Journal Dienstag, 4. Januar 2022 – Keine iphone-Reparatur, Spider-Man: No Way Home

Mittwoch, 5. Januar 2022 um 7:52

Guter Schlaf, aufgewacht zu grauem Tag. Wieder keine Zeitung im Briefkasten (dafür mal wieder in zwei anderen, deren SZ-Abo mir neu wäre – wahrscheinlich eine Verwechslung, aber ich nehme nicht auf Verdacht die Zeitung aus dem Briefkasten von Nachbarn).

Mein Rettungsversuch altes iphone (Modell 6s, gekauft 4/2017 – also nicht SO alt) scheiterte leider. Vormittags hatte ich wegen der unscharfen Fotos und des schwächelnden Akkus einen Termin bei Apple in der Rosenstraße. Nach dem Ergebnis des Diagnose-Laufs wurde mir angeboten, die Kamera zu reparieren und den Akku zu ersetzen, diese 114 Euro war mir die Rettung des Geräts vor dem Status “Müll” wert. Ich wurde mehrfach gewarnt, dass ein neues Betriebssystem schon im Herbst manche Apps überfordern könnte, doch auch ein halbes Jahr längerer Gebrauch schien mir attraktiv. Zudem konnte ich das Gerät bereits nach unter eine Stunde wieder abholen, auch das kam mir entgegen.

Nur dass man mich beim Abholen enttäuschen musste: Das Öffnen des Telefons habe einen Wasserschaden angezeigt (man zeigte mir ein Foto vom Inneren mit einem roten Lämpchen), deshalb dürfe es nicht repariert werden. Von einem Moment auf den nächsten hielt ich Müll in der Hand. Zwar bin ich mir sehr sicher, dass das Gerät nie getaucht hat, doch Feuchtigkeit beim Tragen am Körper beim Joggen oder ein paar Regentropfen beim Wandern – das hatte es durchaus abbekommen. Das muss ich erst mal verdauen, bis ich mir Gedanken über ein eventuelles Nachfolgemodell mache.

Während des Wartens aufs Smartphone hatte ich beim Konen eine Jeans gekauft – wie in alten Zeiten perfekt beraten von einer Angestellten, die meinen verzweifelten Blick auf die unzähligen Hersteller-Stationen mit unter anderem Jeans aufgefangen hatte, die ihr Sortiment kannte und mir daraus Modelle nach meinen Angaben in die Umkleide reichte, mich zudem mit bayerischer Anatomie-Benennung erfreute: “Hätt i jetza ned denkt, dass Sie so lange Fiaß ham.” (Ich brauchte eine längere Jeansgröße als vermutet.) Resultat: Neben einer schwarzen und roten besitze ich jetzt auch eine klassische blaue Jeans, die mir passt. Anschließend beschwingte Lebensmitteleinkäufe.

Doch nach der Enttäuschung im Apple-Laden kehrte ich appetitlos heim, machte mir lediglich einen zweiten Milchkaffee. Später dann doch noch Frühstück: Granatapfelkerne und Banane (darauf hatte ich beim Einkaufen seltenen Gieper gehabt) mit Quark.

Den Nachmittag verbrachte ich in der Küche, denn ich hatte mich für die Abendessen-Zubereitung gemeldet: Es sollte Meatball Sandwiches geben. Das dauerte länger als erwartet (über zwei Stunden), ich wurde knapp fertig, bis wir zum vorabendlichen Kinobesuch aufbrachen: Spider-Man: No Way Home im Matthäser.

Multiplex-Kinos sind für mich ja ungewohnt; obwohl für die Vorführsäle nicht mal ein Drittel der Plätze verkauft werden dürfen, gab es eine lange Schlange am Eingang zum Check der Impf-Zertifikate. Der Film war vergnüglich (allerdings auch dieser mit zweieinhalb Stunden zu lang – gibt es ein Verbot für nur 90 Minuten lange Filme, das mir bislang entgangen ist?), ich mochte den neuen Gedanken, dass man Superschurken nicht unbedingt töten muss, sondern auch versuchen kann, sie zu bessern. Außerdem ermöglichte das Multiverse-Konzept der Handlung (das uns den Filmvorschauen zufolge erst mal bleiben wird) ein Zusammentreffen aller drei bisherigen Spider-Man-Darsteller der vergangenen Jahrzehnte: Nicht nur sah ich den gealterten Tobey Maguire wieder (der immer mein Spider-Man bleiben wird), sondern die drei hatten endlich die einzig passenden Gesprächspartner für Austausch über die vielen inneren und äußeren Seiten der Spider-Manigkeit – rührend. Zendaya und William Dafoe großartig, das Drehbuch ermöglicht mit dem Ende einen weiteren Neuanfang der Serie.

