Journal Mittwoch, 9. Juli 2025 – Abschluss meiner Theater-Saison mit Shakespeare-Albernheit
Donnerstag, 10. Juli 2025 um 8:21Nach eigentlich besonders gutem und tiefen Schlaf eine halbe Stunde zu früh aufgewacht. Weil aber wirklich wach, stand ich auf – wohl wissend, dass ich irgendwann am Tag dafür würde zahlen müssen (ich war ja schon am Dienstag für meinen Lerchenlauf deutlich früher aufgestanden).
Der Morgen war knackig frisch, aber blauer Himmel hatte die Regenwolken abgelöst.
Angenehmer Marsch in die Arbeit, besonders frühes Einstempeln. Doch bereits in der ersten Arbeitsstunde merkte ich an Benommenheit den Schlafmangel – wie so oft hatte ich auf den Arbeitsstart besonders Konzentrations-bedürftige Tätigkeiten geschoben, weil ich dann eigentlich am fittesten bin.
Was mich aber freute: Der Tee, den ich dazu trank, ich hatte endlich die Packung Mamecha aus Berlin angebrochen. Er schmeckte mir noch besser, als ich ihn in Erinnerung hatte.
Außerdem fiel mir ein, dass ich wegen meiner Theaterpläne am Abend eh früher Feierabend machen würde – vielleicht mit Gelegenheit einer kleinen Siesta.
Abwechslungsreicher Vormittag, ich kam erst spät los zu meinem Mittagscappuccino im Westend.
Zu Mittag gab es später am Schreibtisch Ernteanteil-Gurke, Hüttenkäse, sehr gute Aprikosen.
Nach weiteren Emsigkeiten Feierabend mit Unterstunden: Letzter Theaterabo-Termin der Spielzeit. (Ich habe es nicht geschafft, mein Kammerspiel-Abo zum Resi umzuzuiehen: Als ich wollte, war es noch nicht möglich, als die Termin-Erinnerung in meinem Kalener aufpoppte, hatte ich gerade zu viel Anderes im Kopf.) Kurz vor Aufbruch rafften sich dunkelgraue Wolken nochmal zu Regen auf, aber schon am Regenradar sah ich, dass es das erstmal sein würde. Und so geschah es, Heimweg über Einkaufsstopps im Vollcorner und im Süpermarket Verdi.
Zu Hause war ich immer noch so müde, dass ich die Idee der nachgeholten Siesta umsetzte, tatsächlich eine halbe Stunde einschlief und mich danach munterer fühlte. Eine Einheit Yoga-Gymnastik mit sehr ruhigem Dehnen.
Zum Nachtmahl gab es erstmal Nektarinen- und Tomatensalat mit Basilikum aus meiner Hand.
Sehr gut, hoffentlich nicht zum letzten Mal diesen Sommer.
Dann verwendete Herr Kaltmamsell den Ernteanteil-Spitzkohl für Okonomiyaki.
Ebenfalls sehr gut.
Gespielt wurde gestern Abend an den Münchner Kammerspielen Shakespeares Was ihr wollt, das ich in den vergangenen Jahrzehnten einige Male gesehen hatte, irgendwann während des Studiums auch gelesen (und das ich jedesmal beim Stichwort “gelbe Strümpfe” assoziiere).
Ein letztes Mal Kammerspiele für diese Saison.
Zweieinviertel Stunden ohne Pause – ich profitierte auf dem engen, unbequemen Stuhl sehr davon, dass die Sitze neben mir frei waren und ich mich mal in die eine, mal in die andere Richtung ausbreiten konnte. Was ein Glück war, der Zuschauerraum war nämlich zu zwei Dritteln besetzt, für einen Kammerspiel-Abend ist das derzeit dicht.
Die Inszenierung von Lies Pauwels bescherte mir einen kurzweiligen Abend – allerdings sieht man ja das Thema Gender-Bending und die Besetzung von Frauen-/Männerrollen mit dem anderen Geschlecht aus dem Stück inzwischen in allen Inszenierungen, so dass es bei Was ihr wollt zu verschwinden droht. Pauwels arbeitete dem gegen mit einer zusätzlichen großen Szene am Anfang: Alle Darsteller*innen standen als Warhols Marilyn Monroe gestylt auf der Bühne und warfen sich in ihre ikonischen Posen – das gefiel mir.
Ohnehin: Originelles Spiel mit Kostümen und Maske, verantwortlich Johanna Trudzinski (unter anderem hatten alle Darsteller*innen ihre Schminktische auf der Bühne, mit denen auch herumgefahren wurde), auch mit dem Thema Rollen-/Schauspielen, alle (?) Schauspieler*innen traten über den Abend hinweg an den Bühnenrand und erklären sich mal kürzer, mal ausführlicher (besonders beeindruckte mich Martin Weigel). An den Bühnenrand mussten sie fürs Sprechen ohnehin treten: Diesmal trugen sie keine Kopf-Mikrofone, sondern nutzten die Examplare auf Ständern an eben diesem Bühnenrand, jeder Satz dadurch als Schauspiel markiert.
Aber so im Lauf der Vorstellung und auf dem Heimweg durch die sehr frische Nacht dominierte meine Wahrnehmung immer mehr der Gedanke, dass Shakespeares Stück selbst eigentlich schon ein rechter Schmarrn ist. Malvolio und Sir Andrew als einzige wirklich interessante Figuren – jemand sollte über die ein Stück schreiben (wie Rosencrantz and Guildenstern Are Dead von Tom Stoppard) (was wahrscheinlich eh schon existiert).
1 Kommentar zu „Journal Mittwoch, 9. Juli 2025 – Abschluss meiner Theater-Saison mit Shakespeare-Albernheit“
Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.
10. Juli 2025 um 8:31
ui, die Kombination von Stuckleiste und Lampen ist ja klasse!