Journal Dienstag, 29.Dezember 2015 – Nizza 4

Mittwoch, 30. Dezember 2015 um 10:03

Nach elf Stunden Schlaf aufgewacht, reichlich durcheinander. Für mich als ungeübte Langschläferin war ein Großteil des Tages weg, ich musste mich neu sortieren. Die geplante Stunde Lauf ließ ich ausfallen, um halbwegs in einen Tagesrhythmus zu kommen. (Außerdem würde die Pause wahrscheinlich meinen schmerzenden Achillessehnen gut tun.)

Statt dessen Einkauf auf dem Markt auf dem Cours Saleya, der bereits kurz vor Abbau stand: Artischocken für abends, in einer Bäckerei auf dem Weg Pain de Campagne.

Den Nachmittag im Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain MAMAC verbracht. Interessant am Museumsbau selbst: Viele Möglichkeiten, nach draußen zu schauen, immer wieder schöne Anblicke. Dazu kam ein heller Linoleum(?)boden, in dem sich die Kunstwerke spiegelten, was immer wieder zu einer Dopplung bis Erweiterung führte.

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Gelernt: Yves Klein war Nizzaner. Zu ihm wie auch zum Ausstellungsteil mit Werken von Niki de Saint Phalle gab es eine Wand mit ausführlichen biografischen Informationen. Mir als Laiin half das sehr bei der Einordnung dessen, was ich sah.

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In einem anderen Raum eine weitere Spiegelung, diesmal auch im Glas, das das Gemälde bedeckte.

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Die oberste Ebene des Museums sind Dachterrassen – mit Kunst, aber auch Ausblick.

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Für weitere Einkäufe suchten wir den großen Carrefour-Supermarkt Tnl auf und guckten uns dort gründlich um. Gelernt: Foie Gras ist hier wirklich, wirklich wichtig, noch mehr an Weihnachten und Neujahr. Nicht nur wurden acht große Kühltruhen davon angeboten – es gab sogar eine eigene Truhe mit Halal-Versionen, Symbol für das sich wandelnde Europa auf so vielen Ebenen.

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Rückweg über einen Käseladen, um das Abendessen zu komplettieren. Das dann so aussah:

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Internet gelesen, dann das am Vorabend angefangene SPQR von Mary Beard, das mich von der ersten Zeile an einnahm. Wie immer ist sie in der Reflexion des eigenen Blicks sehr zeitgemäß, gleichzeitig nie überheblich gegenüber ihren Vorläufern und Vorläuferinnen. Der Unterschied zu der Art und Weise, in der ich zu meiner Schulzeit die Antike vermittelt bekam, ist eklatant. (Mary Beard wäre die erste, die betonen würde, dass das frühere Vermittlungsweisen nicht schlechter macht, lediglich anders.)

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Dienstag, 29.Dezember 2015 – Nizza 4“

  1. Lilalu meint:

    Ach ich werde ganz nostalgisch bei ihren Berichten aus Nizza! Ich habe selber während des Studiums ein Jahr lang dort gelebt und erinnere mich noch sehr gut an die von ihnen beschriebenen Orte! Noch eine schöne Zeit und ich bin gespannt was noch kommt.

  2. eva lorem ipsum meint:

    Danke für den Hinweis auf Mary Beard. Als Altphilologin habe ich da einen gewissen Hang dazu.
    Weiterhin schönsten Urlaub und danke für das Fenster, das Sie, werte Kaltmamsell nebst Gatten immer wieder öffnen.

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