Journal Freitag, 11. März 2022 – Restebacken: Mohn

Samstag, 12. März 2022 um 8:01

Nachts nicht auffallend häufig aufgewacht, bei Weckerklingeln dennoch Gefühl der Erschlagenheit.

Nochmal strahlendster Sonnenmorgen, nochmal knackiger Frost auf dem Weg in die Arbeit.

Am Bavariapark sah ich die Magnolienknospen wachsen, die Kastanienknospen aber sind noch ganz klein (wie es sich um diese Zeit im Jahr gehört).

Gut strukturierter und machbarer Arbeitstag. Mittags gab es Hüttenkäse, Banane, Orange mit Joghurt. (Wird Frugalismus bereits als Ernährungsideologie vermarktet? Definiert als ungemischte Speise? Nicht zu verwechseln mit Trennkost?)

Nach Freitags-frühem Feierabend ging ich direkt nach Hause, trotz Sonne und ohne Wolken biss mich der Wind auf der Theresienwiese böse. Ich hatte Pläne: Waldviertler Mohnzelten. Eine angebrochene Packung Mohn musste weg, so kam eins zum anderen, Sie kennen das. Obwohl der Rest Mohn nur aus 140 Gramm bestand und ich auch die anderen Zutaten für die Füllung runterrechnete, reichte Sie für die Gesamtmenge Teig (den ich mir auch als Basis für Quarktaschen sehr gut vorstellen kann).

Als ich das erste von zwei Blechen in den Ofen schob, gab es Alkohol, erst mal in Form von Gin Tonic. Alkohol ist toll: Die Anspannung und die schlechte Laune des Tages waren in wenigen Minuten weg.

Herr Kaltmamsell kochte das Nachtmahl. Er hatte sich vom Metzger zu ungewöhnlichen Schnitten Rindfleisch zum Braten beraten lassen und herausgefunden, dass es auch in der Metzgerkunst Entwicklungen gibt: Das Flat Iron Steak aus der Rinderschulter wurde erst vor Kurzem als Teil zum Braten entdeckt, davor galt es nur schmorbar, vor allem als Sauerbraten. Es wurde tatsächlich sehr zart und schmeckte hervorragend intensiv (links auf meinem Teller).

Zudem hatte er sich einen Tafelspitz mit Fettrand (rechts auf meinem Teller) als unkonventionelles Pfannenfleisch empfehlen lassen, in Südamerika sei der Schnitt unter dem Namen Picanha typisches Grillfleisch. Auch das schmeckte gut, fiel nur im Vergleich mit dem Flat Iron Steak ab. Dazu gab es cremige Polenta mit gebratenen Pilzen und roter Paprika, im Glas ein spanischer Rotwein Prometus aus Castilla León. Nachtisch Süßigkeiten.

§

Jetzt kann ich endlich erklären, warum ich trotz neuer Rekordzahlen zu den (noch) nicht Covid-19-Infizierten gehöre: Ich bin einfach zu hübsch für Corona.
“Coronavirus-News: Neue Studie! Sind schöne Menschen besser vor einer Corona-Infektion geschützt?”
(Wunderbares Beispiel, an dem man Datengewinnung und -interpretation von Studien analysieren kann.)

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@Buddenbohm hat mich auf einen Twitter-Account gebracht, den ich umgehend abonniert habe: @DancerOnFilm mit täglichen Tanzschnipseln aus Filmen – Balsam für die bittere Timeline.

Gestern zum Beispiel mit Sara Montiel und ihrem “Los Piconeros” aus dem Film CARMEN LA DE RONDA von 1959. Olé.

(Und die Kleider/Röcke aus den 20er- bis 40er-Musicals will ich eigentlich alle haben.) (Welche Farben würden Sie zum Beispiel für dieses von Ruby Keeler vorschlagen?)

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Journal Freitag, 11. März 2022 – Restebacken: Mohn“

  1. Anmahe meint:

    Das Kleid sieht sogar bequem aus. Ich kann es mir in champagner oder einem zarten gletscherblau vorstellenEin schönes Wochenende wünsche ich.

  2. Corsa meint:

    @Anmahe: ich hätte jetzt eisblau gesagt!
    Unfassbar, dass man in Schuhen dieser Höhe tanzen und steppen kann.

  3. Gaga Nielsen meint:

    Ich grüble gerade, ob bislang Infizierte aus dem Showbusiness, die die aufgeführten Kriterien für gutes Aussehen zu erfüllen scheinen, nur zurechtoperiert sind. Die Studie könnte somit als Indikatior für verheimlichte Schönheitsoperationen dienen.

    Zum Kleid: die Ärmel sind mir zu bling-bling und der Schnitt des Oberteils zu sportlich, hat den Charme von Raumschiff Enterprise-T-Shirts. Wenn das bereinigt ist, ein Apricot-, Elfenbein- oder Lindgrünton.

  4. Frau Irgendwas ist immer meint:

    Zun den silbergilzernden Pailetten passt doch wirklich fasst alles! Aber in Blau sieht das sicher toll aus und wenn die Dame dann auch noch blaue Augen hat…
    Persönlich würde ich ein tiefes Rotbraun oder Moosgrün bevorzugen, vor allem da ich keine blaue Augen habe und die grauen Haare mit dem Rest Strassenköterblond sicher ein netter Kontrast wären.
    Schönes Wochenende Ihnen Allen!

  5. caterina meint:

    wenn die haarfarbe stimmt und der teint, dann das mauve-rosa-grau, das die abenddämmerung knapp vor einbruch der nacht manchmal hervorzaubert. sonst ein silbergrau oder, ja, eisblau…

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