Journal Sonntag, 5. Oktober 2025 – Zurück im münchner Daheim

Montag, 6. Oktober 2025 um 7:18

Gut drei Stunden Schlaf bekam ich hin nach dem Heimkommen um sieben. Danach war ich für den Rest des Tages etwas benommen und schlecht konzentriert, litt aber nicht.

Das Wetter war kalt und greislich – gut für uns Oktoberfestopfer (letzter Tag). Doch auch ich habe mittlerweile ein Oktoberfestritual: Ich holte im U-Bahnhof Sendlinger Tor beim Rischart Riesenbreze zum Frühstück (die ist eigentlich Biergartenbesuchen vorbehalten). Eine halbe, weil mit Herrn Kaltmamsell geteilt, schmeckte nach Apfel und Körnersemmel besonders gut mit der salzigen englischen Butter, deren Rest ich mitgebracht hatte.

Danach war ich sehr müde, traute mich aber nicht Siesta zu machen, weil ich meinen Schlafrhythmus nicht völlig aus der Kurve kegeln wollte.

Internetlesen, Gepäck verräumen, während draußen Wind wehte und Regen prasselte, die Heizung war längst aufgedreht.

Im Briefkasten hatte die Bitte um Teilnahme an einer Umfrage zum benachbarten Nußbaumpark gelegen, Absender AKIM – das Allparteiliche Konfliktmanagement in München. Über den aufgedruckten QR-Code folgte ich ihr, allein schon um die Mühe würdigen, die am stärksten von den Missständen Betroffenen einzubeziehen. Aber ich weiß doch auch nicht, wie man sie lösen kann.

Vielleicht, ging mir letzthin auf, mache ich ja doch echtes Yoga, nämlich als ich mal wieder einen Selbsterfahrungstext einer Yoga-Fan las, die nach Jahren begriff, dass es dabei gar nicht um perfekte Posen und um Leistungssteigerung geht. Ähm, eben. Sich durch Bewegungsabläufe führen lassen, Anleitung zur Atmung dabei bekommen, immer wieder angestupst werden, dabei den eigenen Körper wahrzunehmen: All das bedeutet Yoga für mich. Und ich bin fast jedesmal eine andere am Ende der Einheit als ich zu Beginn war (was allerdings bei mir auf jede Sport-Einheit zutrifft). Darf ich das Angebot höherer Bewusstseinsebenen einfach dankend ablehnen und bei Freude an Bewegung bleiben? Die ja sehr wohl meinen Alltag beeinflusst durch aufmerksamere Körperhaltung und einige Techniken, bestimmte Verspannungen selbst am Schreibtisch zu bearbeiten.

Gestern freute ich mich besonders auf eine Runde Yoga: Endlich wieder auf einer richtigen Yoga-Matte mit Griffigkeit, der Reise-Ersatz hatte deutlich mehr Anstrengung beim Halten von Ausfallschritten und Co. erfordert.

Zum Nachtmahl servierte Herr Kaltmamsell den Hokaido-Kürbis aus Ernteanteil als Schnitze aus dem Ofen, ich richtete den mitgebrachten englischen Käse an:

Von oben im Uhrzeigersinn: Cotswolds Blue (bereits halbiert), Blacksticks Blue aus Lancashire, Cornish Yarg (in Brennesseln), Gorwydd Caerphilly.

Dazu ein netter französischer Rosé, der sich vor allem mit dem (überreifen, aber gar nicht scharfen) Cotswolds Blue verstand. Mein Liebling war aber der Caerphilly – den ich diesmal im Supermarkt gar nicht gesehen hatte, wo ich doch bislang glaubte, dass er ein Standard in UK ist. Nachtisch reichlich Schokolade.

Draußen leuchteten in der regnerischen, kalten Nacht nochmal die Lichter des Oktoberfests, ich hörte und roch es auch – stellte mir auch dieses Jahr vor, wie ich um 22:30 Uhr zur letzten Schließung der Festzelte mit Wunderkerze auf dem Balkon stand, freudeberauscht “NUUUUUL!” und “AUSIIIIIS!” brüllte. Was ich vielleicht irgendwann doch machen werde.

Abentunterhaltung der Beginn der dritten Staffel Mad Men, im Bett neue Lektüre: Tonio Schachinger, Nicht wie ihr, nahm mich mit nach Wien, und ich freute mich, wie viel ich nach dem Urlaub dort mit den Ortsangaben anfangen konnte.

Lichtaus zur üblichen Zeit, war auch nach der fast durchgemachten Nacht kein Problem.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Journal Sonntag, 5. Oktober 2025 – Zurück im münchner Daheim“

  1. Neeva meint:

    Hey, so ein Wiesnschluss-Flashmob wäre echt witzig :-) Das macht man drei Jahre und schon ist es uralte Tradition…
    (Wenn man im Speckgürtel wohnt, muss man “nur” den ÖPNV meiden…)

  2. loosy meint:

    Ich erinnere mich noch, wie ich auf unserem Wales-Trip nach Reiseführerlektüre in Caerphilly unbedingt Caerphilly kaufen und essen wollte und selbst das gar nicht so einfach war. Haben ihn dann einfach in einem waliser Supermarkt gekauft, später in Birmingham gab’s ihn dann aber nicht mehr.

  3. Nadja meint:

    Als Yogalehrerin kann ich nur sagen: Angebot zum Erreichen höherer Bewusstseinsebenen darf man immer ablehnen – mache ich meist auch, denn sehr vieles ist dann halt doch nur Schwurbel. Kann dazu das sehr interessante und unterhaltsame Buch “Yoga – wie es wurde was es ist” von Gunda Windmülller empfehlen.

Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)

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