Journal Mittwoch, 27. Dezember 2023 – Start Berlin-Urlaub mit Frühstück und Weinbar

Donnerstag, 28. Dezember 2023 um 10:04

Früh für den Zug aufgestanden, der kurz vor acht am Hauptbahnhof losfahren und uns in nicht mal vier Stunden nach Berlin bringen sollte. So rechtzeitig aufgebrochen, dass genug Zeit für Morgencappuccino am Bahnhof blieb.

Schon bei Eintreffen am Bahnsteig stabilisierte sich mein Weltbild, das nach vier pünktlichen RB-Fahrten und einer ICE-Verbindung, die auch zwei Monate nach Buchung noch existierte, gewackelt hatte: „Wegen verspäteter Bereitstellung“ 15 Minuten Verspätung. Daraus wurde eine 30 Minuten verspätete Abfahrt (Zuführer: „Die haben in München wieder nicht genügend Züge.“), zum Glück mit Gleiswechsel nur an den Bahnsteig gegenüber, aber die Wagenreihenfolge war innerhalb von zehn Minuten drei Mal geändert worden -> Slapstick!

Man muss die Deutsche Bahn einfach als riesigen Abenteuerspielplatz begreifen.

Der Tag vor den Fenstern des ICE war hell bis sonnig, auf den Wiesen und Feldern stand das Wasser, bereits bestehende Gewässer waren über alle möglichen Ufer getreten.

Mit 40 Minuten Verspätung trafen wir am Berliner Hauptbahnhof ein, auch davor Sonne – und Herr Kaltmamsell, den ich vor dem unerbittlichen Bleihimmel des Berliner Winters gewarnt hatte, glaubte mir mal wieder kein Wort. Der Weg zum Hotel war nicht weit vom Bahnhof Zoologischer Garten, zu meiner Überraschung war unser Zimmer bereits beziehbar.

Und zwar ein sehr schönes Zimmer.

Mein Hirn hatte bereits Pläne gemacht, ich schlug ein Frühstück um zwei im nahe gelegenen 24-Stunden-Frühstückslokal Benedict vor. Auch Herr Kaltmamsell hatte Lust darauf, und nach einer Warte-Spazierrunde von 20 Minuten bekamen wir auch einen Tisch (keine Reservierungen möglich).

Herr Kaltmamsell nahm Shakshuka und war sehr zufrieden damit, ich eine Kürbis-Frittata mit Salat (der weiße Blob links daneben war Sauerrahm mit Scharf und Tomate), ebenfalls sehr gut und vor allem mit den warmen Semmelchen aus der eigenen Bäckerei sehr reichlich. Und wir wurden freundlich und fürsorglich bedient (und auch nachmittags konsequent mit “Guten Morgen” gegrüßt, offensichtlich Anweisung).

Aus meinen Vorschlägen für den Nachmittag (ich hatte keine Präferenz) wählte Herr Kaltmamsell das nächst gelegene Ziel: KaDeWe, dort vor allem das Feinkoststockwerk. Der Weg dorthin war dann doch länger als geplant, weil wir ihn zweimal liefen: Ich stellte beim Betreten des Kaufhauses fest, dass ich meine Tasche (mit allem) im Benedict vergessen hatte. Erst im Gasthaus erschrak ich darüber, als der Restaurantchef nachsah und mit der Auskunft zurückkam, meine Tasche sei da nicht. Doch ich sprach die Bedienung, die bei uns abkassiert hatte, direkt an, und die hatte die Tasche gefunden und in Sicherheit gebracht.

Jetzt aber KaDe We – und es erwies sich die Wichtigkeit meiner Regel, nie satt einkaufen zu gehen: So satt, wie wir waren, verließen wir das Lebensmittel-Stockwerk ohne auch nur eine einzige Leckerei, es war nichts attraktiv genug.

Ausruhen im Hotelzimmer mit Lesen. Unsere fortdauernde Sattheit bestimmte auch das Abendprogramm: Statt das geplante Bistro steuerten wir eine Weinbar an, die aus berufenem Mund empfohlen worden war, die Freundschaft in der Mittelstraße.

Dort tranken wir Weine (einen Wiener Rosé, einen Beaujolais) und vesperten, Herr Kaltmamsell den Toast des Hauses, ich Brot mit Kürbisbutter und reichlich Beinschinken.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Mittwoch, 27. Dezember 2023 – Start Berlin-Urlaub mit Frühstück und Weinbar“

  1. N. Aunyn meint:

    Der Berliner Himmel am gestrigen Tag war für diese Jahreszeit absolut nicht repräsentativ.

  2. cyclamat meint:

    Lecker, im Benedict war ich neulich auch. Croque Madame zum Frühstück war ein Genuss. Das darüber liegende Hotel war auch sehr nett!

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