Lagunenlauf

Donnerstag, 10. Mai 2012 um 18:54

Weitere Überraschung in Venedig: Hier wird gejoggt, und nicht zu knapp. Dabei war ich nicht mal entfernt auf die Idee gekommen, Laufausstattung mitzunehmen, hatte ich doch nur Kanäle und schmale Gassen vor Augen. Andererseits hätte ich wissen müssen, dass echte Läuferinnen sich davon nicht schrecken lassen. Und so sah ich bislang zu jeder Tages- und Dämmerungszeit Menschen vor unserer Pension am Zattere entlangtraben.

Für mich als Nicht-Ortskundige wäre das allerdings ohnehin mühsam gewesen. Ein Blick auf den Stadtplan ergibt, dass ich für ein Stündchen Dauerlauf (drunter fange ich wirklich nicht an) höchstens 500 Meter ohne Kartencheck hätte laufen können, und dieses lange Stück ist das an der Pension liegende.

(Wetter immer noch sehr schön, Entdeckungen und Eindrücke reichlich. Nur die empfohlenen Speiselokale waren uns bislang zu weit von der Unterkunft entfernt, denn – eine weitere Erfahrung -: Schnell mal kommt man in Venedig nirgends hin.)

die Kaltmamsell

12 Kommentare zu „Lagunenlauf“

  1. iv meint:

    Oh, Sie wohnen, wo Ruskin wohnte, wenn ich das richtig erkenne. Venedig hat sogar einen alljährlichen Stadtmarathon, der startet allerdings in Padua.

  2. Franziska meint:

    Oh, ist das nicht das Calcina? NEID!!!

  3. a.more.s meint:

    Da das SEGUSO gleich nebenan um die Ecke immer noch zu zu sein scheint – da bleibt nix anderes am Zattere übrig als das Gebäude, in welchem schon Ruskin weilte. Für italienische Verhältnisse üppiges Frühstück dort. Die Lage: eine der besten in dieser Stadt – besonders wenn man noch ein Zimmer zum grossen Kanal hin hat. Empfehle einen Ausstieg aufs Dach. Und – durchaus mit einigen bemerkenswerten Speiselokalen und Kaffeebars in der näheren Umgebung …

  4. die Kaltmamsell meint:

    Oh, ich hatte das Expertentum meiner Leserinnen und Leser unterschätzt: Es ist das sehr schöne La Calcina (Frühstück “üppig”? Na ja, mehr als trocken Keks. Zu einem bemerkenswert schlechtem Caffè / Capuccino.). Ich wäre für eine Empfehlung Speiselokal in der Nähe sehr dankbar, a.more.s, unsere Zufallstreffer waren bislang so lala.

  5. lihabiboun meint:

    oh … by the way liebe Frau Kaltmamsell, kennen Sie “Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz” (Fruttero & Lucentini)? “Muß-Lektüre” (meiner Ansicht nach) wenn man nach Venedig reist/aus Venedig kommt ….

  6. iv meint:

    Komisch, ich hab Venedig eigentlich (zu meiner eigenen anfänglichen Überraschung) als Stadt der kurzen Wege in Erinnerung. Allerdings waren meine längeren Aufenthalte dort immer im touristenärmeren Winter. Vielleicht liegt das Lange-Dauern vor allem an den anderen Leuten in den Gassen, nicht so sehr an den Gassen (eine Erkenntnis, die natürlich nicht hilft, wenn man Hunger hat und nicht voran kommt…).

  7. graz meint:

    Kommt darauf an wo man wohnt. Mit dem Vaporetto zum Lido und dort kannst Du Dich dann z.B. am Strand austoben oder schöne Alleen entlang laufen.

  8. Cati Basmati meint:

    In der Ruhe liegt die Kraft und dahinter kommt das Essen, das war beim Flanieren schon immer so. Ich würde beim Lagunenlauf wahrscheinlich ALLE Sackgassen finden. Mehrmals.

