in die korrekte jahreszeitliche Stimmung bringen. Und dann müssen auch noch bis 14. Dezember alle Geschenke besorgt sein, weil ich da meine Familie zum Tradition gewordenen Adventsspaziergang treffe und die letzte Gelegenheit habe, Geschenke zu übergeben: Der Glaube der Neffennichten an das Christkind verhindert nachträgliches Beschenken. Über die vergangene Woche hatte ich schon besorgt: Konzertkarten für die Eltern (die Quelle war ein Twittertipp von norge_troll: Eventim), alte Kerzenleuchter für die Schwägerin (aus dem ohnehin wundervollen Café Marais, das ich hiermit als Geschenkquelle empfehle), Buch und Joggingtrinkflasche für Bruder, Wolle für eine schnelle Nichtenmütze, Buch für Schwiegerpapa, Trachtenstrumpfhose für Mama. Fehlen noch: Zusätzliche Kleinigkeit für Papa (vermutlich schöner Schnaps), Kleinigkeit für Schwiegermama (Tuch?), vor allem aber Dinge für die Neffen. Zur Suche danach (gemäß Anweisungen ihrer Mutter) hatte ich den gestrigen Samstagnachmittag ins Auge gefasst, nach entspannenden 3000 Meter Schwimmen. In vollem Bewusstsein, mir im Adventswochenendengewühl die Laune unreparierbar zu versauen. Doch was soll ich sagen? Als ich, eine Chlorfahne nachziehend, vom Nordbad zurückkam, hatte sich der Mitbewohner bereits um die Neffengeschenke gekümmert, und zwar die Neffenmutteranweisungen ignorierend. Das hob meine Stimmung nicht nur wegen der Entlastung, sondern auch, weil er mich dadurch daran erinnerte, dass Onkel und Tanten nicht nur dazu da sind, es Kindseltern recht zu machen, sondern auch, eine Alternative zu deren Weltbild anzubieten. Nahrungsmittel hatte der Gute auch gleich besorgt, ich musste das Haus also nicht nochmal verlassen.

Reden können wir nämlich auch

Freitag, 5. Dezember 2008

Und wieder haben wir den Warnern vor der Vereinsamung am Computerbildschirm ein Schnippchen geschlagen: Im Arabellapark trafen sich gestern sieben Ins-Internet-Schreiber und interagierten zivilisiert, wenn nicht sogar fröhlich. Unter anderem erfuhr ich, dass es Germeringer gibt, die davon träumen, „aufs Land“ zu ziehen, fand bestätigt, dass ITlerinnen aufs Angenehmste spinnen, lernte, zu welchen Sprachumstellungen Westfälinnen sich bei Umzug nach Bayern zwingen müssen sowie dass ich nicht allein mit meinem Respekt vor dem deutschen Gesundheitswesen bin. Weiterer Bruch des Stereotyps: Niemand hatte elektronische Geräte in der Hand, über Stunden. Es war mir ein echtes Vergnügen.

Blogwichteln in München

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Eine ganz bezaubernde Anregung von Isarstadt: Münchner Blogwichteln. Jeder teilnehmende Münchner Blogger schreibt etwas über Adent / Weihnachten in München, gerne ergänzt durch Foto, für ein zugelostes anderes Blog. Veröffentlicht werden die Ergebnisse am Mittwoch, 10. Dezember. Ich weiß schon, wer meine Geschichte bekommen wird (ich habe sie auch schon im Kopf), und bin sehr gespannt, von wem ich eine bekomme.

Der Weltmeister im Stinken

Dienstag, 2. Dezember 2008

Berlin ist eine Stadt der Superlative1. Auf manche davon ist Berlin nicht einmal stolz, weil sie mit Schulden und Arbeitslosigkeit zu tun haben. Zunächst sieht dieser wie ein weiterer Superlativ aus, auf den niemand stolz sein mag – aber zu Unrecht. Denn ich gebe hiermit mit echtem Respekt bekannt: In Berlin lebt der Weltmeister im Stinken.

Als ich letzte Woche in Berlin ankam, nahm ich am Bahnhof Zoo eine S-Bahn. Und schon als sie vor mir hielt, noch bevor ihre Türen sich öffneten, nahm ich wahr: Hier stinkt es aber ganz schön nach Kuhstall. Nach schon lange nicht mehr ausgemistetem Kuhstall. Der S-Bahn-Wagen, den ich mit meinem Reisegepäck betrat, war auffallend leer. Es saß nur eine Person darin: Ein Mann mittleren Alters mit ungepflegtem Haar und Bart, dessen Hose und Jacke vor Schmutz starrten. Und von dem eindeutig der durchdringende Gestank nach Misthaufen ausging. Da ich keine Lust hatte, mein Gepäck durch die Bahn zu zerren, setzte ich mich in diesen Wagen und atmete möglichst flach und durch den Mund. An jedem Bahnhof das selbe Geschehen: Die Türen gingen auf, es kamen Passagiere herein, stutzten und drehten entweder sofort ab, um sich ein, zwei Wagen weiter zu setzen, oder sahen sich erst nach der Gestankquelle um, erblickten den Mann und gingen dann zügig weg.

Am Hackeschen Markt verließ der Stinker die S-Bahn. Und jetzt wurde endgültig deutlich, dass er ein uneinholbarer Meister der Geruchsverpestung war: Der Wagen stank weiter. Immer noch stutzten neu hereinkommende Fahrgästen und suchten das Weite. Mein Forscherdrang reichte nicht, das Abklingen des Gestankes auszusitzen; außerdem hatte ich eine Verabredung. Ich gebe allerdings zu, dass ich nach dem Aussteigen ernsthaft befürchtete, nun selbst nach Kuhstall zu riechen.

  1. Solche apodiktischen, völlig bescheuerten Texteinstiege können wir ganz besonders gut, wir gelernten Journalistinnen []

Bloggerbierchen in München am Donnerstag

Montag, 1. Dezember 2008

München bekommt Blogbesuch aus Berlin: Frau creezy.

Sie würde sich sehr freuen, bei dieser Gelegenheit ein paar Münchner Blogger persönlich kennenzulernen. Wir treffen uns am Donnerstag, 4. Dezember, im Wieners am Rosenkavalierplatz 15. So gegen 20 Uhr?

Wenn sich Interessenten bis Mittwochabend hier in den Kommentaren melden, kann ich abschätzen, ob eine Tischreservierung ratsam wird.