Zehn Alltagsfragen

Donnerstag, 6. April 2006 um 14:18

Frau Klugscheißer möchte wissen:

1. Das erste, was Du kurz nach dem Aufwachen tust?
Arbeitstags: Aus dem Bett und an die Fensterbank auf den fiependen Wecker stürzen.
Freientags: Auf den Wecker linsen, wie spät es ist.

2. Der erste Impuls nach dem Aufstehen?
Pieseln.

3. Frühstück oder kein Frühstück?
Arbeitstags: Kein Frühstück, den Café con leche (spanischer Espresso aus der spanischen Alu-Cafetera, mit viel heißer Milch aufgegossen) nehme ich mir im Thermobecher für die Zugfahrt mit.
Freientags: Zwei große Schalen Café con leche mit geschäumter Milch im Wohnzimmer vorm Laptop.

4. Nach welchen Kriterien wählst Du jeden Morgen Deine Kleidung aus?
Am Morgen eines Arbeitstags: Ich beneide Frau Klugscheißer sehr um ihre berufliche Standardkleidung. Meine Kriterien sind unter anderem
– das Wetter (müssen feste Schuhe dazu passen?) und die Jahreszeit,
– das Tagesprogramm (kann ich hohe Absätze tragen oder werde ich weite Strecken laufen müssen?),
– der Lagerbestand an sauberer und gebügelter Kleidung (ist das einzige zu dieser Hose passende Oberteil gerade in der Wäsche? Ist ein weißer BH sauber, den ich unter dieser weißen Bluse tragen kann?),
– der Status des Körpervolumens (hält die weiße Hose?),
– der Rasierzustand meiner Beine (Hose oder Rock?),
– Vorhandensein von Neuerwerbungen (in diesem Fall habe ich mir aber immer schon beim Kauf am Vortag überlegt, womit ich das Teil gleich am nächsten Tag tragen kann).
Ja, das ist kompliziert. Deswegen bin ich jeden Tag sehr froh, wenn ich etwas gefunden habe und werde nie verstehen, warum manche Menschen sich aus reinem Spaß mehrfach am Tag umziehen.

Am Morgen eines Freientags: Spaß! Bequeme rote Schuhe, mit barocken Madonnen bedruckte enge T-Shirts, bunte Röcke, verknitterte Hosen, riesige fließende Hemden etc.

5. Ein persönlicher Gegenstand ohne Funktion, den Du mitnimmst, wenn Du die Wohnung verlässt?
Nichts ohne Funktion. Je weniger ich bei mir habe, desto wohler fühle ich mich.

6. Das erste, was Du tust, wenn Du wieder Deine Wohnung betrittst?
Arbeitstags: Ich ziehe mich aus (um mich dann in einen schönen Undress zu kleiden).
Freientags: Wohnungsschlüssel auf die Fensterbank rechts von der Wohnungstür, im Kammerl die Schuhe ausziehen, Schuhspanner rein.

7. Darauf hast Du Dich den ganzen Tag gefreut?
Mitbewohner anschaun, essen.

8. Das letzte, was Du vor dem Zubettgehen tust?
Cafetera für den nächsten Tag laden, mich herzend und küssend vom Mitbewohner verabschieden, in mein Schlafzimmer gehen.

9. Dein letzter Gedanke vor dem Einschlafen?
Was auch immer mich in diesem Moment ruhig und glücklich macht. Das kann eine Szene aus der Fernsehserie sein, die ich gerade gesehen habe, die Aussicht auf Isarjoggen am nächsten Tag, eine Fantasie, die mir gerade einfällt, die Erinnerung an ein Gespräch.

10. Träumst Du in Farbe oder schwarz-weiß?
Die wenigen Male, an die ich mich überhaupt erinnere (vier, fünf Mal im Jahr) in Farbe.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Zehn Alltagsfragen“

  1. Martina meint:

    Ein ähnlich intimes Verhältnis habe ich auch zu meiner Cafétiere (Edelstahl), doch wirklich begeistert haben mich die Kriterien für die Textilauswahl. Ja, genauso ist es. Und das auch nur an Tagen, an denen man nicht aus der Haut fahren will und eigentlich die Garderobe eines ganz anderen Menschen bräuchte…

  2. Pernod meint:

    Auch wenn es nicht dem Klischee entspricht: Auch manche Männer stehen vor dem Schrank und verzweifeln.

    Passen die Socken zu den Schuhen?
    Welche Schuhe überhaupt, wie ist das Wetter?
    Ist heute externer Besuch im Büro?
    Also Anzughose oder Jeans?
    Muß ich mich heute rasieren?
    Hemd oder Pullover?
    Passt das Hemd zu den schweren Stiefeln?
    Nein? Dann doch lieber den Pulli?
    etc.

    Machmal denke ich mit Wehmut an die Zeiten zurück da ich noch reiner Anzugträger war. Das war einfach, ging schnell und sah immer gut aus.

  3. Ludovika meint:

    deine zehn alltagsfragen eignen sich super für die mailing-liste WdT (Wort-des-Tages)- ich hoffe, sie für meine moderation dort verwenden zu dürfen?
    gruß von Lu

  4. die Kaltmamsell meint:

    Aber ja, Ludovika, diese Listen sind ja zur Verbreitung da.

  5. Ludovika meint:

    Danke!!!

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