  9. Crazycook meint:

    Speiselokalitäten in Venedig kann man guten Gewissens nicht empfehlen. Entweder ist das Angebotene schlichtweg schlecht oder Touristengematsche und die äußerst seltenen schmackhaften Angebote, wie die Fischgerichte im “Anice Stellato ” Cannaregio, sind grandios überteuert. Will man einigermaßen vernünftig speisen muss man über die Brücke nach Mestre. z.B. in die “Ostaria da Mariano” Spezialität: Nudelgerichte.

  10. Croco meint:

    Mit dem Linienboot zur Rialto. Dort liegt der wunderbare Markt und die noch wunderbareren Geschäfte für Essen in aLlen Variationen. Und die Restaurants sind von dort aus gut zu erreichen. Man muss in Bootseinheiten denken.
    Wir haben nämlich ganz in Ihrer Nähe gewohnt das letzte Mal. Dort kann man zwar viel Touristenzeugs kaufen, aber dort isst kein Venezianer.
    Bei der Akademia gibt es übrigens auch tolle kleine Restaurants.
    Waren Sie schon bei Peggy?
    Im Garten steht Yoko Onos Wunschbaum….tolles Museum und herrlichen Ausblicken, und einer ganz speziellen Skulptur in Kanalrichtung.

  11. a.more.s meint:

    Jaja, diese ganz spezielle Skulptur, wo man ein bisschen dran herumschräubeln kann, so denn das gute Teil überhaupt noch vorhanden ist – waren Sie das, die’s einfach mitgenommen hat?!
    @Kaltmamsell – vor drei Jahren kam’s mir sehr üppig vor, das Frühstück in der Calcina … Kaffee aber nehme ich grundsätzlich überall in Italien nie im Hotel ein – dafür sind die Kaffeebars in der Umgebung zu gut.
    Tja, und nun zu den kulinarischen Empfehlungen – generell erlebe ich in Venedig, dass auf nichts Verlass ist. Habe ich letztes Mal köstlich getafelt, will ich da nächstes Mal natürlich wieder hin – und bin prompt gar nicht mehr so begeistert. Dafür entdecke ich per Zufall anderswo wieder etwas, das ich gar nicht kannte und auch nirgendwo empfohlen wurde. In Venedig habe ich mir angewöhnt, Empfehlungen zu ignorieren und v.a. nach Trattorien und Osterien Ausschau zu halten, wenn möglich von aussen einen Blick in die Küche werfen zu können (kocht die Nonna? grosses Plus!!) und dann – nach Konsultation der Menus und dem Ambiente des Esssaals – aus dem Bauchgefühl heraus zu entscheiden, ob mir eine Lokalität zusagt oder nicht. Die Namen sind mir nicht mehr präsent, handelt es sich doch zumeist um unbekanntere Gaststätten. Mit zwei Ausnahmen: Das Ristorante “Ai Gondolieri” (Dorsoduro, 366) hat mich nie enttäuscht; das ist nicht allzu weit weg. Und wenn man die Bàcari liebt: Da hätten Sie eines ganz in der Nähe: das Bacaro „Al Bottegon (Fondamenta Nani), wo ich mir zu den kleinen Köstlichkeiten u.a. den Weisswein « Collio » von Schioppetto (Friuliano) notiert habe. Vor drei Jahren!!
    Ein “muss” in Venedig, etwas weiter weg: Die Lobby des Hotels Danieli – eine Augenweide (Riva degli Schiavoni) – und dann gleich auch dort tafeln, auf dem Dach. Ein würdiger Abschluss eines Venedig-Aufenthalts übrigens. Kostet ein bisschen ‘was – aber sparen kann man dann ja später immer noch, back in Munich …

  12. Die Küchenschabe meint:

    oooooooooh, das La Calcina – da hab ich auch gewohnt. Ich hab den Blick rüber zur Stucky Mühle geliebt. Diesen imposanten Backsteinbau mag ich seit ich ihn zum erten Mal gesehen habe. Letzten Herbst hab ich vom Dach dieser Mühle auf Venedig geblickt und hab mich richtig gefreut, denn das wollte ich schon immer mal. Da ja die Mühle jetzt ein Hilton Hotel ist, hat uns dieser Ausblick ungefähr 20 Euro (für zwei Getränke) gekostet, aber er war es wert ;-).

Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.