Wer den Schaden hat, soll wenigstens spotten dürfen

Mittwoch, 15. Juli 2009 um 9:23

Im Juni konnte ich meine Abonnenten-Vorstellung an den Kammerspielen nicht wahrnehmen: Zum dritten Mal (von insgesamt sieben Terminen) fiel sie auf einen der wirklich wenigen Mittwochabende, die ich beruflich fest verplant war; diesmal war ich gleich die ganze Woche weg. Also gab ich mein Abo-Ticket dem Mitbewohner zur Nutzung. Der allerdings spontan doch keine Lust hatte.

Gestern erbat ich mein Ticket zurück, denn demnächst steht mein letzter Termin der Spielzeit an. Der Mitbewohner sah mich verständnislos an. Und schlagartig wurde uns das grundsätzliche Missverständnis klar: Der Mitbewohner kennt das Prinzip Theaterabo nicht. Also sah er meine Spielzeitkarte als gewöhnliche Eintrittskarte für eine Vorstellung an – und warf sie nach dem Junitermin weg.

Noch ringe ich mit mir, ob ich mich mit der Deutsche-Post-Kultur der Kammerspiel-Aboverwaltung auseinandersetzen soll, um rechtzeitig an einen Ersatz zu kommen. Oder statt dessen auf viereinviertel Stunden dramatisierten Fallada verzichte.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Wer den Schaden hat, soll wenigstens spotten dürfen“

  1. Buchfink meint:

    Sehen Sie es sportlich, Frau Kaltmamsell! Ein Ersatzticket zu bekommen, müßte doch ein Klacks sein. Außerdem finde ich es klasse, dass Sie dem armen Mitbewohner wegen seines Missgeschicks wohl keine Szene machten. Hoffentlich lohnt es den Fallada.

  2. Kai meint:

    Eindeutig in den Fallada gehen. Der Mitbewohner muss mitgehen (Strafe muss sein). Und danach eine Kritik schreiben (mind. 5 Seiten)! Und natürlich beide Karten bezahlen. :)

  3. rip meint:

    Heinz Erhardt meint: “Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung.”

  4. togibu meint:

    Viereinviertel Stunden? M.a.W. bzw. Zahlen: 4,25 Stunden = 255 Minuten = 15.300 Sekunden? Wollen Sie sich das, werte Frau Kaltmamsell, wirklich antun? Kann Fallada, dramatisiert, wirklich so lange Zeit fesseln? Oder wollen Sie das von Ihnen dargestellte Geschehen nicht als Wink des Schicksals ansehen, dass das Leben ohnehin víel zu kurz und kostbar ist? Treffen Sie eine weise Entscheidung, werte Frau Kaltmamsell

  5. Helga meint:

    Schaun’s, deswegen kein Abo. Nicht weil es der Mitbewohner wegschmeißen würde (was hier auch passieren könnte…), sondern weil es ganz sicher auf Termine fällt, die terminiert sind…

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