Journal Donnerstag, 30. Oktober 2025 – Warnung vor Google-Ergebnissen

Freitag, 31. Oktober 2025 um 6:25

Arbeitstagmorgen halt, one to go bis Wochenende (mit einem Allerheiligen-Feiertag, der auf den Samstag fällt – und mir damit sowohl ein verlängertes Wochenende als auch einen freien Tag mit Einkaufsmöglichkeit nimmt, schlechteste aller Möglichkeiten).

Aber immer noch bunt!

Zum Abschluss meines Arbeitswegs hörte ich erst und sah dann Falken im Flug am Neben-Bürohaus.

Erst der Kommentar einer Kollegin machte mir klar, wie on Oktober brand ich mich gestern gekleidet hatte:


Ich war ein Ahorn!

Am Vormittag zog die angekündigte kleine Regenfront mit Wolken, Wind und etwas Regen durch, dann begann das milde und sonnige Wetter, das bis Samstagabend anhalten soll.

Zu meinen Jobs gehörte gestern wieder viel Korrekturlesen. Möglicherweise ist Korrektorat das letzte Feld, in dem ich die Entscheidungsfreude und das Selbstbewusstsein meiner früheren Job-Persona beibehalten habe.

Mittags ging ich auf den Markt am Georg-Freundorfer-Platz. Die gewünschten Äpfel und Birnen bekam ich (einen Apfel gleich mal zum Wärmen in die Kleidertasche gesteckt, ich wollte ihn zu Mittag essen), doch der Käsestand war nicht da, an dem ich reichlich Einkäufe geplant hatte.

Zu Mittag gab es nach dem jetzt zimmerwarmen Apfel ein Döschen dicke Bohnen in Tomaten und eine Banane.

Aufregender Nachmittag, ich wiederhole bei dieser Gelegenheit: Glauben Sie keinem Google-Ergebnis, also diesem Text, der als Antwort auf Ihre Suche ganz oben steht. Nie. Am besten suchen Sie ohnehin mit “-AI” am Ende ihrer Anfrage, dann bekommen Sie zumindest Fundstellen im Web als Ergebnis. Die sie eh bräuchten, um den Inhalt einer “Übersicht mit KI” zu überprüfen. Was Sie, siehe oben, immer tun sollten. Mittlerweile fürchte ich, dass diese opportunistische Abkürzung, die Software-Firmen mit dem nehmen, was sie “KI” nennen, zu mehr Vertrauensverlust in Informationen führt als jedes totalitäre “flood the zone with shit”.

Auf dem Heimweg kurz Einkäufe beim Vollcorner, u.a. Käse. Zu Hause Häuslichkeiten, darunter auch mit Herrn Kaltmamsell das Reinholen der Balkonpflanzen: Am Wochenende will ich den Balkon verwintern.

Eine Einheit Yoga, nach der ich mich sehr gesehnt hatte. Spät erst kam ich zur Zubereitung meines Abendessens (Herr Kaltmamsell war aushäusig): Zuckerhut aus Ernteanteil mit Haselnussmusdressing, dazu gekochte Eier, ein Stück Käse. Nachtisch Schokolade.

Dazwischen Familien-Telefonat: Halbwegs beruhigende Nachrichten, lieber wäre mir aber, wenn niemand kaputt und am Heilen wäre.

Dann doch einen weiteren Nicky-Hausanzug aka Schlumpfklamotten bestellt (halt was ich abends zwischen Yoga und Zu-Bett-Gehen sowie morgens zwischen Aufstehen und Morgentoilette trage): Hatte ich mir zwei Jahre lang verkniffen, weil ich insgesamt drei Sets besitze, auch wenn eines davon seit Jahren zu groß ist und deutlich zerschleißt. Am Oberteil von genau diesem war Mittwochabend der Reißverschluss kaputt gegangen: Lizenz zum Wegwerfen und Neukaufen, der neue Hausanzug in exotischem Dunkelgrün! Und ich liebe Nicky-Stoff, ich Kind der 1970er.

Im Bett Michaela Murgia, Julika Brandestini (Übers.), Accabadora ausgelesen. Inhaltlich durchaus reizvoll: Der Roman lebt hauptsächlich von der Exotik der aussterbenden sardischen Kultur nach dem 2. Weltkrieg, beleuchtet aber auch die komplexe Frage von Sterbehilfe. Das alles allerdings sprachlich und erzähltechnisch schlicht und geradeaus.

§

Raissa Bretaña ist Mode-Historikerin. Hier untersucht sie, wie korrekt die Hauptdarstellerinnen der TV-Serie Mad Men gekleiden waren.

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https://youtu.be/O5qDIWBnbwU?si=wp8nPiBd0PeB7Ulx

Superspannend: Der technische Hintergrund, z.B. für das Aufkommen von Bleistiftabsätzen.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Donnerstag, 30. Oktober 2025 – Warnung vor Google-Ergebnissen“

  1. Beate meint:

    Nicky is the best! Habe mir auch wieder einen Nicky-Schlafanzug zugelegt, herrlich…

  2. Trulla meint:

    Danke für das Video. Sehr interessante Expertise der Fachfrau. Sie gab eine wirklich gute Einordnung der Kleidung in Bezug auf Alter und Funktion der drei Protagonistinnen der Serie.
    Ich habe Mad Men mit Vergnügen gesehen und auch nichts daran auszusetzen gefunden. Zudem war es sozusagen auch “meine” Zeit, die uns Frauen noch einzwängte. Bis zum Paukenschlag der Befreiung, als wir die BH’ s verbannten (zumindest vorübergehend), Hosen bevorzugten (ja, richtig, die Generation lila Latzhosen) und manche zu Blumenkindern machte.

    Mit Kleidung verbindet sich Aussage sowie Mittel zum Zweck. Ich begrüße die heutige freie und persönliche Entscheidung, wie man sich präsentieren möchte und lehne Vorschriften, die diese Freiheit beschränken, ab.

Beifall spenden: (Unterlassen Sie bitte Gesundheitstipps. Ich werde sonst sehr böse.)

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