Zu Hause überbuk ich die Meatball Sandwiches als Abendessen, verwendete dazu die letzten Scheiben selbst gebackenes Weißbrot – sehr gut.

Im Bett las ich Blai Bonet, Frank Henseleit (Übers.), Das Meer aus. Ich weiß ja nicht. 1958 auf Katalonisch veröffentlicht, spielt der Roman nach dem Bürgerkrieg in einem Lungensanatorium auf Mallorca und besteht aus Monologen von einzelnen Personen (Patienten und Personal), die vage die Geschichte eines Mordes zu Beginn des Bürgerkriegs erzählen, vor allem aber die Gedanken dieser Personen über sich selbst und die anderen Monologisierer*innen.

Die spanische Version wird vermarktet als „metaphysical novel as exemplified by Dostoyevsky“ – und an Dostojewski musste ich bei den verquasten und schier endlosen theoretischen Abhandlungen über Unschuld und Schuld in den Augen des katholischen Gottes durchaus denken, über Sünde, moralisches Verderben und Versuchung – was nicht als Kompliment gemeint ist, weil IM ERNST?! Ich will mich keineswegs über Menschen lustig machen, die sich mit solchen Fragen martern, denn Marter und Pein sprechen aus diesen Monologen der Protagonisten ganz deutlich. Aber sie liegen meinem eigenen Nachdenken über Ethik sehr fern, wie fast alle Metaphysik. Mit seiner zusätzlichen Handlungsarmut und seinen angestrengt-poetischen Beschreibungen (die mögen aber ebenso wie die orthografischen und grammatikalischen Fehler der Übersetzung und mangelndem Lektorat zuzuschreiben sein) ging der Roman komplett an mir vorbei.

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Handgestrickter Gartenzaun. (Verwendet wurde Garn für Fischernetze.)

die Kaltmamsell

Journal Montag, 3. Januar 2022 – Schwimmen und gelassene Geschäftigkeit

Dienstag, 4. Januar 2022 um 8:16

Gut und lang geschlafen, bis fast sieben.

Selten begrüßte ich den Lärm des Glascontainer-Entleerens so wie diesmal beim Aufwachen: Alle Sorgen um Wegwerfmöglichkeit der Leerflaschenbatterie im Flur kurz nach Silvester waren fort. Dabei hatten wir nicht mal besonders viel getrunken: Es waren nur zufällig ein paar Flaschen Schnaps gleichzeitig ganz leer geworden.

Gemütliches Kaffeetrinken und Bloggen, Räumen der Wohnung für Putzmanneinsatz, bevor ich unter trübem Himmel, aber in milder Luft zum Dantebad radelte.

Erstmals schwamm ich im neuem Bikini: Das Oberteil erwies sich als 100 Prozent schwimmtauglich, bei der Wahl des Unterteils hatte ich mich im Schnitt verschätzt: Obwohl es passte, rutschte es bei jedem kräftigen Abschlag ein wenig, ich musste es immer wieder hochzuppeln. Nachmittags bestellte ich ein anderes Modell nach, das hoffentlich besser hält.

(Gestern Schwimmen, für heute haben wir Kinokarten, Mittwoch planen wir einen Museums-Ausflug, Freitagabend ist ein Restaurant-Tisch reserviert, Samstag kommen meine Eltern zum Wohnungsbasteln – so wird das nichts mit dem Langweilen in den Weihnachtsferien, werden Sie sagen. Ich hatte ja auch vergessen, dass die Langeweile-Phase zwischen Weihnachten und Silvester liegt, und die habe ich mit Notar, Schwiegerbesuch, Bruderwandern verpasst.)

Über den Umweg Lebensmitteleinkauf radelte ich heim. Ich freute mich, dass ich Herrn Putz 1 nach langem mal wieder traf (sonst bin ich ja während seines Einsatzes in der Arbeit), konnte mich nach ihm, seiner Familie, Zurechtkommen mit der neuen Wohnung erkundigen. Wir fachsimpelten über unsere sportlichen Betätigungen (das war schon immer unser gemeinsames Thema) und wie wir körperlichen Gebrechen entgegen arbeiten (er ist nur wenig jünger als ich), Resultat: Er versucht’s dann doch mal mit Yoga, ich gebe der Faszienrolle nochmal eine Chance.

