Journal Donnerstag, 12. Juni 2025 – Beinhaarärger

Freitag, 13. Juni 2025 um 6:16

Gerne hätte ich länger als bis Weckerklingeln geschlafen. Aber irgendwo muss ja die Miete für die schöne Wohnung herkommen, also aufstehen für Erwerbsarbeit.

Draußen ein wolkenlos sonniger Sommertag, so früh noch ganz schön frisch.

Arbeitsvormittag verhältnismäßig eng getaktet, ich schaffte ordentlich was weg.

Mittagscappuccino bei Nachbars – diese Tage sind gezählt, kürzlich ging die offizielle Info rum, dass wir ab 1. September wieder eine eigene Cafeteria im Haus haben. Allerdings tun mir die Mittagsmärsche ins Westend wirklich gut; ich nehme an, dass ich die beibehalte.

Lang herbeigesehnter Termin in der Mittagspause: Beinenthaarung. Ich marschierte in perfektem Sommerwetter (im Schatten so kühl, dass die Sonne angenehm wärmte) 20 Minuten dorthin, wurde begrüßt – und dann wartete ich. Und wartete. Und wartete.

Leider schaffte ich es nicht, umzuschalten auf Neugier, wie lange sie mich diesmal warten lassen würde, außerdem war meine Mittagspause durch einen Termin begrenzt: 16 Minuten nach gebuchtem Termin ging ich (sehen Sie, wie ich extra eine Minute aufs akademische Viertel drauflegte?) und werde nicht wiederkommen. Das war das eine Mal zu oft, dass ich trotz Termin lange warten musste: Mal weil Walk-In-Kunde, mal weil Vortermin länger, mal weil Doppelbuchung, und diesmal verschwand sie einfach im Nebenraum. Es war lediglich eine Frage der Zeit, bis ich einschnappte.

Und ich hatte richtig kalkuliert: Die SMS mit Erkundigung, wo ich sei, kam eine halbe Stunde nach vereinbartem Termin. Bye bye enthaarte Beine, zurück zum Rasieren.

Bei Ankunft am Schreibtisch hatte der Ärger den wenigen Appetit gefressen, den ich an Arbeitstagen überhaupt aufbringe. Doch irgendwann musste ich ja was essen, das waren dann Nektarinen, Aprikosen (sensationell), Flachpfirsiche und ein Restl Sojajoghurt. Dem Magen gefiel die Steinobst-Flut nur so mittel, aber leer hatte er ja auch gezwickt. Und wackelig schwindlig war ich nachmittags trotzdem, zefix.

Nach Feierabend mit der U-Bahn zum Odeonsplatz, Geburtstagsgeschenk besorgen. Tatsächlich bekam ich fast alles, was ich wollte. Es war wärmer geworden, aber immer noch nicht heiß, sondern angenehm.

Fürs Abendessen war ich zuständig (Basis: Ernteanteilsalat), doch ich sehnte mich arg nach einer Einheit Yoga-Gymnastik – auch wenn es dadurch später als sonst Abendessen gab.

Aufsicht auf eine weite Salatschüssel mit grünen Blättern, Streifen gelber Paprika, Tomatenachtel, Vierteln gekochter Eier

Mit Joghurtdressing, außerdem zugekauften Tomaten, Paprika, Eiern. Dann noch Käse, Nachtisch Honigwaffeln, Fruchtgummi, Schokolade.

Im Bett neue Lektüre: Nach Dinçer Güçyeter, Unser Deutschlandmärchen (gefiel mir gut, darüber möchte ich noch schreiben) was ganz Anderes, nämlich Science Fiction in Form von Becky Chambers, The Long Way to a Small, Angry Planet. Der ging schonmal gut los, nämlich indem die Geräusche auf dem Raumschiffs aus der Perspektive des Besitzers beschrieben wurden, durchaus mit technischer Note (die schön indirekt Information transportierte).

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 12. Juni 2025 – Beinhaarärger“

  1. Sandra meint:

    Den Ärger wegen des Termins kann ich verstehen. Geht uns bei unserer Frisörin genauso und da ist die Herausforderung, dass die Kinder anfangs noch gut gelaunt sind, aber wenn dann ein Strähnchentermin dazwischengeschoben wird und man der Dame dann noch persönlich Kaffee machen muss, anstatt endlich mal die merklich ungeduldiger werdenden Kinder dranzunehmen, dann bin ich auch seeeeehr entspannt, wenn dann während des Schneidens weitergequengelt wird. Leider ist unsere Frisörin unübertroffen gut mit Locken und mit den Kindern, dass wir ihr treu bleiben. Ich finde „Gehen“ in solchen Situationen bei allem Ärger immer sehr angenehm, denn das tut letztlich dem Gegenüber doch meist weh. Am liebsten rufe ich noch einen Kommentar im Gehen.
    Mal sehen, welcher Tiervergleich beim nächsten Studio kommt. „Haare wie Nacktmull“ wollte ich sagen, aber der hat sogar ein paar unappetitliche.
    Ps:
    Aprikosen bei Ihrem Bauern leider nicht mehr verfügbar :(

  2. Sabine meint:

    Becky Chambers! Ein großes Vergnügen, if you like that sort of thing. Ich mochte alle Wayfarer-Bände, auch das mit der Menschen-Kompostierin und dem ganz ganz achtsamen Puff.

  3. Annbellis meint:

    Ich bin auch Riesen Fan von Becky Chambers. Von der Wayfarer-Reihe war Band 2 mein Favorit, gefolgt von Band 1, aber sie waren alle sehr gut.

  4. Bobbie meint:

    Deshalb mach ich Beinenthaarung und Haare schnippeln lieber selber

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