Journal Mittwoch, 21. Mai 2025 – 32. Rosentag
Donnerstag, 22. Mai 2025 um 9:09Sehr früher Wecker für eine Laufrunde vor der Arbeit, ich konnte bereits die Stunde davor nicht mehr schlafen.
Das Draußen düster und wenig einladend, doch es war nicht wirklich kalt und roch gut nach Wachstum. Auf den ersten Metern erwischten mich ein paar Regentropfen, aber ich wusste ja, dass das leider kein echter Regen werden würde.
Mein Körper spielte gut mit, manchmal kam ich sogar ins Gedankenlaufenlassen – doch die wollten ja doch nur die Tagesplanung nochmal und nochmal durchspielen, fühlte sich nicht sehr beflügelnd an. Doch ich genoss die sehr menschenarmen Wege.
Stephansplatz – dieser Zuhörraum wird von einem Verein betrieben.
Mein Referenz-Weißdorn.
Einige der geplanten Handgriffe standen bereits vor meinem Aufbruch in die Arbeit an (Präparieren Vase für die Rosen). Ich nahm das Rad zur Umsetzung weiter Tagesprogrammpunkte.
Müde im Büro eingetroffen, erstmal ging ich zu Abholung und Neueinrichtung meines Laptops. Ich erledigte von Letzterem so viel wie möglich drüben bei den IT-Kollegen, um einerseits bei Problemen gleich Hilfe zu haben, andererseits die heilenden IT-Fach-Vibes abzugreifen: Wir wissen ja alle, dass allein die physische Präsenz eines IT-Fachmenschen selbst hartnäckige und reproduzierbare Probleme in Luft verschwinden lassen kann (noch zuverlässiger, wenn er/sie über die Schulter schaut). Funktionierte ok, fehlende Profile/Bookmarks bemerkte ich natürlich erst zurück am Arbeitsplatz.
Wie viel von den geänderten Funktionen und Ansichten sind wohl einer wirklich zielgerichteten Weiterentwicklung geschuldet, wie viel nur der Haltung “das können wir doch nicht einfach so lassen, sonst merkt ja niemand, dass wir ihnen was Neues verkauft haben!”? Ich versuchte mir bei so manchem Fluchen vor Augen zu halten, dass 1) es ganz sicher Menschen gab, die das in dieser neuen Form viel besser fanden, 2) mir manches schwerfiel, weil die Vorläuferfunktion so schlimm gewesen war, dass ich mir seit Jahren einen Work-around zurechtgelegt hatte, der halt jetzt nicht mehr ging, aber ohnehin nie vorgesehen war, 3) der Mensch mit so ziemlich allem irgendwann zurecht kommt und Microsoft ein einziger Großversuch zum Beleg dieser These ist.
Eher durcheinanderes Arbeiten bis Mittag. Dann stempelte ich aus und radelte in die Stadtmitte, holte den Strauß mit 32 Rosen ab, den ich am Samstag bestellt hatte. Das war ja vor ein paar Jahren ein weiterer Entwicklungsschritt in den Rosentags-Ritualen: dass ich vorsichtshalber bestellte, weil ich nicht mehr sicher sein konnte, dass der Blumenhändler die gewünschte Anzahl vorrätig hatte. Was ich ich nicht auf dem Schirm hatte: Wie schwer so ein Rosenstrauß bei steigender Stückzahl irgendwann wird. Ich transportierte ihn wie geplant liegend auf meinem Fahrradkorb nach Hause, das Rad schob ich.
Rosenstrauß in bereitstehender Vase anrichten, Zurückradeln in die Arbeit, wieder besprutzelt von vereinzelten Regentropfen. Dort musste ich erstmal einiges fortarbeiten, bevor ich zu meinem Mittagessen kam: Mango mit Sojajoghurt, ein Bissen Haferriegel (eigentlich eiserne Reserve, doch er lag schon zu lang überm Mindesthaltbarkeitsdatum in der Schreibtischschublade).
Schleppendes Arbeiten am Nachmittag, ich fühlte mich so unkonzentriert benommen, als hätte ich nur drei Stunden geschlafen. Doch auch dieser Arbeitstag endete: Ich radelte heim, nahm Herrn Kaltmamsell in die Arme und gratulierte uns beiden zum Rosentag (seine Geschichte, meine Geschichte).
Diesmal feierten wir am Tag selbst, mitten unter der Woche: Ich führte Herrn Kaltmamsell nach Haidhausen ins Rue des Halles aus. Highlight war bereits die Tramfahrt dorthin: Die Linie 17 fährt nach vielen Jahren Baustelle endlich wieder über die Ludwigsbrücke und direkt zum Wiener Platz.
Der Gastraum war sehr lebhaft: Zwei große Tafeln waren für eine Festgesellschaft eingedeckt. Doch unser Abend war in keiner Weise davon beeinträchtigt, wir wurde aufmerksam und liebevoll umsorgt.
Es gab einen Cremant rosé zum Anstoßen, einen schön leichten Beaujolais Domaines Burrier Fleurie zum Essen (mitten unter der Woche!): Entenleber als Vorspeise für mich, gegenüber eine kleine Bouillabaisse, als Hauptgereicht teilten wir uns ein großes Stück Bavette.
Dessert: Crème brûlée für Herrn Kaltmamsell, Tarte Tatin für mich (besonders gut), dazu teilten wir uns noch ein Glas Süßwein.
Die Tram 17 schaukelte uns unter noch nicht ganz dunklem Himmel heim (und das trotz düsterem Wetter – ich genieße die langen Tage so sehr). Wir stellten unsere Wecker für etwas mehr Schlaf vor: Ich muss heute ohnehin wegen Handwerkerbesuch von daheim arbeiten, Herr Kaltmamsell kann später los, weil er statt in die Schule auf eine Fortbildung geht.
§
Tipp vom Bayerischen Rundfunk (wirklich einfach nachzumachen):
“Meta nutzt Ihre Daten zum KI-Training: So kann man widersprechen”.
1 Kommentar zu „Journal Mittwoch, 21. Mai 2025 – 32. Rosentag“
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22. Mai 2025 um 14:10
Herzlichen Glückwunsch zum Rosentag Euch beiden.
Noch gestern sprachen wir vom wunderbaren Fest. Herrn crocos Ipad bot ihm die Foto als Tagesbilder an.