Ich verließ die Wohnung nochmal, um beim friendly neighborhood-Optiker endlich eine neue Sonnenbrille zu bestellen (beim Isarlauf am Samstag hatte ich wieder sehr unterm Blenden der Sonne gelitten, die vom Isarkanal gespiegelt wurde), genauer: Neue Gläser für mein vorhandenes, intaktes Sonnenbrillengestell. Mit den aktuellen Gleitsichtgläsern immer noch eklig teuer, aber nicht mehr Großteil-eines-Monatsgehalts-teuer.

Frühstück erst nach drei: Selbstgebackenes Brot, den Rest der Country Paté, Granatapfelkerne und Birne. Zu viel, wieder zwickte der Bauch – ich lerne es einfach nicht.

Wäsche gewaschen, Internet gelesen, Zeitung gelesen, in die empfohlene deutsche TV-Serie um eine Medienanwältin geguckt, Legal Affairs – die erste Folge machte tatsächlich einen guten Eindruck.

Zum Nachtmahl gab’s Reste vom Vorabend, also Kürbis-Lasagne, dazu einen Blattsalat. Nachtisch spanischer turrón – hart und weich.

§

In der gestrigen Süddeutschen eine interessante und nahegehende Reportage über die Folgen der Flutkatastrophe in den kommunalen Verwaltungen des Ahrtals (€):
“Wie es ist, in einer Katastrophe zu funktionieren”.

Sie mussten Todesurkunden ausstellen, Meldebescheinigungen ausgeben, sie mussten überlegen, was mit den Brückenresten passiert, die in der Ahr trieben, und was mit den Grabsteinen, die auf dem Friedhof umgerissen wurden. Sie mussten die Katastrophe verwalten. Aber kann das überhaupt gutgehen, wenn eine Behörde, durchstrukturiert in Dezernate, Abteilungen, Vorzimmer, auf etwas trifft, das weder Struktur noch Ordnung hat?

(…)

Am Tag nach der Flut trafen sich einige Abteilungsleiter und die Einsatzkräfte, aber die konnten nichts mit den Ortsangaben anfangen. Der Stadtteil Walporzheim war für sie der Untereinsatzabschnitt 7. Zwei Tage lang mussten Bauzeichner die Stadtpläne umzeichnen, damit sich Verwaltung und Einsatzkräfte verstehen. Zwei Tage.

(…)

Nach der Flut hatten die Abteilungsleiter überlegt, was alles organisiert werden muss, Duschzelte, Dixi-Klos, Internetempfang – und dann teilten sie sich auf. Ronstadt kümmert sich bis heute um die Verpflegung, er entscheidet, was er entscheiden kann, und wenn er etwas nicht entscheiden kann, ruft er den Bürgermeister an, etwa als er 20 000 Wasserbehälter bestellen wollte. Normalerweise hätte es Monate gedauert, eine Ausschreibung zu machen, Angebote einzuholen, Preise zu vergleichen. Aber dafür hatte er keine Zeit.

Auch hier sind offensichtlich neue Verordnungen nötig, die Kommunalverwaltungen für den Katastrophenfall trainieren (ähnlich Brandschutzübungen) – und ihnen im Ernstfall den dafür nötigen rechtlichen Bewegungsspielraum lassen.

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Leider habe ich keine Geduld für all die TV-Shows weltweit, in denen Supersänger, -stars oder -tänzer gesucht werden. Umso dankbarer bin ich, dass manchmal Highlights davon als Schnippsel bei Twitter geteilt werden – zum Beispiel dieser.

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Gibt’s in Corona-Jahr 3 überhaupt noch Sportvorsätze Anfang Januar? Wenn ich mir den Normalbetrieb auf meinen Joggingstrecken ansehe, sind die Sport-fähigen längst alle da. Trotzdem lustig:
“How animals would run if they were human”.

via @Klugscheisser

die Kaltmamsell

Journal Sonntag, 2. Januar 2022 – Schlumpftag mit Brotbacken

Montag, 3. Januar 2022 um 8:14

Endlich mal wieder lang geschlafen. Zum Anblick des Morgenrosas aufgewacht – und gleich mal gehadert, weil ich somit bereits so viel Tag verschlafen hatte (es war dreiviertel acht).

