Journal Samstag, 9. Juli 2022 – Isarlauf auf selteneren Wegen

Sonntag, 10. Juli 2022 um 7:53

Eine miserable Nacht, unter anderem war sehr wahrscheinlich der abschließende Espresso eine schlechte Idee. Außerdem Kater-Kopfweh, als hätte ich deutlich mehr als einen Aperitif und zwei Gläser Wein getrunken. (Immer das Damoklesschwert, die Migräne könnte nach fast zwei Jahren zurückkommen.)

Nach Morgenkaffee und Bloggen (für Balkon war es deutlich zu kalt) fühlte ich mich immer noch elend: Ich legte mich nochmal hin. Anderthalb Stunden später war ich fit und schmerzfrei. Außerdem war die Sonne herausgekommen und wechselte sich mit Wolken ab, ich freute mich sehr auf einen Isarlauf – in neuer Hose und mit neuem Lauf-BH.

Dazu radelte ich nach Thalkirchen zum Tierpark und lief von dort nach Pullach – allerdings nicht meine übliche Strecke, sondern auf schon lang nicht mehr genutzten Wegen.

Gefräßige Insekten oder Hagel?

Ich lief anderthalb Stunden ohne Schmerzen und freute mich an der Sonne, die neue Sportkleidung erfüllte ihren Zweck hervorragend – auf den letzten paar hundert Metern schlüfte ich sogar aus dem Shirt und ließ die Sonne auf meinen nackten alten Bauch scheinen, Mutprobe! Die ursprünglich angepeilte und interessantere Strecke über kleine Pfade durch die Bäume und über Stock und Stein musste ich allerdings meiden: Sie war deutlich hörbar von Geländeradlern belegt.

Kurzes Dehnen am Tierpark, dann radelte ich zurück. Semmel-Stopp bei einem Bäcker Wimmer.

Zum Frühstück gab’s eine Käsesemmel und reichlich Käsekuchen.

Ich machte mich auf eine Einkaufsrunde in der Innenstadt für eine Ergänzung unserer Hausbar: Im Kaufhaus am Marienplatz (in dem gerade heftig umgebaut wird) erstand ich endlich anständige Tumbler (gab es in diesem Haushalt der eigentlich passenden Gläser für alles noch nie) und Longdrink-Gläser im selben Design (der Bestand war über die Jahre weggebrochen). Wenn ich schon mal in der Gegend war, sah ich nach gutem Obst beim Eataly: Es wurden Pfirsiche.

Gemütlicher Nachmittag daheim mit Zeitunglesen. Für Sitzen auf dem Balkon war es aber wieder zu kühl.

Abendessen Rote-Bete-Risotto (Ernteanteil, von Herrn Kaltmamsell selbst erfunden).

Nachtisch Käsekuchen.

§

Die politischen Analysen von Fintan O’Toole finde ich immer interessant, diesmal nimmt er (mal wieder) Boris Johnson auseinander:
“Boris Johnson has vandalised the political architecture of Britain, Ireland and Europe”.

die Kaltmamsell

6 Kommentare zu „Journal Samstag, 9. Juli 2022 – Isarlauf auf selteneren Wegen“

  1. Sylvia meint:

    Kurz überlegt, wie Geländer-Adler wohl aussehen und seit wann es Adler-Invasionen an der Isar gibt, denen man aus dem Weg gehen muss …

  2. Sandra meint:

    Oh Mann, die Geländer-Adler Ich musste 3x lesen, um es zu kapieren. Sie hätten einfach viel zu gut zum Tierpark gepasst.

  3. Sandra meint:

    Ach lustig, erst jetzt sehe ich, dass es nicht nur mir so ging :)))

  4. Lotti meint:

    Hallo Frau Kaltmamsell,
    ich bin ernsthaft interessiert, was sie zum regelmäßigen Sport (Schwimmen, Laufen, Yoga, Übungen) motiviert (oder haben sie schon mal drüber berichtet?): der Spaß an der Sache oder die Motivation/ Vernunft, lange gesund und beweglich zu bleiben? Ich trage nach der letzten Schwangerschaft, die jetzt schon länger zurückliegt, 10 Kilo mit mir rum, die mir weder gefallen, noch gesund sind und und die Hälfte der Garderobe unnütz machen. Außerdem nervt die die fehlende Fitness. Aber ich komm nicht in die Puschen und beneide sie bei jedem Blogeintrag um die Disziplin! Mögen Sie berichten, was sie motiviert?

  5. die Kaltmamsell meint:

    Ich fürchte, Lotti, ich gehöre einfach zu der winzigen, privilegierten Minderheit, der Bewegung ein Grundbedürfnis ist: Lieber gehe ich zu Fuß, als mich fahren zu lassen, lieber steige ich Treppen, als auf einen Aufzug zu warten. Und das wird schnell selbstverstärkend: Ohnehin erfreuliche Bewegung bereitet noch mehr Freude, wenn ich meinen Körper dabei als stark, beweglich und fit erlebe. Meine ganze Bewunderung gilt Menschen, die Sport treiben, obwohl er ihnen keinen Spaß macht. Disziplin verlangt es von mir, bei Krankheit oder Verletzung auf sportliche Bewegung zu verzichten, nicht umgekehrt. Und wenn äußere Umstände mich am Sport hindern (zu viele Termine), werde ich bald ungehalten.

  6. Susann meint:

    Hallo Lotti, Sie sind nicht allein – ich las, dass es nur 30% der Menschen sind, denen Bewegung per se Spaß macht.
    Mir geht es ähnlich wie Ihnen, ich bewege mich gern, wenn ich mich bewege, aber ich muss mich zur Bewegung treiben wie ein besonders zäher Viehtreiber einen besonders unwilligen Ochsen.
    Was mir immer wieder geholfen hat: ein Schrittzählerprogramm, die Programme von Fitness Blender (von Frau Kaltmamsell gelegentlich erwähnt und gern genutzt): man zahlt ein paar Euros dafür, dass man einen Kalender auf deren Website mit einem mehrwöchigen Programm mit der gewünschten Länge und dem gewünschten Schwerpunkt vollgepackt bekommt, und dann muss man nur mehr jeden Abend schaffen, den Laptop einzuschalten, das Video anzuklicken und die Länge des Programms durchzuhalten. Für mich sind die 30-min-Programme machbar, ich habe momentan einen Fokus auf Gewichten, und ich finde, man merkt schon gewisse Fortschritte. Was mir auch hilft, ist, die Wut darauf, dass man mit so einem unpraktischen Körper ausgestattet ist, der nicht tut, was man will, in sportliche Betätigung zu verwandeln, aber das dürfte wohl ein spezieller Ansatz sein, der für andere schwer nachvollziehbar ist.
    Ich wünsche Ihnen viel SChwung und gutes Durchhalten!

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