Zeit für eine Runde politische Naivität
Samstag, 13. November 2004 um 8:49Wenn die Leute wüssten, wie harmlos wir Nachkommen der Einwanderer sind, würden sie sich vielleicht nicht mehr so fürchten. Und bräuchten nicht mehr NPD oder DVU wählen. Dazu müssten wir Gastarbeiterkinder aber als solche zu erkennen sein. Mir zum Beispiel sieht man gar nicht an, dass meiner Väter Väter Väter und meiner Mütter Mütter Mütter nicht innerhalb der heutigen deutschen Grenzen wohnten.
Don Dahlmann hat unsereiner Gastarbeiterkinder in seinem Shirt-Shop ermöglicht, deutlich auf unsere Abstammung hinzuweisen: Kaufen!
die Kaltmamsell25 Kommentare zu „Zeit für eine Runde politische Naivität“
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.
13. November 2004 um 9:01
mo hätte gern ein t-shirt mit
“1/16 polnischer landadel”
geht das mit der bepflockung?
13. November 2004 um 9:05
Ironischerweise sind die Leute ja genau da gegen Ausländer voreingenommen, wo es besonders wenige gibt…die fürchten sich quais vor einem Phantom, vor jemandem, den es fast gar nicht gibt, wo sie wohnen. Ist schon sonderbar…
13. November 2004 um 9:25
Na klar. Deswegen laesst sich auch immer alles so prima auf die Juden schieben. Davon gibt’s naemlich wenige. Je weniger es gibt, desto mehr “schuld” sind sie. Laengst erwiesen. Vorurteile setzen sich nun mal ungern der Konfrontation mit der Realitaet aus. Ist doch ganz logisch. Je weniger man ueber Menschen wirklich weiss, desto ungestoerter kann man sich eine Meinung ueber sie bilden!
13. November 2004 um 9:37
Eben! Nächsten Sommer organisieren wir eine Gastarbeiterkind-Verschickung in ostdeutsche NPD-Hochburgen. Alle in den T-Shirts.
13. November 2004 um 9:40
mo, Obacht, da kann der Don ja gleich eins mit “Klassenfeind” machen.
13. November 2004 um 11:22
1/4 polnischer Landadel hielte ich für mein Shirt angemessen.
13. November 2004 um 12:44
Ihr habt Ideen. Dieses Shirt kann man selber gestalten.
13. November 2004 um 13:26
Bis auf wenige Ausnahmen gibt keine wirkliche Ausländerfeindlichkeit sondern Konflikte zwischen Zuwanderern der n-ten Generation und Zuwanderern der (n-x)-ten Generation. So!
13. November 2004 um 17:20
Bin leider kein Gastarbeiterkind.
Bin Gastarbeiter.
13. November 2004 um 17:29
RAUS!
13. November 2004 um 23:40
Warum wird die Angst vor radikalem Fanatismus immer so glatt in Ausländerfeindlichkeit umgedeutet? Hier im Osten leben zum Beispiel viel mehr Asiaten als Moslems, nur hört und liest man über diese Volksgruppe nichts negatives. Wo bleibt denn da der vielbeschworene ostdeutsche Ausländerhass?
13. November 2004 um 23:44
Muss ich als Nordfriese dann Angst haben, bald in Züchtungslager für die nordische Herrenrasse geschickt zu werden?
14. November 2004 um 5:04
ich will lieber einen kuschelnicki haben.
in rosa.
und dass wir uns alle lieb haben.
kann mir mal jemand den nacken kraulen?
14. November 2004 um 5:57
Nur wenn RTL so* ein Format gut an die Werbekunden kommuniziert kriegt, Herr Albertsen. ;-)
*Die Variante ohne besonderes Zuchtziel läuft ja wohl im neuen Jahr an …
14. November 2004 um 8:56
Jeremin, das ist es ja: Die Ablehnung gegen Ausländer ist in Deutschland (und in der Schweiz) dort am größten, wo am wenigsten solche leben.
Andererseits haben Vietnamesen durchaus schon mal den Volkszorn in Form von Brandanschlägen auf Wohnheime zu spüren bekommen.
Herr Albertsen: Frau Myko ist mir zuvor gekommen, ich hatte auch sofort die Vision eines Fortpflanzungswettbewerbs. In einen Container kommen Blonde, in den nächsten schwarzhaarige, in einen weiteren dunkelhäutige. Die Gruppe, die in den nächsten fünf Jahren die meisten Nachkommen hervorbringt, hat gewonnen und bekommt eine Daily Soap am Nachmittag. (Hey, SAT1/Pro7-Gruppe, untersteht Euch zu klauen. Es gibt Zeugen.)
Dort könnte mo dann gleich die Wirksamkeit seines Kuschelnickis testen.
