Journal Donnerstag, 26. Mai 2022 – Christi Himmelfahrt mit Isarlauf und Chiemseeausflug
Freitag, 27. Mai 2022 um 9:05Zerhackte Nacht mit einer Stunde Aufstehen und Buchlesen, jetzt bin ich mit Mareike Fallwickls Die Wut, die bleibt durch. Also ein Roman über das vielfältige Unglück der Mutterschaft, über Männer, die es vertiefen und über Frauen, die sich genau das wünschen. Als Alternative haben wir 3rd-wave-feministische Teenagerinnen, die Gewalt für eine Lösung halten. Die ersten Aspekte sind sehr weit weg von meinem Leben (wobei ich durchaus Mitleid empfinde, ich bedaure ja auch Menschen, die bei Formel-1-Rennen verunglücken oder sich bei Risiko-Sportarten verletzen), die letzteren fand ich arg melodramatisch geschrieben.
Nicht lang genug geschlafen, um mich frisch zu fühlen, erst mal bloggte ich kurz den Vortag weg.
Die Kirchturmuhr von St. Matthäus geht mittlerweile zwei Minuten vor und ich bin kurz vor Recherchieren, wo ich das melden kann, weil sonst direkter Weg in den Wahnsinn. (Zumal das 20-Uhr-Geläut immer zum hektischen Griff nach der TV-Fernbedienung führt, um Tagesschau einzuschalten. Mittlerweile kenne ich den gesamten Werbeblock davor auswendig.) (Wolle Verschwörungstheorie?)
Früh zu einer kurzen Laufrunde aufgebrochen. Das Wetter hatte sich beruhigt, Ergebnis waren ideale Lauftemperaturen und wundervolles Licht.
Am Westermühlbach lockte mich das Licht am Ende des Tunnels auf einen kleinen Umweg.
Die Isar nach den Regenfällen beruhigend hoch.
Die gute Stunde Laufen trabte ich beschwerdefrei und leicht. Ich kam mit Semmeln vom Wimmer heim (so früh, nämlich um zehn, hatte ich Schlangestehen müssen). Der Besuch war inzwischen aufgestanden, während ich mich duschte und ankleidete, bereitete Herr Kaltmamsell Frühstück für die Frühstückenden.
Tagesprogramm war ein Ausflug an den Chiemsee. Wir nahmen einen Zug kurz vor eins, der randvoll Ausflüger*innen war, zum Glück aber wie auch der Rest des Tags frei von Vatertaglern. Der leichte Wind und der Wechsel von Sonne und Wolken waren perfektes Ausflugswetter.
Diesmal nahmen wir vom Bahnhof Prien zur Schiffsanlegestelle die historische Chiemseebahn – ich wusste doch, dass mein Besuch großer Bahnfan, Pufferküsserin und regelmäßiger Gast in Bahnmuseen ist.
Sie fotografierte mich beim Kauf unserer Fahrkarten.
Und ich sie beim Fotografieren der Chiemseebahn.
Schifferlfahrt nach Herrenchiemsee, ich frühstückte unterwegs Apfel und Breze. Diesmal konnte man die Tickets für die Schlossführung nur auf der Herreninsel an der Schiffsanlagestelle kaufen (vor einem Jahr hätte man sie vorher online kaufen müssen). Wir spazierten zum Schloss.
Blick rüber zur Fraueninsel.
Schloss Herrenchiemsee. Am Anfang der Führung gab es ein wenig Verwirrung bei der Zuteilung (man kauft Tickets für bestimmte Uhrzeiten, es gibt Fünf-Minuten-Slots), wir landeten in unterschiedlichen Gruppen. Ich bekam interessante Einblicke, doch unterm Strich blieb bei mir hängen, dass dieses Gebäude und seine Ausstattung wenig über die Zeit der Entstehung aussagen (Ende 19. Jahrhundert, das lediglich in mancher technischen Ausstattung Spuren hinterließ) und viel über den gequälten Erbauer (Ludwig II., der sich als Fanboy des französischen Sonnenkönigs Louis XIV. austobte, indem er Versailles nachbauen ließ). Ein bizarres Baudenkmal.
Kurzer Cappuccino und Kaltgetränk im Schlosscafé. Die Rückfahrt wurde anstrengend und lang, denn: Wir standen fast eine Stunde am Schiffsanleger Herreninsel, zwei Schiffsverbindungen nach Prien fielen aus (eine weil das Ausflugsboot bereits mit Passagieren von der Fraueninsel voll war). Als wir endlich in Prien landeten, fuhr die Chiemseebahn zurück zum Bahnhof nicht mehr, aber selbst mit ihr hätten wir den passenden Zug zurück nach München verpasst. Jetzt hatten wir viel Zeit, den nächsten nach acht zu bekommen. Mittlerweile hatten wir beide ordentlich Hunger, wir überbrückten mit einem Steckerleis von einem Kiosk.
Fußweg zum Bahnhof mit Zwischenhalt an einem Bankerl, die Besuchsbeine brauchten Pause. Unser Zug zurück nach München kam pünktlich, war so spät dann auch nicht mehr voll.
Bei uns daheim in München waren wir so aber erst kurz vor zehn. Herr Kaltmamsell sorgte fürs späte Nachtmahl, er hatte Maibowle und köstliches Chicken Tikka mit indischen Broten vorbereitet.
die Kaltmamsell7 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 26. Mai 2022 – Christi Himmelfahrt mit Isarlauf und Chiemseeausflug“
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27. Mai 2022 um 10:25
Ein schöner Tag.
Das Schloss und die Insel habe ich bisher immer nur aus der Ferne gesehen. Für die Besichtigung irgendwann mal werde ich mir wohl einen Wochentag aussuchen.
Grüssle an den Besuch :).
27. Mai 2022 um 13:50
Das klngt nach einem schönen Tag!
Das beim Podcast Hockdiher auch
Veronika Endlicher, Kastellanin auf Schloss Herrenchiemsee
sprach, wissen Sie wahrscheinlich?
Es ging aber, wenn ich mich erinnere, mehr um den Kini als um das Gebäude.
29. Mai 2022 um 10:50
Bin nächste Woche auf Frauen- und Herreninsel.
Auf der Herreninsel werde ich mal die Reste des alten Augustiner-Chorherren Klosters anschauen, in dem 1948 der Verfassung-Konvent tagte und die Reste der Basilika der zuletzt eine Brauerei war.
29. Mai 2022 um 16:07
Warum wurde mein Kommentar gelöscht ?
29. Mai 2022 um 16:18
Es wurde nichts gelöscht, Karl.
1. Juni 2022 um 8:39
Habe Ihren Kommentar in der Moderationsschleife gefunden, Karl: Sie hatten sich in der E-Mail-Adresse vertippt, also wurde er als unbekannt gewertet.
Hier ist er, auf diesen wertvollen Input soll niemand verzichten müssen.
1. Juni 2022 um 13:48
Genau DESWEGEN lese ich die Kommentare. Realsatire at its best.