Vor allem anderen Teig für Pane Vallemaggia abgewogen und losgeknetet. Angepeilt hatte ich das Brotbacken schon für Silvester, doch der alte Weizensauerteig rührte sich auch nach dem dritten Auffrischen nicht so, dass ich ihm vertraut hätte. Nach dem vierten Auffrischen verwendete ich ihn erst gestern (und setzte die Hefemenge vorsichtshalber als Booster rauf). (“Booster” hat sich als ausgesprochen praktisches Wort erwiesen, nicht wahr?)

Dann erst sah ich nach Herrn Kaltmamsell und kochte uns Milchkaffee (derzeit wieder mit Hafermilch, die mir als Grundlage dafür immer noch besser schmeckt).

Oben im Bild sehen Sie das schöne und hochwillkommene Kundengeschenk zu 100 Jahren Hofbräuhaus-Mühle: eine große Teigkarte. Ich bekam sie, als ich dort u.a. bayerisches Manitoba-Mehl für eben dieses Brot kaufte. Sie misst 145×98 mm, das Material ist flexibler als das Hartplastik, das ich von den kleineren Teigschabern kenne; damit ist einem so weichen Teig wie dem für italienische Weißbrote (oder in diesem Fall Schweizer) deutlich besser beizukommen.

Das Brotbacken dauerte ziemlich lang, draußen schien nochmal Sonne – in der Küche kämpfte ich wieder damit, dass sie winterschräg auf alle Arbeitsflächen vordrang, diesmal ließ ich den Rolladen herunter. Ich schlumpfte im Nicki-Anzug rum (die beiden in meinem Besitz zerfallen langsam, hoffentlich bietet Tchibo nächsten Herbst Ersatz an – bitte wieder in Nicki), ging erst in die Dusche, als der zweite Laib im Ofen war.

Um halb drei gab’s Frühstück vom ersten Laib mit florentiner Olivenöl – köstlich und der Anlass des Backens. Den zweiten Laib brachte ich mit dem Radl der Ölschenkerin nach Neuhausen. Mittlerweile war die Sonne verschwunden, doch auch unter düsterem Himmel wehte die Luft geradezu lau.

Bei meiner Rückkehr bestand Herr Kaltmamsell darauf, gelüftet zu werden: Wir machten uns auf einen Spaziergang um die Theresienwiese, tauschten Neues aus, das wir aus unserer Internetlektüre der vorhergehenden Tage gelernt hatten.

Daheim bügelte ich alles weg, hörte dazu laut die vertraute Musik zur West Side Story-Verfilmung von 1961. Zwar hatte ich sie entgegen meiner Erinnerung nicht auf CD oder Festplatte, doch jetzt nützte der Pro-Zugriff auf Spotify.

Nachtmahl aus der Hand von Herrn Kaltmamsell: Kürbis-Lasagne. Ich war für den Aperitiv zuständig.

Endlich eine Aufnahme meines 4.-Welle-Drinks Whiskey Sour (mit Meyer-Zitronen-Saft), die ihn nicht nach Spülwasser aussehen lässt.

Nachtisch Schokolade, dem anschließenden Bauchdrücken nach schon wieder zu viel.

Ins Bett mit der freudigen Aussicht, am Montag NICHT arbeiten zu müssen.

§

Es ist wohl wieder die Jahrezeit der Abnehmtipps, denn alle scheinen zu wissen: Dünner ist besser, immer.
Außer halt, dass das Blödsinn ist. Deswegen zur Erinnerung:
– Man kann dick UND gesund sein.
– Man kann dick UND sportlich sein.
– Abnehmen macht nicht automatisch gesünder.
– Bewegung hat laut allen empirischen Studien positiven Einfluss auf die Gesundheit (es gibt Ausnahmen wie Erschöpfungssyndrom).
– Diskriminierung wegen Dicksein ist schädlicher als das Dicksein. Und hält zum Beispiel von Bewegung ab: Ein Dicke kostet es deutlich mehr Überwindung ins Schwimmbad zu gehen oder zum Laufen als eine Dünne.
– Die Körperformen anderer Leute gehen dich nichts an.

die Kaltmamsell

Fotorückblick 2021

Sonntag, 2. Januar 2022 um 13:53

Auf Anregung von Joël – und weil das eine gute Idee ist!

Januar

Schneespaziergang mit Herrn Kaltmamsell im Forstenrieder Park.

