Journal Mittwoch, 12. Dezember 2018 – Produktives Weihnachtsfeierkneifen

Donnerstag, 13. Dezember 2018 um 6:42

Ein paar Tage nun also die neue WordPress-Oberfläche verwendet um sie kennenzulernen. Neue Zeiten. Bislang hatte ich beim beruflichen Arbeiten mit allen anderen CMS, bei allen, geseufzt: Ach, warum kann nicht jedes so userfreundlich und praktisch sein wie WordPress. Das ist gründlich vorbei. die Anwendung ist ein reines Kämpfen und Fluchen, selbst dasselbe Feature (z.B. Verlinken) sieht mal so aus (Öffnen in anderem Fenster auf erster Ebene anklickbar), mal anders (erst erweiterte Funktionen öffnen, dort Öffnen in anderem Fenster anklicken, dann Enter – und dann ist die angeklickte Option nicht übernommen). Natürlich kann ich mit einem Plug-in die Vorgänger-Oberfläche wiederherstellen (was ich sehr wahrscheinlich bald tun werde), doch mich würde wirklich und neugierig interessieren, was das Ziel dieser kompletten Neuversion war, was sich die Entwicklerinnen dabei gedacht haben. Eine These: Sie ist nicht für Blogs gedacht, sondern für kommerzielle Websites. Das neue Block-Prinzip könnte Layouts ermöglichen, die das Vorgängersystem nicht konnte.

Arbeitsweg im Schneefall.

Beethovenplatz.
Theresienwiese

Mich nachmittags vor einer Weihnachtsfeier gedrückt. Aus schlechtem Gewissen sensationell produktiv gewesen.

Der Plan für den Feierabend: Endlich mal wieder zum Hot Iron in den Sportverein. Deshalb aß ich auch nach Mittag nichts mehr, um fürs Hüpfen und Heben den Magen leer zu behalten. Doch dann fiel mir auf, dass ich meine Wasserflasche nicht eingepackt hatte – und im Sportverein lässt sich halt nicht mal schnell eine ausleihen. Also bockig umgeplant auf Sport daheim.

Zu Hause zog ich mich schnell um, kühlte das Wohnzimmer durch Lüften auf sporttaugliche Temperatur, wärmte mich 15 Minuten zu Musik auf und absolvierte ein 45-Minuten-Rundum-Krafttraining mit Hanteln von Fitnessblender. Es war ordentlich anstrengend und ich schwitzte.

Duschen, danach war auch das Abendessen fertig: Herr Kaltmamsell hatte aus unserem Ernteanteil-Kürbis Kürbislasagne gemacht.

§

Der Deutschlandfunk warnt vor manipulierenden PR-Begriffen in der Politik und erklärt, warum die Presse sehr darauf achten muss, sie nicht zu übernehmen:
“Warum wir nicht vom „Gute-Kita-Gesetz“ sprechen”.

Nützlich auch der Hinweis, dass genau die Verwendung solcher manipulierender Begriffe framing ist.
§

“Wenn Klimaforscher die Welt regieren würden”.

Autos abschaffen, Wald aufforsten, vegetarisches Essen – was muss der Mensch sofort tun, um die Erderwärmung zu stoppen? Neun führende Forscher antworten auf ZEIT ONLINE.

die Kaltmamsell

13 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 12. Dezember 2018 – Produktives Weihnachtsfeierkneifen“

  1. Susanne meint:

    Ich hatte den neuen Editor schon vorher ausprobiert und finde ihn sagenhaft unpraktisch. Und unausgegegoren. Deshalb habe ich ihn fluchend wieder abgeschafft und den verwende weiterhin den Classic Editor.

  2. Madame Graphisme meint:

    Sie haben wieder einmal ganz großartige Artikel aus dem nicht durchschrittenen Gebiet gefischt!
    Die krakenartige Übernahme der öffentlichen Kommunikation durch Marketingdeutsch und Buzzfeed-Sprech fällt langsam immer penetranter ins Auge.

