Journal Dienstag, 25. November 2025 – Überstunden statt Feierabendschwimmen
Mittwoch, 26. November 2025 um 6:24Gut geschlafen, hätte gerne länger als bis Weckerklingeln sein dürfen – im Traum hatte mir gerade im Café eines kleinen Barockschlosses eine sympathische junge Bedienung einen Cappuccino serviert, der sehr interessant aussah und den ich gerne probiert hätte.
Draußen regnete es immer noch, allerdings war die Luft wärmer.
Gerade als ich meinen Marsch in die Arbeit antrat, hörte der Regen auf. Allerdings fiel mir eine weitere Beschwernis der Winterzeit auf: Rollsplit. Obwohl ich zu meinem Rock Schnürstiefel mit eng anliegendem Schaft trug, gerieten beim Gehen Steinchen hinein.
In meinen Arbeitsrucksack hatte ich auch Schwimmsachen gesteckt, ich hoffte auf pünktlichen Feierabend mit nachgeholter Schwimmrunde vom Samstag im Dantebad.
Um die Theresienwiese war jetzt der Bauzaun weg – vielleicht am Mittwoch einen neuen Versuch der Querung wert?
Emsiger Vormittag, der Himmel draußen düster, aber ohne Regen. Mittagscappuccino im Westend, ich genoss die Bewegung in nicht zu kalter Luft.
Mittagessen dann doch zu gewohnter Zeit (Termin-Hin-und-Her): Bananen, Quark mit Joghurt.
Sehr unruhiger Nachmittag mit dem Ergebnis, dass ich lieber nicht überpünktlich Feierabend machte für eine Schwimmrunde: Menschen waren persönlich im Haus, die sonst für viele Dinge schwer greifbar sind – das wollte ich nutzen. Und dann stürzten noch ein paar Sachen auf mich herein, es wurde sogar später als sonst.
Heimweg verlängert über Süßigkeiten-Einkäufe, ich sehnte mich nach Bewegung. Daheim Yoga, tat sehr gut.
Nachtmahl von Herrn Kaltmamsell ganz ohne Ernteanteil (bereits weggegessen): Dinkel-Strozzapreti mit Brokkoli und Champignons, sehr gut. Nachtisch Schokolade.
Kurzer Anfall von Bücherausmisten, ausgelöst durch die Verfilmung von Die unendliche Geschichte im Fernsehen – die ich nie gesehen habe, doch ich erinnerte mich daran, wie sehr mich das Buch beeindruckt hatte. Ich zog es aus dem Regal, errechnete übers Exlibris, dass ich bei der Lektüre schon 16 war – und wusste sicher, dass ich es nie, nie wieder lesen würde. Also weg damit. Und wo ich schon dabei war …
Nach einem Dutzend aussortierter Bücher brach ich ab, denn es formierte sich das Kriterium: Welches Buch werde ich sicher nicht vermissen, weil ich nie wieder nach ihm greifen werde? Doch damit würden fast alle Bücher rausfliegen, die ich besitze (ich weiß sehr gut, wie selten ich in den vergangenen vier Jahren seit dem Umzug an unseren Bücherschränken war), dafür war gestern Abend aber nicht der richtige Moment.
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Es gibt wieder ein Stöckchen (YAY STÖCKCHEN!), das seit einiger Zeit in der – Achtung: ein Wort, das sofort 15 Jahre älter macht – Blogosphäre herumgereicht wird.
Benutzt du Zahnseide? Ja, jeden Abend. (Nein jetzt wirklich – ich bekomme erst in letzter Zeit mit, dass das eines von den Müsste-man-eigentlich-aber-wer-macht-das-schon-Dingen wie Sporttreiben ist.)
Tee, Kaffee oder Wasser? Ja, aber in anderer Reihenfolge: An einem Arbeitstag Kaffee, Wasser, Tee, Kaffee, Tee / an einem freien Tag daheim Kaffee, Wasser, Tee, Wasser, Wasser, Wasser.
Welche Schuhe trägst du am liebsten? Im Sommer Langstrecken-fähige Sandalen, im Winter Turnschuhe.