Februar

Die erste Bestellung bei und Lieferung von Crowdfarming.

Die Vormieter der neuen Wohnung sind ausgezogen.

März

Ausräumen alte Wohnung.

Ausblick Küche neue Wohnung – wir sind umgezogen.

April

Torrijas-Backen für Ostern.

Osterspaziergang mit Papa.

Mehr Schnee.

Angewandert von Pasing aus die Würm entlang.

Mai

Eine von vielen Aufnahmen aus der neuen Wohnung Richtung St. Matthäus.

Heirat vor 25 Jahren.

Corona-Frise.

Mein neuer Wandschrank.

Juni

Wiederaufnahme des Joggens.

Erstes auswärtiges Essen nach Ende der pandemischen Gastronomieschließung: Alte Utting.

Das zweite dann gleich fein in der Acetaia zur Sommersonnwende.

Zweitimpfung gegen Corona, riesige Erleichterung.

Juli

Den Buschbohnen gefällt es sehr gut auf dem Balkon und an dem vorhandenen Klettergitter, meine Mutter hatte vorgepflanzt.

Hochwasser zerstört ganze Dörfer in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Die Isar schäumt, richtet aber keinen Schaden an.

Der neue Balkon wird mit Teppich sehr wohnlich.

Wiederaufnahme des Schwimmens im Schyrenbad nach Wiedereröffnung der Freibäder.

August

Im zweiten Jahr ohne Oktoberfest wird die Theresienwiese richtig wiesig.

Besuch aus Berlin, Besichtigung des neuen Volkstheater-Baus.

Wiederaufnahme des Crosstrainer-Strampelns in der renovierten Halle des MTV.

Besuch aus Luxemburg, gemeinsam am Chiemsee.

Wanderurlaub im Bayerischen Wald (Foto: Herr Kaltmamsell, mit den rudernden Armen ein Lieblingsfoto des Jahres).

September

Urlaub in Berlin: Neu gestaltete Ausstellung im jüdischen Museum.

Untergebracht sind wir wieder im Oderberger, diesmal nutze ich auch das Schwimmbad.

Ausblick beim ersten Kabarett-Abend seit Pandemie-Beginn: Hazel Brugger im Hof des Deutschen TheatersMuseums, mit dabei die größten Teile der Bruderfamilie.

Ausflug nach Riedenburg zum Geburtstag des Herrn Kaltmamsell.

Ausblick beim Wahlhelfen zur Bundestagswahl.

Oktober

Ausflug mit Schwiegers nach Bad Mergentheim.

Zurück über DinkelscherbenDinkelsbühl.

Feines Essen beim Dantler.

Abwandern bei Fürstenfeldbruck.

Die vierte Welle beweist die Prognosen der Experten: Die zu niedrige Impfquote kann die Ausbreitung der Virus-Mutation Delta nicht stark genug bremsen.

November

November-Wanderung nach Wolfratshausen.

Nochmal Kabarett, erstmals im Lustspielhaus: Pigor & Eichhorn.

Erste Käselieferung von Crowdfarming.

Seltenes Homeoffice – an provisorischem Tisch, den alten haben wir samt Stühlen weggegeben.

Erster Schnee.

Nach Langem mal wieder Adventskranz.

Dezember

Joggen geht mittlerweile wieder sehr gut.

Adventspaziergang nach Schambach.

Einer von mehreren Einsätzen als Schöffin am Amtsgericht.

Heilig Abend mit Spaziergang

und zu Weihnachten Christmas Pudding.

Beim Notar letzte Dinge der Eltern geregelt.

Mit Bruder die Osterseen erkundet.

die Kaltmamsell

Journal Samstag, 1. Januar 2022 – Verkürzter Neujahrslauf und West Side Story (2021)

Sonntag, 2. Januar 2022 um 10:15

Erste Leistung des neuen Jahres: In die Überschrift zu diesem Blogpost die korrekte Jahreszahl einzutragen. Könnte ich mich eigentlich wieder hinlegen.

Nach einem sensationellen Sonnenaufgang in Rosa freute ich mich besonders auf meinen Lauf ins Neue Jahr, ich wollte die Runde vom 1. Weihnachtsfeiertag wiederholen, aber halt im Sonnenlicht. Also schlüpfte ich in die nicht ganz warme Herbst-Laufkleidung und nahm kurz vor zehn eine U-Bahn zum Odeonsplatz.

