Journal Montag, 12. Dezember 2022 – Kurze Tage, knackige Kälte

Dienstag, 13. Dezember 2022 um 6:27

“Hütten-Look” also jetzt im Büro, zumindest nannte es die Kollegin so: Dicke Strumpfhose unter Stoffhose, Schneestiefel, Unter-Shirt, Norwegerpulli. Jeder Klogang erinnerte mich mit dem aufwendigen Aus- und Anziehen an Hüttenaufenthalte im Winter, ich beschloss, lieber weniger zu trinken.

Draußen aber schien so richtig die Sonne über leicht klirrender Kälte, in die Arbeit war ich auf spiegelnd überfrorenem Schnee vorsichtig getrippelt.

Die Sonne wärmte auch mein Büro, in den Schneestiefel wurde es meinen Füßen schnell zu heiß. Ich werde also künftig zusätzlich Wechselschuhe für alle Fälle mitnehmen (IST das kompliziert).

Viel Arbeit in der Arbeit, aber nichts Unvorhergesehenes. Vormittags arbeitete ich vor allem körperlich und habe jetzt mal wieder ein Pflaster um einen Daumen (oder: es gibt Gründe dafür, dass Lagerarbeiteri*innen Handschuhe tragen).

Zu Mittag gab es Äpfel und eine dicke Scheibe Kartoffelbrot.

Ich setzte eine Idee um, die ich samstags beim Schwimmen hatte: Den Mittwoch freizunehmen, um
a) einen freien Tag mitten unter der Woche zu genießen, hatte ich schon sehr lange nicht mehr einfach so,
b) die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass ich meinen ersten Theater-Abo-Termin der Spielzeit wirklich wahrnehme,
c) ohne Menschenmassen die letzten Weihnachtsgeschenke einzukaufen, zudem Geschenkpapier,
d) Schwimmen zu gehen, vielleicht sogar mit anschließendem Frühstück aushäusig.

Selbst an diesem sonnigen Tag musste ich bereits kurz nach vier im Büro das Licht einschalten. Blöder Dezember.
Aber:
Krähenschwarm kreisend
bewegte Tuschezeichnung
vor Abendhimmel

Kurzer Einkaufsstopp auf dem Heimweg: Mir war am Wochenende überraschend der Süßstoff ausgegangen. Ich schreibe das hier extra rein, damit mich niemand für eine Feinschmeckerin hält: Meine anerzogene Süßstoff-Abhängigkeit hält an, mittlerweile verwende ich aber so wenig, dass eine Packung mehrere Jahre hält. Milchkaffee und billigen Schwarztee mag ich weiterhin gesüßt, gleichzeitig bin ich der tiefen und durch keinen Grad der Vernunft überstimmbaren Überzeugung, dass Ersatz des Süßstoffs durch Zucker innerhalb weniger Tage zu einem Platzen aus allen Nähten führen würde.

Zu Hause eine Runde Yoga. Zunächst fürchtete ich, ich würde wieder nur schnaufen dürfen, diesmal im Sitzen, doch dann bekam ich ordentlich Bewegung mit ein paar Flows.

Zum Abendessen gab es das restliche Kürbis-Curry vom Sonntagabend, eine Scheibe Brot dazu. Und dann sehr viele Weihnachtssüßigkeiten und Schokolade.

§

Krähen und Raben sind nicht dasselbe. Ich bin ja schon froh, wenn Leute die hier in München sehr verbreiteten Krähen (jetzt im Winter übrigens deutlich häufiger Saatkrähen als im Sommer, dennoch dominieren immer noch Rabenkrähen) nicht ständig als Raben bezeichnen, hier ein schöner Überblick über die wichtigsten Unterschiede. Doch wie gut verstehen sich die beiden Arten eigentlich? Corvidologin Kaeli Swift antwortet auf Twitter/Tiktok.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Montag, 12. Dezember 2022 – Kurze Tage, knackige Kälte“

  1. Sandra meint:

    Zu den Krähen kann ich das Buch „Rabenschwarze Intelligenz“ empfehlen. Viele Erklärungen,aber auch schöne Geschichten aus der Beziehung zwischen Mensch und Tier.

  2. Tina meint:

    In Sachen Yoga hab ich hier neulich in den Kommentaren die Empfehlung zum YouTube-Kanal von Mascha Trietsch bekommen, von dem ich ganz begeistert bin. Möchte mich revanchieren mit einer Neuentdeckung: „Two Birds Yoga“ auf YouTube, beliebig herausfordernde Klassen mit einem wirklich entzückenden Akzent der Lehrerin.

  3. Christin meint:

    Das hier „gleichzeitig bin ich der tiefen und durch keinen Grad der Vernunft überstimmbaren Überzeugung, dass Ersatz des Süßstoffs durch Zucker innerhalb weniger Tage zu einem Platzen aus allen Nähten führen würde.“ – sag, dass wir derselben (Frauen) Generation angehören, ohne zu sagen, dass wir …
    Auch hier hält das Döschen Süßstoff (nur für Milchkaffee und Gewürztee im Gebrauch) Jahre. Und der Witz ist, bei Freunden/ beim Hotelfrühstück/ beim liebsten geht es ohne. Absurd. Großer Seufzer.
    Aber: wie mir neulich am Kühlregal auffiel, scheint es diese unsäglichen Du-darfst-Produkte nicht mehr zu geben – die mit dieser ätzenden Werbung, die Älteren unter uns werden sich erinnern. Vielleicht schon Jahr(zehnt)e, wer weiß, ich hab sie ewig nicht gekauft und nie vermisst. Darauf ein Stück Zotterschokolade und zwei Basler Leckerli. Oder drei.

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