Dein Lieblingsdessert? Richtig aromatisches, reifes Obst.
Was machst du als erstes, wenn du aufwachst? Aufs Klo gehen, dann Schlumpfklamotten anziehen.
In welchem Alter würdest du gerne bleiben? In dem bevor diese eine bestimmte Eizelle und dieses eine bestimmte Spermium zu mir zusammenfanden.
Wie viele Hüte besitzt du? Einen sehr schönen von der Hutmacherei Triska (hier kurz nach Kauf), sonst zwei Schirmmützen in Militär-Anmutung zum Wandern/Laufen.
Beschreibe das letzte Foto, dass du gemacht hast? Ein handgeschriebender Scherz auf einer Tafel vor Jacques’ Weindepot in der Heimeranstraße – den ich sofort an meinen Vater schickte.
Die schlechteste Fernsehsendung? Ich finde die meisten Fernsehsendungen schlecht – am wenigsten ertrage ich Reality TV.
Was war als Kind dein Berufswunsch im Erwachsenenalter? Astronautin, Feuerwehrfrau, Archäologin, Meteorologin (Reihenfolge nicht verlässlich).
Etwas auf deiner Wunschliste, das du nicht rechtfertigen kannst zu kaufen? Jedes von den zahlreichen Weinpaketen.
Welcher Jahreszeit fühlst du dich am meisten verbunden? Sommer. Auch wenn ich Hitze nicht mag.
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Der passende Begriff zur rechten Zeit.
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Erst kürzlich habe ich Vincent Klink im Web wiedergefunden, weiterhin fröhlich vor sich in bloggend (wieso nur kam er mir irgendwann abhanden?). Unter anderem schreibt er über seine
“Septemberreise Paris-Perigord”.
Ganz am Ende eine Formulierung, die mich ansprach:
Bei solchen Erlebnissen traf ich nie reiche Leute, sondern nur solche, die wenigstens kurzzeitig über ihre Verhältnisse leben. Letzteres, das über die Verhältnisse feiern, ohne dass man dauerhaft außer Kontrolle gerät, das ist das wahre satte Leben, das am Ende befriedigt, vielleicht auch glücklich zurückschauen lässt.
“Kurzzeitig über meine Verhältnisse leben” – ab sofort auf meiner Liste von Dingen, die mir wirklich Freude bereiten. Umso mehr als ich mit Herrn Kaltmamsell einen Partner habe, der das auch gern tut.
2 Kommentare zu „Journal Dienstag, 25. November 2025 – Überstunden statt Feierabendschwimmen“
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26. November 2025 um 8:26
Jaja, die Bücherschränke. Sind voll bei uns, randvoll gefüllt mit teilweise ungelesenen Büchern. Und wenn ich heute eine Buchhandlung sehe, denke ich mir, das sind die Bücher, die in ein paar Jahren in den Bücherschränken stehen werden. Habe auch begonnen mit dem Makulieren und hänge ebenfalls fest. Aber in den letzten Wochen entsteht ein Bild in meinem Kopf, was bleiben und was weg soll. Still digging!
26. November 2025 um 8:42
Liebe Frau Kaltmamsell, wie mich das freut! Ich habe tatsächlich über all den guten Köchen, die Sie schon erwähnten, bei Ihnen den Namen Vincent Klink vermisst. Und habe das damit erklärt, dass mein Mann und ich eben schon alt sind und – vielleicht in der internationalen Küche – nicht so ganz up to date.
Wir lesen seinen Blog (auch seine Bücher: “ein Bauch spaziert durch Wien” oder “…durch Venedig” gern. Er ist ja ein Multitalent, malt, schreibt und macht Musik. Und ist dabei bodenständig, spricht mir mitunter aus der Seele.
Erste Küchenbeeinflussung neben privaten Feinschmeckern gab uns auch Wolfram Siebeck mit. Oft gibt’s hier seine Losung zu hören “nicht an Butter sparen”.
Naja, mitunter hat er übertrieben, war aber immer interessant zu lesen.
Ach, auch hier wird gern und gut gegessen.