Journal Sonntag, 12. Dezember 2021 – Adventspaziergang und #12von12

Montag, 13. Dezember 2021 um 6:25

Dieses Jahr konnte es trotz vierter Welle den Familien-Adventspaziergang mit jahrzehntelanger Geschichte geben: Alle geimpft, bis auf die jüngsten auch geboostert. Ein wundervoller Tag für #12von12.

Nach mittelguter Nacht (Chlorschnupfen) machte ich mich Winterspaziergang-fertig – nach vielen Jahren mal wieder mit Schnee!

1 – #609060

Herr Kaltmamsell und ich gingen in fahlem Winterlicht mit u.a. Geschenken und Christstollen zum Bahnhof und nahmen einen Zug nach Ingolstadt.

2 – Holledau.

In Ingolstadt ließen wir uns am Bahnhof abholen – schwer bepackt wie wir waren. Wir fuhren zum Haus der Bruderfamilie und nach Klärung der verschiedenen Verabredungszeiten (im Angebot waren 10.30 Uhr und 11 Uhr, manche Menschen mussten sehr, sehr schnell duschen) weiter zum Schambachtal. Zu aller Freude war es sonnig geworden.

3 – Spaziergangstart mit letzten Nebelfetzen.

Schneestapfen, während ich endlich mal wieder ein paar Neuigkeiten aus dem Leben zu selten gesehender Familie erfuhr.

4 – Wald.

5 – Einbiegen auf die Zielgerade ins Schambachtal.

Nach etwa einer Stunde Spaziergang kehrten wir im Gasthaus Zur Linde ein (gründlicher Check von 2G – topp!) und aßen wirklich gut: Die Speisenauswahl war mit Entschuldigung wegen Personalmangel beschränkt, aber auch für die vegetarische Fraktion der Familie gab es ein Angebot, einfach veganisierbar. Ich aß ein Schäuferl (wie immer, wenn man mir eines anbietet), das eine rösche Kruste und bissfestes Fleisch hatte. Dazu zwei alkoholfreie Weizen, ich war sehr durstig. Allgemeine Zufriedenheit mit dem Essen. (Wenn Sie mal dort sind: Beachten Sie im großen Gastraum die Schnitzereien der Holzdecke, darin sind vier Burgen/Schlösser der Umgebung eingearbeitet.)

Zurück gingen wir einen direkteren Weg im Schambachtal selbst.

6 – Schambach 1.

7 – Heilig Kreuz.

8 – Schambach 2, im Hintergrund ein Ausguck zum Biberbeobachten.

Wir fuhren zu meinen Eltern, die Tafel für den Adventkaffee war bereits gedeckt.

9 – Kaffeetafel mit Adventskranz.

Es gab Glühwein, Tee, Kaffee, Plätzchen, Mohnstollen, Christstollen – ich hielt mich an Tee, weil ich noch so voll vom Mittagessen war. Mehr Spaß und Gespräche, die Pandemie ist leider nicht die einzige Sorge. Gute Nachricht: Die zu kleinen Stiefel, die ich gebraucht gekauft hatte, fanden erfreute Abnehmerinnen. Auch die Salzmandeln hatte ich mitgebracht und verteilte sie, umgekehrt packte meine Mutter mir eine große Dose Plätzchen – ideales Timing, den die Plätzchendose von Frau Schwieger ist bereits leergegessen. Außerdem hatte sie die Ingolstädter Metzgerei-Spezialität Bauernwürscht für uns besorgt.

Rückfahrt in früher Nacht.

10 – Herr Kaltmamsell in Regionalexpress.

In München verschoben wir bereits verschobene Erledigungen, lieber machte ich noch eine Runde Yoga.

11 – Heimisches Yogastudio (mit neuer Stehlampe) (und immer noch fehlendem fünften Bücherschrank).

Als Abendessen wärmte Herr Kaltmamsell restliche Sellerie-Lasagne auf, Nachtisch war ein wenig Hutzelbrot.

12 – Granatapfelentkernen für die Montagsbrotzeit.

§

Auf den Zugfahrten hatte ich die Wochenend-Süddeutsche gelesen und war besonders angetan vom Buch zwei: Boris Herrman schreibt ausführlich über einen wenig bekannten Dienst für Bundestagsabgeordnete, nämlich die Kunstsammlung des Deutschen Bundestags, aus der jeder und jede Bundestagsabgeordnete ihre Büros dekorieren können. Eine ganz wundervolle Geschichte – in der Online-Version, wie ich gerade entdecke, mit noch viel mehr Fotos bebildert als der Print-Artikel (Nachtrag: Nur für Online-Abonent*innen).
“Die hohe Kunst der Politik”.

Herrmann begleitet unter anderem Mareike Wulf in die Sammlung, eine frisch gewählte CDU-Politikerin aus Niedersachsen.

Bis zum Beweis des Gegenteils ist der Deutsche Bundestag das einzige Parlament der Welt, das sich auf dem Kunstmarkt als regelmäßiger Sammler betätigt. Seit 1976 gibt es dafür einen eigenen Haushaltstitel. Im aktuellen Bundeshaushalt sind 275 000 Euro zum „Erwerb zeitgenössischer Kunstwerke“ veranschlagt.

Je nachdem, ob man die Serien und Repros mitzählt, haben sich so über die Jahrzehnte zwischen 4000 und 5000 Arbeiten angesammelt: Ölgemälde, Aquarelle und Lithografien, Stiche, Skulpturen und Holzschnitte, Radierungen, Fotos und Graphic Novels, Werke von Moritz Götze, Günther Uecker und Bernhard Heisig, von Brigitte Waldach, Anna Franziska Schwarzbach und Andy Warhol, von Georg Baselitz, Neo Rauch und Emil Schumacher, von Sibylle Bergemann, Harald Metzkes und Christo. All das und noch vieles mehr können die Mitglieder des Deutschen Bundestags in der Artothek ausleihen, um damit ihre Arbeitsräume zu schmücken.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Sonntag, 12. Dezember 2021 – Adventspaziergang und #12von12“

  1. Nina meint:

    Oh, danke für diese interessante Wissensvermittlung, die Kunstsammlung des Bundestages war mir bis heute auch kein Begriff.
    Ihr Adventsspaziergang sieht wundervoll aus.

  2. europhil meint:

    Das Europäische Parlament hat auch eine Sammlung europäischer Kunst, die Kunstobjekte sind auf Passagen, Sitzungssälen und Büros ausgestellt.

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