Leider wurde dieser Neujahrslauf deutlich kürzer als geplant: Meine Waden, vor allem die linke, knüllten sich bereits nach 45 Minuten schmerzhaft; nach einer Stunde hörte ich auf mit Joggen und spazierte die restliche Strecke. Das war schon auch schön. Aber auch der Handy-Akku machte mal wieder auf halber Strecke schlapp (von 60 Prozent auf Null), und ich wurde gleich beim ersten Lauf des Jahres um die Hälfte meiner Tagesschritte gebracht. (Und über die Hälfte der Fotos wurden unscharf – ich folge einem Tipp und habe einen Reparatur-Termin im Apple Schtore geholt.)

Erfreulich: Vogelzirkus. Im Englischen Garten grasten Gänse auf den Wiesen, und es landeten immer wieder weitere Gänse zu zweit oder dritt darin – mit sehr lautem Quaken, das ja wohl nur “AUS DER BAHN!” heißen konnte. Ich sah fliegende Schwäne über den Isarauen, Zwergtaucher auf/in Isarkanal und der Isar selbst, Süßwassermöven, viele Kohl- und Blaumeisen, hörte Amseln zetern und Bienen summen, letztere sah ich auch fliegen – das kann doch nicht gut sein im Januar?

Blick vom Monopteros; dem Müll nach zu schließen war hier ausführlich Silvester gefeiert worden.

Unter der Kennedy-Brücke (das Schild “Fußgängerweg” ist seit Monaten verschwunden – wurde eh von Radler*innen ignoriert). Die Isarauen waren nicht so leer wie an Weihnachten, aber immer noch menschenarm.

Vom Tivoli nahm ich eine Tram zurück nach Hause, dort ausführliche Körperpflege.

Frühstück: Viel Country Paté vom Silvestermenü, Obstsalat aus Dosenpfirsich, Birne, der letzten Orange vom adoptierten Baum (jetzt ist aber erst mal gut, die dritte Lieferung habe ich lieber erst für April terminiert).

Ich stellte fest, dass ich mich überraschend sehr am neuen Barschrank freue, den ich am Vorabend eingeräumt hatte: Oben die Gläser, im unteren Teil die Spirituosen.

Auf instagram brach wieder Begeisterung für die Chaiselongue im Hintergrund aus: Ja, sie ist wirklich sehr schön, aber leider nur zur Deko (und für die Ablage von Bügelwäsche, rechts nicht sichtbar) nutzbar. Die Sitzfläche ist zu hoch und zu hart für angemessen bequemes Langliegen, außerdem viel zu wenig tief für eine Ausstattung mit weichen Kissen – entweder Kissen oder Sitzen/Liegen. Aber hier macht sie sich sehr gut und wird nun doch vorerst nicht verkauft.

In einem Sessel im sonnigen Wohnzimmer las ich Zeitungen und SZ-Magazine restlos auf, das fühlte sich schön ordentlich an. Für den frühen Abend hatte ich ein Kinoticket gekauft: Ich spazierte ins Neue Arena, um die Neuverfilmung Steven Spielbergs von West Side Story zu sehen (Herr Kaltmamsell schätzt alte Musicals ohnehin, auch die Musik von diesem, wollte aber keines sehen, das so schlecht ausgeht).

Ich verbrachte einen vergnüglichen Abend: Da die Musik zur Verfilmung von 1961 eine der wenigen Schallplatten im Haus meiner Eltern war, kenne ich sie bis zum letzten Triangel-Schlag und konnte unter der Maske schön Lip-Synchen. Die Verfilmung ist eine nur behutsame Aktualisierung (u.a. liefert das Drehbuch eine Motivation der Situation mit dem bereits fortgeschrittenen Abbruch des Stadtviertels, das Platz für das Lincoln Center machen soll / die weiblichen Figuren bekommen back stories und Tiefe / Doc’s Drug Store wird von seiner Frau Valentina geführt – gespielt von der greisen Rita Moreno, der Anita aus der Verfilmung von 1961, die auch in Abwandlung zur 1961er-Version den Song “Somewhere” bekommt), vor allem aber eine Homage an die alte Version, inklusive der künstlichen Ausleuchtung mit mehreren Lichtquellen und bei Nahaufnahmen Spots auf die Augenpartien, mit fast identischer Farbigkeit und Kostüm. Doch die Besetzung ist erheblich diverser, unter anderem sind die Protagonist*innen nicht so hübsch, wie ich es von Hollywood und vor allem von Musicals gewöhnt bin, statt dessen Charakterköpfe. Auf jeden Fall sehenswert (durch die Nähe zum 60 Jahre älteren Vorbild möglicherweise für die Nachwelt dereinst verwirrend).

