Journal Montag, 24. November 2025 – Durchgeregnet

Dienstag, 25. November 2025 um 6:25

Tagesstart mit einem Wetter, bei dem ich sogar Winterfans Ablehnung unterstelle: Düsterer Schneeregen mit Betonung auf -regen. Auf meinem Marsch in die Arbeit erzählte das Rascheln unter meinen Schneestiefeln, dass es nachts geschneit hatte und jetzt darauf regnete. Zumindest in Münchens Mitte war es aber mild genug, dass ich kein Glatteis fürchten musste.

Nach meinen Berechnungen (letzte Novemberwoche, erster Schneefall durch) sollte die Theresienwiese nach fünfeinhalb Monaten Sperrung wieder querbar sein, also steuerte ich darauf zu.

Irrtum, mittlerweile nähern wir uns heuer einem halben Jahr, das die Fläche gesperrt ist.

Auf mich wartete ein Arbeitstag mit vollem Programm, zum Glück war übers Wochenende nur wenig dazugekommen.

Eingeplant hatte ich auch einen schnellen privaten Einkauf im Discounter (Schirm gegen Sauwetter), bevor ich mich wieder als möglicherweise höchst bezahlte Kaffeekocherin Münchens betätigte. Alles war gut geplant und vorbereitet, da mir niemand dazwischen kam, lief es wie am Floskel-Schnürchen (wo kommt diese Wendung eigentlich her? man weiß es wohl nicht genau). Und ich bekam ordentlich Stufen sowie Schritte auf meinen Bewegungs-Tracker.

Mittagscappuccino in der Cafeteria, Mittagessen nach abgeschlossener Veranstaltungsherrichtung Apfel, Persimon, Hüttenkäse.

Emsiger Nachmittag, draußen Dauerregen. Die Veranstaltungsaufräumung brachte deutlich weniger Stufen und Schritte auf den Tracker, weil alle Teilnehmenden mithalfen (ist ja ein wirklich freundliches und nettes Team).

Feierabend-Entertainment: An der Kammerspielkasse meine Abo-Eintrittskarte für den 3. Dezember umtauschen, ich war höchst gespannt, wie das rein technisch mit meinem Handy-Ticket ablaufen würde. Dorthin nahm ich die U-Bahn zum Odeonsplatz, unterm Schirm marschierte ich in die Maximilianstraße.

An der Theaterkasse musste ich erstmal als Abonnentin im System gefunden werden, das war wohl nicht einfach (ich hatte als Adressdatenbanknutzerin großes Mitgefühl). In diesem System wurde mein Platz für den Abend freigegeben, ich bekam einen Gutschein, mit dem ich selbst Ersatz buchen werde.

Zu Hause traf ich auf die Crowdfarming-Kiste, nach der dritten Ankündigung waren Mangos und Avocados tatsächlich geliefert worden. Zu meiner Erleichterung nicht als gefrorener und wieder aufgetauter Matsch, sondern lediglich mit ein paar schwarzen Tupfen – von denen ich aber nicht weiß, ob die Früchte sie nicht ohnehin gehabt hätten.

Ich turnte Yoga, die verschobene Sporteinheit vom Vorabend; jetzt war sie genau richtig.

Als Abendessen verwendete Herr Kaltmamsell Grünkohl und Lauch aus Ernteanteil, kochte daraus einen Eintopf mit weißen Bohnen – schmeckte sehr gut trotz wenig attraktivem Aussehen. Nachtisch Schokolade, Gebäck, Erdnusseis.

Früh ins Bett zum Lesen.

§

Eine BR-Beschichte aus der Serie Unser Land:
“Tödlicher Unfall: Plötzlich Witwe mit vier Kindern und Hof”.

Der Tod des Partners ist natürlich furchtbar, doch ich finde in diesem Artikel die Arbeits-Details spannend:

Auch Martin Stadler war bei der SVLFG versichert. Da er bei einem Arbeitsunfall verunglückt ist, schickt die Versicherung sofort eine Betriebshelferin. Drei Tage nach dem Unglück kommt Kathrin Schlickenrieder auf den Hof und packt mit Monika Stadler an. Es gilt, den Milchviehbetrieb mit 70 Milchkühen am Laufen zu halten. Dazu kommen 60 Hektar Land und 23 Hektar Forst, die bewirtschaftet werden müssen. Mit Martin ist nicht nur der Vater und Ehemann gestorben, sondern auch der Betriebsleiter.

Die Stadlers haben für diesen Fall vorgesorgt, mit einem Ehe- und Erbvertrag, der alles regelt. Außerdem hatte Martin seine gesamte Arbeit akribisch dokumentiert, sodass Monika direkt als neue Betriebsleiterin weitermachen konnte. “Er hat im Stall seinen Kasten gehabt, wo er seine ganzen Spickzettel drin hatte. Da stehen alle Adressen drauf oder was am Melkroboter schon immer falsch zusammengebaut war und dass man es dann bei der nächsten Wartung wieder falsch zusammenbauen muss.”

(…)

Eigentlich ist die verwitwete Monika Kauffrau für Bürokommunikation und Hauswirtschaftsmeisterin. Gerade das kommt ihr zugute, glaubt die gelernte Landwirtin Kathrin. Monika habe sich monatelang in die Fütterung der Milchkühe eingelesen, Futterproben genommen und am Ende die Fütterung der Tiere verändert – mit Erfolg. Seit der Futterumstellung hat sich die durchschnittliche Milchleistung der Kühe von 9.000 auf 10.000 Kilogramm pro Jahr gesteigert.

Überraschend für mich am Filmbeitrag: Wie tiefes Bayrisch die Berichterstatterin spricht. Ich empfehle ihn auch für einen Einblick, wie Leute in der oberbayerischen Landwirtschaft zum Beispiel aussehen und sind.

§

In Wien gibt es ein fast 120 Jahre altes Geschäft für Insekten:
“Die letzten ihrer Art: Frau Winkler und das Wiener Nachtpfauenauge”.

via @sauer_lauwarm

Die Insekten interessierten Hildegard Winkler so sehr wie die Tische, Sessel oder Kochlöffel um sie herum – gar nicht. Und die Kundschaft machte es nicht besser: “immer diese alten grau-griesgrämigen Herren”. Mit dem Geschäft, gegründet 1906 von ihrem Großvater, wollte sie nichts zu tun haben. Doch es kam anders: Seit 45 Jahren öffnet sie die alte Holztür des Ladens jeden Tag aufs Neue.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Montag, 24. November 2025 – Durchgeregnet“

  1. Tina meint:

    Der Beitrag im BR war sehr interessant, vielen Dank!

  2. Sandra meint:

    Schön, dass die Lebensmittel noch essbar sind. Unsere Orangen werden erst gar nicht geerntet. Sind noch zu nass vom Regen.

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