    … und dass jeder Deutsche pro Woche über ein Kilo Fleisch isst … wow! Ich möchte ja niemanden zum Veganismus konvertieren (Ernährungsreligiosität ist mir immer wieder ein Graus!), aber über ein Kilo … echt jetzt! Ich bin auf dem Land aufgewachsen, bei uns auf dem Hof wurden die selbst gezüchteten Ziegen, Enten, Gänse und Hühner geschlachtet und verzehrt – aber niemand kam auf solch hohe Grammzahlen pro Woche.

    Ich habe mir zur neuen WP-Oberfläche übrigens ähnliche Fragen wie Sie gestellt – aber mehr “Habt ihr eigentlich ‘nen nassen Hut auf?!” formuliert. :)

  3. Bettina meint:

    Ich lese mit großem Interesse Ihre Kommentare zum neuen Editor. Ich arbeite professionell mit WordPress und da ist man immer so ein bisschen mit der Nase auf der Rille.

    Zwei Anmerkungen dazu:
    1. Die Umstellung auf den neuen Editor und damit auf das Block-Prinzip ist wichtig, notwendig und richtig.
    Es ist keinesfalls ein Angriff auf „einfache Blogs“, die sollten damit genauso gut arbeiten können wie zuvor.
    2. Die Oberfläche ist nicht gut bedienbar.
    Ein Teil davon ist sicher der Umstellung geschuldet, die gewohnten Wege funktionieren nicht mehr und das fühlt sich immer mühsam an.
    Aber ich muss leider sagen, da stimmt noch einiges darüber hinaus nicht. Auch ich bin letztens beim Testen an der Bedienoberfläche leise verzweifelt.

    Ich hoffe sehr, dass es noch deutlich besser wird.
    Und ja, es wäre schön gewesen, wenn sich die Entwickler noch ein bisschen mehr Zeit gegeben hätten.
    Aber wer weiss, ob das was geholfen hätte. Von wegen Nase auf Rille und so.

  4. adelhaid meint:

    ich habe vor einigen monaten mal irgendwo was gelesen (es muss recht lange her sein, es handelte sich um zeiten vor trump), dass die obama administration dieses framing sehr bewusst eingesetzt hat. die hatten sogar sprachwissenschaftlerInnen dafür engagiert. dabei ging es u.a. um die behauptung, der herr obama sei muslim. statt auf diese behauptung mit ‘nein, er ist kein muslim, er ist praktizierender christ’ (was auch immer das ist) zu antworten, wurden die antworten auf bestimmte weise formuliert, nämlich immer erst mit der wahrheit vorne, und der lüge hinten im satz. also: ‘Obama ist praktizierender christ, er ist kein muslim.’ der hintergrund dafür ist sprachwissenschaftlich bewiesen, wir hören v.a. den anfang des satzes, und wenden uns dann vermutlich innerlich gleich anderen dingen zu. wenn wir also als erstes ‘obama’ und ‘muslim’ hören, dann bleiben die zwei dinge beieinander.

    einerseits kann ich natürlich den dlf verstehen, wenn er darauf drängt, sprache ‘sauber’ zu halten, wenn aber die alternative ‚Kitaqualitätsentwicklungsgesetz‘ ist, dann kann man sich schon mal an den kopf greifen und fragen, ob der entwickler dieses ungetüms eigentlich einen nassen hut auf hatte (vielen dank, frau graphisme, für diesen wunderschönen ausdruck).
    wenn man mit dem hofreiter anton einer meinung ist, dann sollte das genannte wortungetüm ohnehin verboten werden, denn begreifbar ist diese sprachverwendung sicherlich nicht.
    es ist kompliziert.

