Journal Montag, 13. März 2023 – Unangenehmer Arbeits-Turbo

Dienstag, 14. März 2023 um 6:16

Arbeitsweg im Grauen und wieder mit Mütze und Handschuhen, ich war schon sehr gespannt auf den angekündigten Wärme-Einbruch.

Die Magnolie vor der Villa Wagner wäre so weit.

Erst nach dem ersten Arbeitsschwall guckte ich nach den Oscars der Vornacht. Oh wie schön! Die vielen Awards für Everything Everywhere all at once freuten mich für die zurecht prämierten Menschen, vor allem aber weil mal wirklich cineastische Innovation ausgezeichnet wurde (die durchaus extrem ist – ich kann gut verstehen, wenn man mit dem Film nichts anfangen kann). Hier ein ganz wundervolles Foto dreier Beteiligter.

Sehr anstrengender Arbeitstag. Ich habe ja verschiedene Rollen in meinem Job, gestern waren alle gleichzeitig gefragt, inklusive Termindruck – kommt selten genug vor, aber wenn, ist’s nicht schön. Und dann hatte ich mich im Schlaf auch noch verlegen: Schmerzen im linken oberen Rücken.

Mit der Mittagspause verkalkulierte ich mich: Ich hatte sie nach einem Termin um 13 Uhr gelegt, weil ich davor eh zu aufgeregt für Essen war. Doch danach prasselte alles Mögliche auf mich ein, ich konnte nur schnell ein Stück Pumpernickel mit Butter runterkauen und Quark mit Joghurt löffeln, Pause war keine drin. Vorm Fenster sah ich Menschen in der Sonne mit Jacken unterm Arm.

Nachmittags kamen zu all den aktivierten Rollen auch noch Querschüsse, und je länger ich bei diesem Arbeitgeber tätig bin, desto schwerer fällt mir ein ohnehin von Geburt an fehlendes “Nicht zuständig”: Weil mir zu immer mehr eine Lösungsmöglichkeit einfällt. Wenn die zwei Wochen bis Urlaub jetzt so weitergehen, werde ich sehr unglücklich.

Irgendwann gegen Ende der zweiten Überstunde riss ich mich vom Schreibtisch los, mit schlechtem Gewissen, denn es hätten eventuell noch Rückfragen kommen können. Draußen war es tatsächlich sehr warm geworden, die Spielplätze wimmelten, jeder Tisch vor Lokalen war besetzt, ich ging ohne Mütze und Handschuhe mit offener Jacke nach Hause (schnelle Einkäufe im Vollcorner).

Daheim freute ich mich sehr über eine halbe Stunde Yoga von Jessica Richburg mit überraschenden und eleganten Übergängen. Möglicherweise hat die auffallende Abwesenheit von Waden-/Achillessehenproblemen bei meinen Laufrunden seit einigen Monaten sogar mit meiner Yoga-Routine seit fast drei Jahren zu tun.

Das Nachtmahl war gestern ebenso erfreulich, geradezu feudal.

Herr Kaltmamsell hatte nach einem Ottolenghi-Rezept mit Sellerie und Kartoffeln eine Frittata gemacht, dazu scharfes Pickle und Paprika-Majo, ich hatte die ersten überraschend schnell gereiften Avocados mit Grapefruit zu einem Salat verarbeitet. Wenig Schokolade zum Nachtisch, unsere Süßkram-Kiste war nämlich nahezu leer.

Auf Twitter wurde mal wieder gefragt, wie Menschen Bücher sortieren. Fast hätte ich g’schnappig geantwortet: Nach sortiere-ich-gleich-aus und sortiere-ich-in-einer-nächsten-Runde aus. Kürzlich bemerkte ich, dass ich die Glastüren vor den neuen Bücherschränken in den anderthalb Jahren seit Kauf nur einmal geöffnet habe: Als ich mich von allen John Irvings nach Widow for one year trennte. Unsere gemeinsamen Bücherschränke enthalten mittlerweile eh zu 80 Prozent die Bücher des Herrn Kaltmamsell (und auch der hat sehr viel weggegeben), von mir stehen darin nur noch liebe Geschenke und wirklich besondere Ausgaben.
(Na gut, im Korridor hege ich die anderthalb Meter Bücher-von-Leuten-die-ich-aus-dem-Internet-kenne und fast zwei Meter Granta-Magazin.)

§

Auf Masotodon eine zauberhafte Kino-Geschichte.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Montag, 13. März 2023 – Unangenehmer Arbeits-Turbo“

  1. Elisa meint:

    Vielen Dank für den Link zur Kino-Geschichte. Wirkt sich direkt positiv auf meine Laune aus.

  2. Thea meint:

    Allerliebsten Dank für die Kino-Geschichte.

  3. Croco meint:

    „Everything Everywhere all at once“.

    Das hat die Kaltmamsell gleich gesagt, dass der gut.
    (Ich zu Herrn croco nach der Nachricht).

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