Journal Donnerstag, 17. Juli 2025 – Immer noch Sommerpause
Freitag, 18. Juli 2025 um 6:29Ein kühler, düsterer Morgen, dennoch marschierte ich bockig ohne Jacke ins Büro. Außerdem bedrückte mich ein wiederkehrendes Arbeitsproblem – für das ich gleich in der ersten Hälfte meines Wegs eine Idee hatte, riesige Erleichterung! Den Rest des Arbeitswegs war ich mit Ausdenken von Details der Ideen-Umsetzung beschäftigt.
An der Theresienwiese kam ich mal wieder an Dreharbeiten vorbei, vom Catering-Wagen wehte Kaffeeduft herüber.
Im Büro emsiger Vormittag mit Hürden, ich brauchte eine Ibu gegen Stress-Kopfweh.
Wegen einer Info-Veranstaltung zog ich den Mittagscappuccino bei Nachbars um eine Stunde vor. Es war immer noch zapfig frisch.
Interessante Info-Veranstaltung – deren Verarbeitung durch Kolleg*innengespräch allerdings nach meiner bisherigen Erfahrung alle Team-Mitglieder bis mindestens zum Ende des Arbeitstags belegen würde, ich plante meine Tätigkeiten entsprechend.
Mein Bedürfnis nach Frischluft (kalt!) und Bewegung deckte ich durch einen Marsch zum Bäcker (großer Roggenvollkornbrotgieper), dann gab’s am Schreibtisch zu Mittag Aprikosen (mehlig) mit Joghurt sowie die restliche Gummimelone (hier wird nix weggeschmissen!).
Nachmittag mit Technik-Kämpfen – bis ich aufgab: War nicht zeitkritisch, manche Dinge funktionierten ja auch von selbst nach einer Runde Nachtschlaf.
Zum zweiten Mal in Folge wurde mir nachmitags so hungerschwummrig (warum hob das Mittagessen bitte nicht?), dass ich mir eine Hand voll Eiserne-Reserve-Nüsse aus der Schreibtischschublade reinschieben musste, unwillig und ohne Appetit.
Auf dem Heimweg sah ich, dass die Dreharbeiten vom Morgen an der Theresienwiese sich auch auf Goetheplatz und Nußbaumstraße erstreckt hatten, jetzt wurde abgebaut. Die war Luft endlich warm genug für meine kurzen Ärmel und nackten Beine, kein Frösteln mehr. Ich wäre jetzt dann doch bereit für eine weitere Runde Sommer.
Daheim erwischte ich gerade noch Herrn Kaltmamsell, der zu einer Abendverabredung aufbrach. Als Abendessen verarbeitete ich den Ernteanteil-Salat, den er eben geholt hatte: Nach zwei Vollbädern fürchtete ich nicht mehr, auf Erde zu beißen. Ins Joghurtdressing warf ich auch reichlich Oregano-Blättchen, ebenfalls aus Ernteanteil. Dann gab’s noch Roggenvollkornbrot mit Butter, zum Nachtisch Schokolade.
Vom Nußbaumpark (auch in diesem Sommer mit einem Pop-up-Biergarten belegt) hörte ich Chorgesang, allerdings eher fröhliche Spontan-Schnippsel und Jubel – das klang eher nach einem feiernden (sehr hochklassigen) Chor als nach einem Auftritt.
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In einer Funktion hat Linkedin gestern für mich Facebook abgelöst: Liebe Menschen wiederfinden. Beruflich und bis zur Albernheit verfloskelt wagen es offensichtlich auch Web-ferne Menschen, sich im Internet sichtbar zu machen.
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Wir müssen weiter darüber sprechen: Gisèle Pelicot war kein Einzelfall. Die NDR-Reporterinnen Isabell Beer und Isabel Ströh sind online auf unzählige Vergewaltigungsvideos an sedierten Frauen gestoßen. Auf Übermedien ein Interview mit den beiden Journalistinnen zu ihrem Projekt:
“‘Ihr Leben ist nach dieser Recherche in sich zusammengefallen'”.
Wie berichtet man über Opfer, die gar nicht wissen, was ihnen angetan wurde? Wie weit können Journalistinnen in ihrer Recherche gehen, ohne zu Mitwisserinnen zu werden? Wann müssen sie ihre Ergebnisse der Polizei übergeben? Und wie dreht man einen Film, wenn das zentrale Material viel zu intim und brutal ist, um es zu zeigen?
Jajaja, notallmen…
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Sehen Sie hier eine Simulation der Fahrradparkmöglichkeiten am neuen Münchner Hauptbahnhof. (Scherz.)
1 Kommentar zu „Journal Donnerstag, 17. Juli 2025 – Immer noch Sommerpause“
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18. Juli 2025 um 7:28
Der Chorgesang stammt sicher von einer teilnehmenden Gruppe am internationalen Jugendchor Festival: https://pueri-cantores.de/muenchen2025-2/
Die bei uns im Hotel nächtigenden Gruppen erfreuen auch immer wieder durch spontane erstklassige Gesangseinlagen