  5. Anke meint:

    Mir ist gestern beim Nachrichtenhören positiv aufgefallen, dass der DLF nicht das unsägliche „Werbeverbot für Abtreibungen“ benutzt, sondern … äh … irgendwas anderes. „Informationsangebot“ oder ähnlich. Ich war so davon überrascht, dass ich es mir natürlich nicht gemerkt habe.

  6. Kulturflaneur meint:

    Ich konnte mit dem neuen WP-Editor gar nichts anfangen und habe ihn, bevor ich auch nur einen Beitrag damit geschrieben habe, durch den Classic Editor ersetzt. Ich empfehle Ihnen, liebe Frau Kaltmamsell, sich nicht weiter zu ärgern und mit dem Plugin zum Old Style zurückzukehren.

  7. die Kaltmamsell meint:

    Nach weiterem Kampf mit eben genau dem Block-Prinzip: Könnten Sie ausführen. Bettina, warum Sie es als notwendig und richtig bezeichnen? Welcher Grundgedanke oder welches Anwendungsszenario liegt ihm zugrunde?

  8. Norman meint:

    Mit Gutenberg wird die grundsätzliche Beschränkung beseitigt, die ein „echtes“ CMS seit Jahren (Jahrzehnten?) auszeichnet, dass nicht nur Seiten und Beiträge angelegt werden dürfen, sondern Seiten erstellt werden können, auf den denen beliebige Typen von Inhalten platziert werden dürfen. Und deren Satzspiegel zudem noch mehrspaltig sein darf.

  9. Herr Kaltmamsell meint:

    Aber welche “beliebigen Typen von Inhalten” konnte ich vorher nicht auf Seiten platzieren? Paragraph, Image, Heading, Gallery, List, Quote, Audio, Video, Separator, Pagebreak – was mir im Moment so angeboten wird, ging vorher auch. Ausnahme: Widgets, aber die habe ich mir über ein Plugin einbaufähig gemacht – oft brauche ich das aber ohnehin nicht. Ich kann das Layout unmittelbarer gestalten durch Spaltensatz (denke ich, habe ich noch nicht ausprobiert), und das mag gewichtig sein, aber sonst sehe ich noch nichts.

  10. Norman meint:

    Mit Typen („Blöcke“) sind eher Kategorien gemeint: Anreißer, Kommentar, Glosse, …
    Die in sich wieder aus Headings, Paragraphs, Quotes, usw. bestehen können.

  11. Stefan meint:

    …aber nebenbei gefragt, schnell eine Flasche stilles Wasser unterwegs gekauft?
    Wegen sowas den heiß ersehnten Sport ausfallen lassen?

    Grüße
    Stefan

  12. Bettina meint:

    Liebe Frau Kaltmamsell,

    aber gerne.

    Die Idee hinter Gutenberg (so heißt der neue Editor) ist, dass der Inhalt eines Blog-Artikels modularer wird. Im “alten” Editor haben wir einfach alles hintereinander weg geschrieben. Das hatte die Konsequenz, dass dieser Text nur als Ganzes verwendet werden kann. Man kann nichts anders damit machen, als den kompletten Text anzeigen zu lassen.

    Der neue Editor macht aus dem großen Textpaket einzelne Module, die Blöcke heissen. Eine Überschrift ist ein Block, ebenso ein Absatz, ein Bild und so weiter. Das bedeutet, dass man jetzt Module hat, die man getrennt ansprechen kann. In einem Blog-Artikel merkt man das zum Beispiel daran, dass man einen Absatz nach oben oder unten bewegen kann.

    Ich hab vorhin einen Artikel dazu geschrieben, in dem ich das Konzept ein bisschen ausführlicher erklärt habe. Da steht auch drin, wie man mit einem klassischen Block eigentlich ganz gut mit Gutenberg arbeiten kann.
    Gutenberg und klassische Blogs

    P.S. Ich habe vier Vornamen, einer davon ist Bettina.

  13. Bettina meint:

    Waaa – Tippie! Es ist natürlich ein klassisches Blog gemeint, kein klassisches Block.

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