14. November 2004 um 11:18
Die Sieger-mann/frauschaft würden dann schon im Vorfeld feststehen. Siehe auch gutachterliche Stellungnahme der Fürstin Gloria über “Fertilität und Virilität und deren Einflussfaktoren auf die Populationentwicklung unter besonderer Berücksichtigung des Schnackselns”.
Hinweis: Für die Versuchsreihe “blond” und den Stichworten “nordisch” und “Herrenrasse” steht umfassende deutschsprachige Literatur aus der Mitte des 20ten Jahrhunderts bereit.
14. November 2004 um 12:14
Geisterte da nicht diese Vorankündigung durch die Presse: “Deutschland sucht den zeugungsfähigsten Mann?” Wo sie ein Spermarennen veranstalten wollten und der Gewinner eine Fraue schwängern durfte? Aber vielleicht war das nur ein Aprilscherz und ich hab ihn wieder nicht verstanden.
Im übrigen meine ich mich zu erinnern, dass es da Mitte des vorigen Jahrhunderts nicht darum ging, wieviel Nachwuchs man zeugte, sondern von welcher Qualität. (Definiere: Qualiät. Wobei viele meiner Geschlechtsgenossen wohl nichts dagegen einzuwenden hätten, als Zuchthengste benutzt zu werden, wenn sie auf große Blondinen losgelassen würden.
14. November 2004 um 13:55
aber was hülfe denn die begattung teutonischer blondininnen von schifferesken äusseren, wenn der gezeugte nachwuchs in pisa-folgestudien wieder nur erbärmlich zu den finnen und finininnen heraufschauen könnte?
oder, herr albertsen, ist bei Ihnen “droepje for droepje qualitaet?”
14. November 2004 um 17:54
Herr Albertsen, bevor jetzt Männer zu Schwärmereien verleitet werden sei daran erinnert dass es auch für den männlichen Part Idealvorstellungen gab. Die drei Bs und auch noch die Sache mit Stahl, Leder, Windhunden.
Enttäuscht?
14. November 2004 um 18:34
Herr Gerhard, ich hoffe nicht, dass Sie da die Ironie auf meiner Seite übersehen haben (was ich mir nicht vorstellen kann). Insofern erübrigt sich auch die Frage nach der Denttäuschung.
Es ist ja auch ein allzu trauriges Thema, vor allem, wenn man bedenkt, dass es damals auch mit mäßigen Erfolgen einer Partei anfing, die zuerst niemand so richtig ernst nahm.
Aber das mit den drei Bs, das verstehe ich leider nicht.
14. November 2004 um 21:22
Benz, Bierbauch, Blähungen
Deswegen brauchen wir vorher auch eine Castingshow. *diskret das Formular für die Jury ausfüll* :-D
20. November 2004 um 15:40
Haben wir in der Schweiz gemacht mit den
“Secondo/Seconda/Tercero/Tercera-Shirts.
Politisch hat es jedenfalls nix genützt. Wir haben die Volksabstimmung über die erleichterten Einbürgerung der zweiten und die automatische Einbürgerung der dritten Generation letzten September verloren. Was nicht heisst, dass wir nicht weiterhin in solchen T-Shirts rumrennen und Ringelstrümpfen ergänzen das auch gut.
21. November 2004 um 1:38
Ja, Tanja, daher hatte ich ja die Idee. Leider gibt es in Deutschland keine Entsprechung für Secondo/Seconda, deshalb habe ich mich auf das erheblich provokativere “Gastarbeiterkind” verlegt.
Und dass die Ablehnung von Einwandererkindern in der Schweiz genauso groß ist wie in Deutschland, vor allem dort, wo es am wenigsten gibt – das hat mich ganz schön desillusioniert, muss ich gestehen.
22. November 2004 um 0:02
Wow, du hast die Idee von uns und kennst dich aus mit Schweizer Direktdemokratie?
Ich habe leider diese beiden NEIN erwartet. Es ist im Abstimmungskampf nicht klar geworden, dass es sich hier um eine Frage nach mehr oder weniger Papier und mehr oder weniger Aufwand beim Einbürgern handelt und sonst um nix. Und das haben die Gegner erfolgreich und mit wirklich “guter” Kampagne ihres (deutschen ;-) Werbers ausgenutzt. Dazu haben sie Geld wie Heu, die volksnahen SVP-Funktonäre. Sie waren aber doch etwas unter Zugzwang, weil sie gesehen haben, dass sie die Mutterschaftsversicherung nicht mehr zu kippen schaffen, da waren sogar die Landfrauenvereine dafür. Dass wir jedoch einen Haufen Integrationsprobleme haben ist halt auch ein Fakt, und ein paar zynische Bemerkungen dazu hat manchmal der blogk.
22. November 2004 um 20:03
Nun, auskennen wäre arg übertrieben, aber ich interessiere mich sehr für das Schweizer System (und für ein paar sehr konkrete und hinreißende Schweizer/Schweizerinnen…). Der Link schaut spannend aus, vielen Dank dafür!