Journal Dienstag, 13. April 2021 – Foto von kein Frühlingsfest

Mittwoch, 14. April 2021 um 6:17

Anblick beim Weckerklingeln (nachts mehrfach aufgewacht, aber immer gleich wieder eingeschlafen).

Und hier sehen sie nicht das Frühlingsfest, das zum zweiten Mal wegen der Corona-Pandemie ausfiel, vor der Kirche St. Paul. (Auch zum zweiten Mal: kein Theresienwiesen-Flohmarkt.)

Die verschneiten Bäume um die Theresienwiese sind durchwegs Linden, die in zwei Monaten bitteschön programmgemäß zu blühen, duften und summen haben.

Also ein Arbeitstag ohne Brille. Korrekturlesen von Ausdrucken auf dem Schreibtisch und Lesen am Bildschirm gingen problemlos, doch alle entgegenkommenden Menschen, die mich anschauten, lächelte ich vorsichtshalber an.

Mittags gab’s mehr Bulgursalat aus der sonntäglichen Produktion. (Jaha! Ich hatte mich ein wenig verschätzt und eine Party-Portion hergestellt. Vermutlich musste ich einfach ganz dringend mal wieder IRGENDWAS in Party-Portionsgröße herstellen.) Ich aß ein wenig zu viel und fühlte mich abschließend unangenehm überfressen.

Tagsüber blieb es trocken, doch nach Feierabend ging ich in erneutem Schneefall zur Post (erste Male: internationales Einschreiben mit Rückschein), von dort zum Optiker. Ich bekam meine reparierte Brille und Erläuterungen zu Gleitsichtgläsern: routiniertes Verkaufs-Shtick mit schiefen Vergleichen (Brillengläser seien wie Schuhe – es gebe nicht ein Paar für jeden Einsatz) und wenig Naturwissenschaft – dabei bekäme man mich mit echter Optik, inklusive Diagrammen etc. Erste Messungen zu Sichtrichtungen durch den ausgewählten Brillenrahmen, das Seh-Messen verschoben wir auf die ausgeruhten Stunden am Samstagvormittag.

Die Blüte meiner Referenz-Zierkirschen habe ich dieses Jahr wohl verpasst: Vergangene Woche waren erst ein Drittel der Blüten geöffnet, und als ich Montagabend im Schneefall daran vorbeikam, vermischten sich die Blütenblätter bereits am Boden mit den Schneeflocken.

Daheim eine Runde Yoga mit viel Hüfte, gestern hatte ich richtig Lust darauf.

Zum Abendessen gab es Reste: Die Brühe, in der das Tellerfleisch gegart worden war, restlichen Karottenkuchen, Osterschokolade.

Abendunterhaltung eine Folge Star Trek Picard – aber ich verliere das Interesse (das Star Trek-Konzept der abgeschlossenen Handlung pro Folge hatte schon was).

§

Corona-Leugnung enthält gerne mal das Argument, ganze Intensivstationen in Krankenhäusern stünden leer. Dass das keine Erfindung ist und wie das trotz immer lauteren Notrufen von Intensivmedizinerinnen kommt, erklärt @narkosedoc in einem Twitter-Thread.

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Journal Dienstag, 13. April 2021 – Foto von kein Frühlingsfest“

  1. Christine meint:

    Regelmäßig, auch schon vor Corona, gibt es schlimme Zustände in Krankenhäusern. Unser Gesundheitssystem ist schon seit Jahren krank und fehlgeleitet. Das hat gar nicht ursächlich mit CoViD19 zu tun. Dass die Politik Milliarden für Schnelltests und Kurzarbeitergelder raushaut, aber nichts tut, um hier grundlegend Besserung herbeizuführen, ist der eigentliche Skandal.

    “Die Zahl intensivstationärer Neuaufnahmen kann die Dynamik des Infektionsgeschehens besser abbilden als die intensivmedizinische Belegungsstatistik” (Zitat von hier: https://reitschuster.de/post/infektionsschutzgesetz-drosten-vorgaenger-stellt-sich-gegen-regierung/)

    Hilft dem Narkosearzt und den anderen Beschäftigten auf den Intensivstationen nicht, aber hilft für eine klarere Einschätzung der Gefährdungslage und ihrer Entwicklung.

  2. Joël meint:

    Ja, die Star Trek Picard Serie hat mich auch dadurch verloren. Ich habe nach der 4ten Folge aufgehört.

  3. Stefanie meint:

    https://www.volksverpetzer.de/corona-faktencheck/reitschuster-faktencheck-unserioes/?fbclid=IwAR2XSfXjIuWXHIR_3AjTW9u7KVY6l3dIbt2s2ghF_iBMlpuLMQB4UBJOt7I

  4. Christine meint:

    Hallo Stefanie,

    was genau an dem Artikel – der im Wesentlichen den offenen Brief zweier erfahrener Mediziner wiedergibt – wird denn in dem von Dir verlinkten “Faktencheck” (mich gruselt sowas immer, auch bei anderen Inhabern der Wahrheit wie bspw. correctiv) als Fake genannt?

    In dem Brief wird weder Corona geleugnet noch schreiben hier Ahnungslose. Es werden die Maßnahmen der Regierung kritisiert UND Vorschläge gemacht, wie es besser laufen könnte. Damit ist man offensichtlich heute schon rechtsextrem.

    Ich hatte versucht, den offenen Brief, den ich inhaltlich top finde, in anderen Medien zu finden. In der Welt wurde er offensichtlich gebracht, aber hinter Bezahlschranke. In der Süddeutschen fand ich online nichts, vielleicht aber auch hinter Bezahlschranke. Im Focus wird berichtet, aber ohne Wiedergabe des Briefs.

    Ja, ich lese auch andere Artikel bei Reitschuster, denn ich bilde mir gerne eine eigene Meinung. Dazu brauche ich unterschiedliche Inputs aus einer Vielfalt von Quellen. Nur die heilige Dreifaltigkeit (Drosten, Süddeutsche, correctiv) ist mir da zu schmal.

  5. die Kaltmamsell meint:

    Nein, Christine: Der Vorwurf des Volksverpetzer-Faktenchecks, dass Reitschuster rechtsextreme Narrative bedient, bezieht sich nicht auf eine Kritik an Regierung oder auf Verbesserungsvorschläge, sondern auf durchwegs andere Beispiele:
    – Befeuerung des “Lügenpresse”-Narrativs
    – Wiederholung von QAnon-Erfindungen
    – Übernahme der Inhalte von Desinformations-Websites
    Ich begrüße es, dass Sie sich eine “eigene Meinung” bilden!
    Gefährlich würden erst eigene Fakten, die der Realität widersprechen. (Oder nicht vorhandene Inhalte in verlinkten Texten behaupten.)
    Gratuliere – jetzt habe ich mich ja doch von Ihnen provozieren lassen.

  6. Christine meint:

    Ich möchte Sie nicht provozieren, da entschuldige ich mich, falls das so rüberkam.

    Würden Sie denn die im offenen Brief vorgeschlagene Vorgehensweise begrüßen?

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