Sehr spätes Abendessen, da der Film über zweieinhalb Stunden dauert: Kasha von Silvester, Früchtebrot mit Butter, Schokolade (zu viel, ich ging mit Bauchdrücken ins Bett).

§

RIP Betty White – hier ein wunderschöner Schnippsel aus den Golden Girls.

die Kaltmamsell

Journal Freitag, 31. Dezember 2021 – Silvester mit Weinabenteuer

Samstag, 1. Januar 2022 um 9:01

Gestern sollte der Teil meiner zweieinhalb Wochen Urlaub beginnen, in dem mir idealerweise langweilig wurde: Keine Pläne, nur vage Ideen, also bitteschön Ruhe und Frieden – bis man aus Planmangel auf Einfälle wie Puzzle oder Topflappenhäkeln kommt.

Der Tag war sehr mild und wunderbar sonnig. Nach Bloggen, Jahresendfragebogen und einer kleinen Runde Yoga erledigte ich kleinere Tüchtigkeiten: Neue Schneestiefel imprägniert (wäre ich nicht selbst draufgekommen, weil sie ganz aus Plastik sind, doch die Verkäuferin fragte: “Imprägnierspray dafür haben Sie?”), die alten weggeworfen, Wanderstiefel mir Bürste vom Vortagesmatsch befreit, Loch in grobem Strickpulli geflickt.

Der Weizensauerteig war auch beim zweiten Auffrischen nicht aktiv genug geworden, also verschob ich das Brotbacken auf Sonntag. Fürs Abendessen würde Herr Kaltmamsell sorgen.

Frühstück um eins waren Granatapfelkerne, Orangen, Apfel mit Mohn und Joghurt.

Das herrliche Wetter zog mich trotz der Aussicht auf Menschenmassen raus auf den Südfriedhof und ans Ufer der Isar; Mütze oder Handschuhe waren in Temperaturen um die 14 Grad unnötig.

Die Isar floss recht munter, die milchige Farbe des Wassers wies auf Schneeschmelze hin. Unter der Wittelsbacherbrücke versuchte sich ein Neopren-Mensch in Surfen einer Miniwelle.

Daheim finalisierte ich den Post mit Lieblingstweets von November und Dezember, jetzt war auch das Blogjahr abgeschlossen.

Für den Abend hatten wir uns ein Weinabenteuer vorgenommen:

Wir hatten schon vor Längerem von Herrn Schwieger diesen alten Wein geschenkt bekommen, Pommard Rossignol Jeanniard 1979, und wollen ihn jetzt probieren. Ich bat meine Twitter-Timeline um Tipps für dieses Vorhaben: Korken reindrücken (weil sicher zu bröslig zum Rausziehen), gleich durch ein feinmaschiges Sieb dekantieren, nicht zu lange an der Luft lassen.

Schon Herr Schwieger hatte keine große Hoffnung gehabt, dass der Wein noch gut sein würde – und so war es dann auch: Er roch verdorben und schmeckte nur sauer. Wir ließen ihn mal stehen, vielleicht würde Luft etwas Gutes damit machen.

Zum Silvestermenü machten wir statt dessen einen Pouilly Fumé auf, der ein bisschen Luft brauchte und sehr gut dazu schmeckte. Aperitif waren Manhattans gewesen.


Foto: Herr Kaltmamsell.

Country paté nach Delia Smith, bread sticks mit Kräutern drin, Jakobsmuscheln auf Rosmarin gespießt, Buchweizengemüse mit Entenleber. Zum Nachtisch gab es Dosenpfirsiche mit Eiscreme, edlen spanischen Brandy (beides hatten wir ja an Heilig Abend nicht mehr geschafft).

Ins Bett noch vor elf, ein bisschen gelesen.

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Ein Pfleger erzählt in einem Twitter-Thread von typischem Silvester in der Notaufnahme und warum Böller nicht das Problem sind.

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Noch ein Jahresrückblick – aber gleich für 2022.

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https://youtu.be/tPLDhVIDEDc

die Kaltmamsell

Lieblingstweets November/Dezember 2021

Freitag, 31. Dezember 2021 um 17:36

die Kaltmamsell