Journal Freitag, 1. September 2017 – Spanienurlaub 12, Reise nach Madrid

Samstag, 2. September 2017 um 10:46

Um die abschließende Urlaubswoche in Madrid zu verbringen, mussten wir irgendwie von unserem Nest an der galicischen Westküste dorthin kommen. Option Auto: Selbst ohne unsere Aversion gegen das Autofahren hätten wir erst mal in besagtem Nest an ein Mietauto kommen müssen – ich fand nicht raus, wie. Also Bus und Bahn. Es war klar, dass wir den ganzen Tag unterwegs verbringen würden (zwischen dem nächstgelegenen Bahnhof in Santiago de Compostela und Madrid liegen 600 Kilometer), was mit all den enthaltenen Unwägbarkeiten (u.a. wartete ja der Ferienwohnungsvermieter in Madrid auf uns) leider ein Stresstag war.

Für unseren Direktzug am frühen Nachmittag (die Tickets hatte ich) hatte ich uns lieber einen Bus früher nach Santiago herausgesucht: Fahrscheine gab’s nur beim Busfahrer, und was, wenn der Bus schon voll wäre und er uns nicht mitnähme. Dafür nahm ich in Kauf, dass dieser Bus fast zwei Stunden für die übersichtliche Strecke nach Santiago brauchte.

Es fühlte sich nach echtem Abschied an: Ein letztes Mal Seeluft und Meeresrauschen, eine letzte Fahrt durch das satte galicische Grün.

Der Bahnhof in Santiago war überraschend klein, hatte gerade mal fünf Bahnsteige, aber ein anständiges Café, in dem wir die Stunden bis Zugfahrt verbringen konnten (wir entdeckten Tinto de verano in Dosen im Kühlregal, auch alkoholfrei). Auf der Zugfahrt veränderte sich die Landschaft langsam von grünen Bergen zu gleichförmig grünen Hügeln bis zu ausgedörrten kastilischen Ebenen. Ich las Per Petterson, Ina Kronenberger (Übers.), Nicht mit mir bis Ende (gut geschrieben, gut gemacht, aber wieder ein nicht gerade stimmungsaufhellender Stoff).

Der Zug hatte in Madrid Verspätung, ich musste unserem Vermieter (ab 21 Uhr Late-Check-in-Aufschlag!) Bescheid geben. Vom Bahnhof Chamartín mit der U-Bahn nach Sol mit unseren Koffern, durch die abendlichen Menschenmengen um Sol zur Altstadtadresse.

Das Apartment ist angenehm quirky, doch am meisten hatte ich mich auf die Waschmaschine gefreut: Wir hatten beide fast keine saubere Kleidung mehr. Beim Suchen nach dem Wäscheständer lernte ich die Wohnung gründlich kennen.

Das Abendessen bestand aus Resten aus dem Rucksack (Brot, Tomaten, am Vorabend hatten wir uns den nicht bewältigbaren Teil der Fleischberge einpacken lassen) – hier wollte niemand nochmal aus dem Haus.

die Kaltmamsell

1 Kommentar zu „Journal Freitag, 1. September 2017 – Spanienurlaub 12, Reise nach Madrid“

  1. Croco meint:

    Die Wohnung ist ja hübsch!
    (Und die Bluse habe ich auch :))

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